Präsidialer Stichentscheid: Nein
21.06.2024 KaiseraugstPhotovoltaik im Scheinwerferlicht der «Gmeind»
Die Kaiseraugster Gemeindeversammlung ist am Mittwoch im Grossen und Ganzen harmonisch verlaufen. Einzig bei mehreren Kreditbegehren für geplante Photovoltaik-Anlagen an Gemeindeliegenschaften entfachte sich eine ausgiebige ...
Photovoltaik im Scheinwerferlicht der «Gmeind»
Die Kaiseraugster Gemeindeversammlung ist am Mittwoch im Grossen und Ganzen harmonisch verlaufen. Einzig bei mehreren Kreditbegehren für geplante Photovoltaik-Anlagen an Gemeindeliegenschaften entfachte sich eine ausgiebige Diskussion.
Willi Wenger
Die dem Souverän unterbreitete Traktandenliste der Gemeindeversammlung von Kaiseraugst ist am Mittwoch zum Teil zügig, in einem Punkt allerdings sehr zäh, abgearbeitet worden. Bei den Kreditbegehren Photovoltaik-Anlagen für mehrere Gemeindeliegenschaften – das Geschäft stand bereits an der vergangenen November-«Gmeind» auf der Tagesordnung – meldete sich eine Vielzahl von Rednerinnen und Rednern, welche den Gemeinderat mit Fragen überhäuften. Dennoch: Die Diskussionen blieben sachlich, wobei die unterschiedlichen Standpunkte nicht auszuräumen waren.
So im Speziellen beim «Antrag Turnhalle». Dort seien, so der Gemeinderat, die Voraussetzungen für Solar-Panels nicht gegeben. Der Grund sei bei der Statik des Gebäudes zu suchen. Dies habe zur Folge, dass eine Aufdach-Anlage ohne vorgängige statische Ertüchtigung nicht möglich sei, so die Argumentation in der Botschaft an die Stimmberechtigten. Dennoch: Viele Frauen und Männer im Plenum wünschten sich trotzdem, dass dieses Geschäft zeitnah umgesetzt wird. So wie jenes nunmehr beschlossene am Gemeindehaus Altbau (für 201 000 Franken) oder am Kindergarten Dorf (98 000). Bei der Turnhalle stand ein Kredit in der Höhe von 542 000 Franken zur Diskussion. Mit 32 Ja- gegen 32-Nein-Stimmen war schliesslich Moser am Zug. Sie schaffte mit ihrem präsidialen Stichentscheid und ihrem «Nein» Klarheit. Sie sagte auf der anderen Seite, dass der Gemeinderat das Geschäft Turnhalle grundsätzlich nochmals vertieft prüfen werde.
Die Jahresrechnung 2023 ist erwartungsgemäss ohne Wenn und Aber genehmigt worden. Moser sprach von einem guten Ergebnis mit einen Ertragsüberschuss von 3,1 Millionen Franken. Das Eigenkapital betrage 120 Millionen Franken. «Wir sind in diesem Sinne nicht auf Fremdkapital angewiesen, wir stehen finanziell sehr gut da.» Sie nannte als weitere Kennzahl den Steuerertrag, der 25,2 Millionen Franken beträgt.
Wichtige Deutschförderung
Ein zentrales Traktandum stellte im Weitern das Pilotprojekt Deutschförderung vor dem Kindergarten dar. Gemeinderat Hanspeter Meyer wies auf die grundsätzliche Unverzichtbarkeit des Themas hin. Er nannte die dadurch zu erzielende Chancengleichheit in der Bildung oder das langfristige Bremsen von Sozialausgaben für die Gemeinde. Der beschlossene Verpflichtungskredit in der Höhe von 420 000 Franken stand nie in Frage. Mehrere Votantinnen bezeichneten das richtungsweisende Angebot als wichtig, als wertvoll oder als sehr toll. Der Bedarf sei, wie Meyer ausführte, gegeben. Vierzig Prozent aller Kinder in Kindergärten würden von diesem freiwilligen Angebot profitieren, im Speziellen solche mit nicht-deutscher Muttersprache. «Freiwillig deshalb, weil im Kanton Aargau die rechtliche Grundlage für ein Obligatorium fehle,» so Meyer.
Die Versammlung schloss schliesslich in gutem Einvernehmen. Moser informierte unter anderem über eine vollzogene interne Organisation, mit welcher die Zusammenführung von Werkhof und Hausdienste Realität werden wird. Mit dem Hinweis auf kommende Anlässe wie die Bundesfeier am 31. Juli, ein Workshop Sicherheit am 15. August, oder die Chilbi am 19. und 20. Oktober wurde übergeleitet zum traditionellen Apéro. Die nächste Gemeindeversammlung findet am 27. November statt.