Region mobilisiert für mehr Berufsschülerinnen und Berufsschüler
Die Fricktaler Grossrätinnen und Grossräte wollen, dass der zweite Standort der kantonalen Berufsfachschule Gesundheit und Soziales ins Fricktal kommt. Mit einer IG setzen sie sich für die ...
Region mobilisiert für mehr Berufsschülerinnen und Berufsschüler
Die Fricktaler Grossrätinnen und Grossräte wollen, dass der zweite Standort der kantonalen Berufsfachschule Gesundheit und Soziales ins Fricktal kommt. Mit einer IG setzen sie sich für die Ansiedlung ein.
Valentin Zumsteg
Alfons Kaufmann gibt sich kämpferisch. Der Mitte-Grossrat aus Wallbach hat zusammen mit Gleichgesinnten die Interessensgemeinschaft «Bildungsstandort Gesundheit Nord» ins Leben gerufen. «Unser Ziel ist es, dass wir den zweiten Schulstandort für die Berufsfachschule Gesundheit und Soziales nach Rheinfelden holen. Dazu brauchen wir die Unterstützung aller Gesundheitsinstitutionen und aller Gemeinden im Fricktal.» Der IG gehören gemäss Kaufmann alle Grossrätinnen und Grossräte der Bezirke Rheinfelden und Laufenburg an, ebenso die Stadt Rheinfelden und verschiedene Gesundheitsbetriebe. «Die übrigen Gemeinden und Institutionen werden noch angefragt.» Federführend sind neben Kaufmann die Zeiher SP-Grossrätin Colette Basler und die Möhliner SVP-Grossrätin Désirée Stutz.
«Kein anderer Ort ist so rasch bereit»
Der Kanton Aargau rechnet in den kommenden Jahren mit einem starken Wachstum bei den Berufsfeldern im Gesundheitswesen (die NFZ berichtete). Heute ist die kantonale Berufsfachschule Gesundheit und Soziales (BFGS) in Brugg angesiedelt; seit 2020 betreibt sie zudem eine Aussenstelle in Rheinfelden. Wegen der steigenden Anzahl der Lernenden sieht der Regierungsrat in Zukunft zwei Standorte für die BFGS vor.
«Wir wollen klar markieren, dass wir in Rheinfelden bereit sind, einen der beiden voraussichtlichen Standorte zur Verfügung zu stellen. Das wollen wir vor allem auf politischer Ebene erreichen», erklärt dazu Alfons Kaufmann. Momentan sei die IG daran, die Unterschriften bei den Fricktaler Gesundheitsbetrieben und den Gemeinden einzuholen. Anschliessend sollen die Unterlagen dem kantonalen Departement Kultur, Bildung und Sport und der Regierung zugestellt werden. Kaufmann ist zuversichtlich, dass die Ansiedlung in Rheinfelden gelingen wird. «Kein anderer Ort ist so rasch bereit. Denn das Areal und die Schulräume stehen bereits im Gebäude des Berufsbildungszentrum Fricktal zur Verfügung. Über einen zusätzlichen Landkauf zur Erweiterung wird an der nächsten Rheinfelder Gemeindeversammlung entschieden. Zudem hat der Kanton im Moment und zukünftig sehr viele Investitionen zu tätigen, was ebenfalls für Rheinfelden spricht.»
Provisorium steht bereit
Gemäss Regierung könnte ein neuer Standort bis 2035 in Betrieb genommen werden. Das dauert also noch lange. Kurzfristig sucht der Kanton allerdings bereits für das nächste Schuljahr zusätzlichen Raum für die BFGS, die in Brugg aus allen Nähten platzt. Auch hier steht Rheinfelden mit einem Angebot bereit: Die Stadt hat das ehemalige HPS-Gebäude an der Dr. Max Wüthrich-Strasse angeboten, das zügig zur Verfügung gestellt werden könnte.