In Kaiseraugst spannen die Ortsparteien zusammen. Sie sammeln Unterschriften, um eine Abstimmung über die Bahnhofszone an der Urne zu ermöglichen. Damit sollen die Stimmbürger nochmals über die Zukunft des Thommen-Areals entscheiden können.
Valentin Zumsteg
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In Kaiseraugst spannen die Ortsparteien zusammen. Sie sammeln Unterschriften, um eine Abstimmung über die Bahnhofszone an der Urne zu ermöglichen. Damit sollen die Stimmbürger nochmals über die Zukunft des Thommen-Areals entscheiden können.
Valentin Zumsteg
So etwas kommt selten vor: In Kaiseraugst machen FDP, GLP, SP und SVP gemeinsame Sache und sammeln Unterschriften für ein Referendum. Sie wollen damit erreichen, dass die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger an der Urne über die Schaffung der sogenannten Bahnhofszone entscheiden können. «Trotz verschiedener politischer Ansichten haben alle vier Parteien die positive Entwicklung von Kaiseraugst als gemeinsames Ziel, für das sie sich aktiv einsetzen», heisst es in einer Medienmitteilung.
«Einiges an Unklarheit»
Zur Erinnerung: An der Einwohnergemeinde-Versammlung vom 27. November hatten die anwesenden Kaiseraugsterinnen und Kaiseraugster die Schaffung einer Bahnhofszone mit 96 Nein zu 90 Ja knapp abgelehnt. Der Gemeinderat beabsichtigte mit der Umzonung, das Areal der Recycling-Firma Thommen AG sowie umliegende Parzellen in die neu zu schaffende Bahnhofszone zu legen, bei der das Wohnen im Zentrum stehen soll. Die Firma steht einem solchen Schritt zum jetzigen Zeitpunkt negativ gegenüber (die NFZ berichtete).
Das Thema gab an der Gemeindeversammlung viel zu reden: «Anlässlich der Diskussion konnten sich die Parteienvertreter des Eindrucks nicht erwehren, dass viele Bedenken und wohl auch Ängste bestehen, vor allem jedoch einiges an Unklarheit bei der Bevölkerung herrscht», schreiben die Parteien. «Diese Bedenken sind ernst zu nehmen», halten sie weiter fest, «vor allem jedoch muss für dieses zukunftsträchtige Geschäft die ganze Stimmbevölkerung von Kaiseraugst die Chance haben, sich dazu zu äussern.» Aus diesem Grund habe man sich entschlossen, eine Unterschriftensammlung zu starten. Es gehe nicht um Pro oder Contra Thommen; wichtig sei, dass alle Kaiseraugster Stimmbürger und Stimmbürgerinnen an der Urne über diese wichtige Entscheidung abstimmen können.
Dafür braucht es zehn Prozent der Stimmberechtigten oder rund 333 gültige Unterschriften. Kommt das Referendum zustande – und davon ist wohl auszugehen, wenn sich alle vier Parteien ins Zeug legen – dann können die Kaiseraugster an der Urne über die viel diskutierte Bahnhofszone befinden.
Unterschriften werden gesammelt
Die Unterschriftensammlung hat am vergangenen Samstag begonnen. Die Parteien führen weitere Sammeltermine durch: Montag, 30. Dezember, von 12 bis 13 Uhr, Abfallentsorgungsstelle Böötme; Dienstag, 31. Dezember, 12 bis 13 Uhr vor dem Denner-Provisorium; Donnerstag, 2. Januar, von 17 bis 18 Uhr Abfallentsorgungsstelle Böötme; Freitag, 3. Januar, von 17 bis 18 Uhr vor dem Denner-Provisorium. Referendumsbögen sind über die Ortsparteien erhältlich. Ebenfalls können Unterschriftsbögen ab sofort per E-Mail an referendumkaiseraugst@gmail.com bestellt werden und dann bis spätestens Samstag, 4. Januar, per A-Post-Plus direkt an die Gemeinde Kaiseraugst gesendet oder via Ortsparteien gesammelt abgeschickt werden. (mgt/nfz)