Am Sonntag, 4. Februar, um 11 Uhr findet im reformierten Kirchgemeindehaus Kaiseraugst schon zum 21. Mal der «Chaiseraugschter» Fasnachtsgottesdienst statt. Auch diesmal wird die lokale Gugge «Grossschtadtchnulleri» ihre diesjährigen Kostüme präsentieren und ...
Am Sonntag, 4. Februar, um 11 Uhr findet im reformierten Kirchgemeindehaus Kaiseraugst schon zum 21. Mal der «Chaiseraugschter» Fasnachtsgottesdienst statt. Auch diesmal wird die lokale Gugge «Grossschtadtchnulleri» ihre diesjährigen Kostüme präsentieren und ihre neu einstudierten Stücke uraufführen.
Eine Bombenstimmung herrschte damals, als man anfangs des Jahrtausends an der Faschingfeier in Badisch Rheinfelden teilnahm, im eigentlichen Sinn: Man flüchtete vor einer Bombendrohung in die protestantische Kirche, die der Pastor freundlicherweise geöffnet hatte. Dann ging’s los. Die ersten Fasnächtler spielten auf, weitere kamen hinzu, zuletzt tanzten die Leute auf den Kirchbänken herum. Bald darauf, auf Initiative von Pfarrerin Esther Borer, fand der erste «Chaiseraugschter» Fasnachtsgottesdienst statt.
Die Vorbereitungen der «Chnulleri» klingen, als wär das Roche-Management am Werk. Sie beginnen Ende Mai des vorhergehenden Jahrs. KoKo (Kostüm-Kommission) und MuKo (Musik-Kommission) bringen Ideen ein. Mit den Schneiderinnen, die zu einem Freundschaftspreis arbeiten, wird geschaut, was bezüglich der Kostüme machbar ist. Über das Thema wird demokratisch abgestimmt. Beides, Kostüme und Thema, bleibt bis zum Fasnachtsgottesdienst geheim. Hier, in den heiligen Hallen des reformierten Kirchgemeindehauses, wird beides präsentiert. Darum sind bei diesem Anlass alle nervös. Es herrscht Premieregroove. Insbesondere beim neuen Major, Kimon Sorg. Und auch beim Pfarrer und dessen Frau. Cool ist einzig Theobald, «em Pfaff sin Aff». Er wird ex cathedra, von der Kanzel herab, vorwitzigaltkluge Reden vortragen:
«Heut müsst ihr nicht auf Durchzug schalten! Der Pfaff wird seine Schnuure halten. ICH werd in der Kirche walten. Drum, Leute, kommt in grosser Zahl! Mich zu verpassen wär fatal.»
Im Namen von Theobald und allen anderen Beteiligten lädt herzlich ein: Andreas Fischer, Pfarrer von und zu «Chaiseraugscht». (mgt)