Er gilt als einer der bedeutendsten Rheinfelder Maler. Jakob Strasser (1896 bis 1978) hat ein umfangreiches Werk hinterlassen. Eine Stiftung soll dieses grosse Werk für die Nachwelt bewahren.
Valentin Zumsteg
Jakob Strasser gehört zu Rheinfelden und zum Fricktal. ...
Er gilt als einer der bedeutendsten Rheinfelder Maler. Jakob Strasser (1896 bis 1978) hat ein umfangreiches Werk hinterlassen. Eine Stiftung soll dieses grosse Werk für die Nachwelt bewahren.
Valentin Zumsteg
Jakob Strasser gehört zu Rheinfelden und zum Fricktal. Zeit seines Lebens hat er im Städtchen gewohnt – und gemalt. Ältere Rheinfelderinnen und Rheinfelder können sich noch gut daran erinnern, wie der stattliche Mann mit seiner Staffelei irgendwo in einer Gasse stand und ein Bild schuf. Rund 10 000 Werke, darunter sehr viele Zeichnungen, sind im Laufe der Jahrzehnte zusammengekommen. Nach seinem Tod im Jahre 1978 hat seine Frau Martha den Nachlass verwaltet; als auch sie starb, übernahm Tochter Andrea Strasser diese Aufgabe.
«Ein Glücksfall für das Kulturerbe»
Jetzt folgt eine neue Ära: Zwei Drittel des Nachlasses gehen mit einer Schenkung in den Besitz einer neuen Stiftung über. Die per Ende Mai gegründete Stiftung und die grosszügigen Schenkungen werden morgen Mittwoch anlässlich der Generalversammlung des Vereins «Jakob Strasser, Kunstmaler» gewürdigt. «Das ist ein Meilenstein. Mit diesem bedeutenden Schritt wird das Werk Jakob Strassers für die kommenden Generationen gesichert und kann der Öffentlichkeit weiterhin zugänglich gemacht werden», erklärt Vereinspräsident Albi Wuhrmann. Rund 250 bis 300 Ölbilder, ein paar hundert Aquarelle und einige Tausend Zeichnungen sowie Holzschnitte umfasst die Schenkung. «Dass es der Familie Strasser gemeinsam mit unserem Verein gelingt, einen so gewichtigen Teil des Nachlasses als Ganzes zu bewahren, ist für das Kulturerbe der Stadt Rheinfelden und des Fricktals ein Glücksfall», sagt Wuhrmann. Zusätzlich wird die Stiftung, die wie der Verein «Jakob Strasser, Kunstmaler» heisst, mit einem grösseren fünfstelligen Vermögen ausgestattet. Spender sind hier neben dem Verein unter anderem die Stadt Rheinfelden, Swisslos sowie Privatpersonen, Firmen und Institutionen. Dem Stiftungsrat gehören Paul Oechslin (Präsident), Andrea Strasser als Vertreterin der Familie, Susanna Schlittler als Vertreterin der Stadt, Albi Wuhrmann sowie Rolf Lützelschwab (Kassier) an. Eine weitere Person wird noch gesucht, idealerweise aus dem Bereich Kunstgeschichte oder Ausstellungen.
«Ein Kreis schliesst sich»
Der Verein, der auf Initiative von Albi Wuhrmann 2007 gegründet worden ist und heute rund 50 Mitglieder zählt, soll weiterhin bestehen bleiben. Dabei ist eine klare Arbeitsteilung vorgesehen: «Der Verein arbeitet mit dem Werk von Strasser. Er publiziert, organisiert Ausstellungen und führt das Werkverzeichnis. Die Stiftung hingegen sichert den Nachlass, bewahrt ihn fachgerecht auf und wenn Kernwerke auf den Markt kommen, kann sie diese auch erwerben.» Der Verein hat bereits 2010 die Monografie «Die Kritiker nannten mich einen eigenwilligen Maler» herausgegeben und 2018 eine grosse Strasser-Ausstellung im Kurbrunnen organisiert. «Der Verein hat bislang all seine Projektziele erreicht. Jetzt schliesst sich ein Kreis», sagt Albi Wuhrmann.
Stiftung und Verein wollen nun gemeinsam dafür sorgen, dass das Werk von Jakob Strasser nicht in Vergessenheit gerät.