Neue Spezialklassen für das Fricktal
08.07.2025 BrennpunktIm ehemaligen Gemeindehaus im Mettauertaler Ortsteil Oberhofen wird aktuell die Einrichtung einer Sonderschule geprüft. Damit reagiert die Gemeinde auch auf die zunehmend fehlenden Plätze für Kinder mit besonderen schulischen Bedürfnissen. In Stein wird bereits ein ...
Im ehemaligen Gemeindehaus im Mettauertaler Ortsteil Oberhofen wird aktuell die Einrichtung einer Sonderschule geprüft. Damit reagiert die Gemeinde auch auf die zunehmend fehlenden Plätze für Kinder mit besonderen schulischen Bedürfnissen. In Stein wird bereits ein Spezialklassenangebot aufgebaut.
Susanne Hörth
Im Kanton Aargau wurden 551 Kinder und Jugendliche aufgrund von Beeinträchtigungen von den Gemeinden und Regelschulen fristgerecht für das neue Schuljahr 2025/2026 an einer Sonderschule angemeldet. Diese Zahl übersteigt bei weitem das Angebot der vorhandenen Plätze. Laut Kanton stehen aktuell für rund 200 Kinder und Jugendliche mit besonderen Schulungsbedürfnissen keine Sonderschulplätze zur Verfügung. Der Kanton Aargau hat deshalb Sofortmassnahmen ergriffen. Der Spielraum für Gemeinden wird erhöht und die Regelschulen werden mit einem neuen Angebot unterstützt.
Das gab der Regierungsrat vor knapp zwei Wochen bekannt.
Eine der Sofortmassnahmen ist die Bildung von regionalen Spezialklassen. Deren Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler mit ausgewiesenem Sonderschulungsbedarf, aber ohne Sonderschulplatz, einen angemessenen Unterricht zu ermöglichen. Die Bildung sowie der Besuch einer regionalen Spezialklasse erfolgen auf freiwilliger Basis. «Mindestens drei Gemeinden können zusammen eine Spezialklasse bilden, in denen diese Kinder und Jugendlichen unterrichtet und gefördert werden. Die Zusammensetzung einer Spezialklasse wird durch den Kanton geprüft und bewilligt», erklärt Sascha Katja Giger, stellvertretende Leiterin Kommunikation. Das Departement BKS unterstütze die Schulen bei der Planung und dem Aufbau der regionalen Spezialklassen und finanzierte diese Angebote zusätzlich über den Härtefall. Die inhaltliche Gestaltung des Unterrichts wie auch der Förderangebote fallen je nach Art der Beeinträchtigung unterschiedlich aus. «Bei der Klassenzusammensetzung wird darauf geachtet, dass sie alters- und bedarfsgerecht ausfällt», führt die Mediensprecherin weiter aus.
Die kantonale Verwaltung hat verschiedene mögliche Standortgemeinden kontaktiert und der kommunalen Schulführung je nach Bedarf eine sogenannte Koordinationsperson zur Seite gestellt.
Mettauertal und Stein
In der Gemeinde Mettauertal wird zurzeit das ehemalige Gemeindehaus im Ortsteil Oberhofen als mögliche Sonderschule geprüft. Was ist mit der Tierarztpraxis, die im Gebäude untergebracht ist, will die NFZ von Gemeinderätin Sandra Hauri erfahren. «Die Tierarztpraxis hat nur noch das Büro vor Ort, es sind Räumlichkeiten frei.» Diese sollen nun als Schulort für Kinder mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen zur Verfügung gestellt werden. «Die Kinder müssen einen ausgewiesenen Sonderschulstatus haben», erklärt Sandra Hauri. Sie geht von vier bis acht Kindern aus, die in dem Gebäude, das sich direkt oberhalb eines lauschigen Spielplatzes befindet, unterrichtet werden können. Federführend bei den Abklärungen sei die Gemeinde, hält sie weiter fest und auch, dass der Betrieb der Sonderschule im Ortsteil Oberhofen so schnell wie möglich aufgenommen werden soll.
In Stein ist man bereits einen Schritt weiter als in Mettauertal. Dort wird, so Sascha Katja Giger, zurzeit unter Begleitung einer kantonalen Koordinationsperson ein Spezialklassenangebot im Zyklus 1 (Kindergarten/1./2. Klasse) aufgebaut. Im Rahmen der Umsetzungsarbeiten sei zudem das Interesse an der Führung einer weiteren Klasse für ältere Kinder, angesiedelt in der näheren Umgebung von Stein, entstanden. «Aktuell erfolgt die Prüfung dieser Option durch den Kanton.»