Bachstube am Bach feiert das 5-Jahr-Jubiläum
Integration findet mitten im Dorf statt; das zeigt das Beispiel der Bachstube am Bach in Effingen anschaulich. Am Treffpunkt sind nicht nur Freundschaften entstanden, es gab auch konkrete Hilfe im Alltag, zum Beispiel durch die ...
Bachstube am Bach feiert das 5-Jahr-Jubiläum
Integration findet mitten im Dorf statt; das zeigt das Beispiel der Bachstube am Bach in Effingen anschaulich. Am Treffpunkt sind nicht nur Freundschaften entstanden, es gab auch konkrete Hilfe im Alltag, zum Beispiel durch die Vermittlung von Arbeitsstellen. Durch die direkte Begegnung zwischen Einheimischen und Menschen aus anderen Kulturen konnten Vorurteile abgebaut werden, so Barbara Schütz vom Gründungsteam.
Karin Pfister
«Geniessen, verweilen, plaudern und dazu Gebäck aus aller Welt essen» seit fünf Jahren ist die Bachstube am Bach, die als Treffpunkt der Kulturen konzipiert wurde, jeden Mittwochmorgen von 9 bis 11.30 geöffnet. Die Bachstube am Bach ist eine Erfolgsgeschichte. Sie habe schon während ihres kurzen Bestehens viel zur Integration beigetragen, so Barbara Schütz aus Effingen, das zur Gemeinde Böztal gehört. Sie ist seit der ersten Stunde mit dabei, ebenso wie Haifaa Bakko aus Syrien, die jeden Mittwoch mitbäckt und durch den Treffpunkt viele Kontakte im Dorf gefunden habe. Ebenfalls fester Bestandteil der Gruppe war die kleine Maria, die Tochter von Haifaa Bakko. Nun geht sie in den Kindergarten. «Wir vermissen sie», so Barbara Schütz.
Das momentane Back-Team besteht weiter aus Margrit Bossart, Iris Bossart, Romy Geissberger sowie Maya Hubschmid. Regelmässig als Helferin vor Ort ist Alisa Kozlova. Die junge Ukrainerin arbeitete in ihrer Heimat als Ingenieurin. «Ich muss besser deutsch lernen, bevor ich in meinem Bereich Arbeit suchen kann. Das Backen und der Kontakt mit den Menschen helfen mir dabei», erzählt Alisa Kozlova, die durch den Treffpunkt viele Leute kennengelernt hat und nun auch die Frauenriege Effingen besucht.
Die Besuchenden am Mittwochmorgen seien jeweils «querbeet», es kämen einerseits viele Stammgäste, andererseits auch immer wieder neue Besucherinnen und Besucher; zum Gästemix gehören zum Beispiel Mütter mit kleinen Kindern aus dem Dorf, Seniorinnen und Senioren, Wandernde auf Durchmarsch, aber auch Menschen aus der Ukraine, aus Mazedonien oder aus Rumänien.
Finanziert wird die Bachstube am Bach durch Spenden. Angeboten wird auch ein Frühstücksbuffet. Es gibt keine festen Preise; jeder gibt so viel wie er kann. Barbara Schütz: «Vor einiger Zeit war ein Mann hier, der eine grössere Geldsumme gespendet hat. Seine Begründung war, dass er der Schweiz sehr dankbar ist.» Er sei als Flüchtling gekommen, konnte eine Ausbildung machen und verdiene nun einen guten Lohn. «Mit der Spende möchte er der Schweiz etwas zurückgeben.»
Regelmässig zu Gast ist Nicole Schwenne. Sie ist bei der Gemeinde Zeihen als Flüchtlingsbetreuerin angestellt und schätzt die Kontaktpflege und die Vernetzungsmöglichkeiten. «Aber ich komme auch einfach gerne als Privatperson, weil es schön ist hier», so Nicole Schwenne.
Die Feier zum 5-Jahr-Jubiläum findet am Samstag, 21.Oktober, von 11 bis 15 Uhr, im Untergeschoss der Turnhalle statt. Angeboten werden Brot und Gebäck aus Syrien, der Ukraine, Afghanistan, Mazedonien und Rumänien sowie Raclette aus der Schweiz. Der Erlös geht an ein Hilfsprojekt von Heks, welches in Syrien den Auf bau von durch den Krieg zerstörten Bäckereien unterstützt.