Imkerverein Region Laufenburg gefordert
«Die Asiatische Hornisse ist in unser Vereinsgebiet eingedrungen!» Mit dieser Nachricht schreckte der Imkerverein Region Laufenburg auf. Kürzlich konnte das Nest lokalisiert werden.
Im April dieses Jahres wurden die ...
Imkerverein Region Laufenburg gefordert
«Die Asiatische Hornisse ist in unser Vereinsgebiet eingedrungen!» Mit dieser Nachricht schreckte der Imkerverein Region Laufenburg auf. Kürzlich konnte das Nest lokalisiert werden.
Im April dieses Jahres wurden die Imkerinnen und Imker des Imkervereins Region Laufenburg bezüglich der Asiatischen Hornisse geschult. Eine erste Sichtung dieser invasiven Art gab es am 30. August im Mettauertaler Ortsteil Wil. Nach der Meldung des Vereins wurden die Imkerinnen und Imker innerhalb des Radius von 1000 Metern von der kantonalen Stelle umgehend informiert. Noch mehr Dochtgläser wurden daraufhin um die Bienenhäuser aufgestellt und beobachtet. Für die Suche des Nestes der Asiatischen Hornisse wurde dem Verein mit Raphael Baumann ein erfahrener Hornissen-Scout zugewiesen. «Er erwies sich für uns als Glücksfall», betont Max Atzenweiler, Präsident des Imkervereins Region Laufenburg.
Anfang September wurde mit der Nestsuche begonnen. Befanden sich Asiatische Hornissen auf den Dochtgläsern, wurde sie eingefangen, gekennzeichnet und von verschiedenen Orten wieder freigelassen. Dabei wurden die Abflugrichtungen beobachtet und die Richtungen auf Landkarten eingetragen. Während der Ausbildung haben die Imkerinnen und Imker gelernt, worauf sie sich achten müssen. Auch wie die Fluggeschwindigkeit der Asiatischen Hornisse berechnet werden kann. Einfluss auf diese können aber stets auch Umwelteinflüsse haben. «Wir schätzten die Zeit, welche eine Asiatische Hornisse benötigt, um das gefundene Futter im Nest abzuliefern. Theoretisch konnten wir so die Distanz zum Nest berechnen und die Flugrichtung durch die Schnittpunkte einengen.» Laut Max Atzenweiler passte in der Theorie alles, in der Praxis zeigte sich aber auch, dass Temperatur, Sonnenschein, Schattenstandorte, Tiergrösse, Windverhältnisse und vieles mehr einen wesentlichen Einfluss auf die Flugzeiten haben. Unter anderem schwieriges sowie unübersichtliches Gelände und schlechtes Wetter sorgten dafür, dass die Nestsuche beinahe einen Monat dauerte. Es war für alle beteiligten Imkerinnen und Imker eine grosse Herausforderung.
Kommunikation, Sender und Drohnenflüge
Die Eröffnung einer WhatsApp-Gruppe erwies sich laut Atzenweiler als sehr vorteilhaft. Alle wussten, was wann geplant war und konnten sich so zur Unterstützung melden.
Der Versuch, die Asiatischen Hornissen mit Sendern zu bestücken und die Insekten so bis zum Nest verfolgen zu können, schlug fehl. Die ausgewählten Hornissen waren zu leicht und stürzten ab. Nach Eingrenzen des Flugsektors und einigermassen verlässlichen Zeitmessungen wurden diverse Drohnenf lüge unternommen und am Waldrand und im Wald die Bäume abgesucht. Am Montag, 30. September kam die für alle lang erwartete Nachricht: das Nest war gefunden.
Wie es nun weiter geht wird noch abgeklärt. Das Nest liegt im Wald, sehr hoch oben an einer Weisstanne, der Zugang ist sehr schwierig. «Zurzeit wissen wir nicht, wie es weiter gehen wird. Wir alle hoffen, dass dieses Nest korrekt eliminiert werden kann und wir etwas Zeit gewinnen, um unsere Abwehrstrategien und Dispositive auch bei den Bienenvölkern optimieren können. Stoppen können wir diese Neozoen nicht mehr, hoffentlich jedoch die Verbreitung etwas verlangsamen», heisst es seitens des Vereins. (mgt/nfz)