Nein zu einer Fussgängerüberquerung
17.12.2024 Stein, GemeindeversammlungSteiner Gemeindeversammlung bremste das Vorhaben schon in der Projektierung aus
Die Einwohnergemeindeversammlung in Stein sagte Ja zur Erweiterung des Kindergartens. Abgelehnt wurden hingegen mit grosser Mehrheit die Projektierung und der Bau einer Fussgängerbrücke über ...
Steiner Gemeindeversammlung bremste das Vorhaben schon in der Projektierung aus
Die Einwohnergemeindeversammlung in Stein sagte Ja zur Erweiterung des Kindergartens. Abgelehnt wurden hingegen mit grosser Mehrheit die Projektierung und der Bau einer Fussgängerbrücke über die Autobahn A3 zwischen dem Bahnhofsweg und dem Bahnhof Stein Säckingen.
Charlotte Fröse
Die Unterführung für Fussgänger vom Dorf zum Bahnhof braucht eine neue Lösung, aber das, was an der Steiner Gemeindeversammlung vorgestellt wurde, stiess nicht auf das Wohlwollen der anwesenden Stimmberechtigten. Mit grosser Mehrheit stimmte die Versammlung gegen den Projektierungskredit von 420 000 Franken für den Bau eines Treppenturms mit Lift und einer Fussgängerbrücke über die Autobahn A3 von einem Grundstück an der Zürcherstrasse hinüber zum Bahnhof. Die Kosten für den Bau der Brücke mit Treppenund Liftturm wurden mit 2,5 Millionen Franken angegeben. Zuschüsse für das Projekt könnten von der «Agglo Basel» erwartet werden. Gemeinderätin Sabine Datz, zuständig für Hochbau und Planung, stellte das Projekt vor. In Anbetracht der zukünftigen Entwicklungen in Stein und der steigenden Bedeutung des Bahnhofs, sollte die Gemeinde mit dem Projekt ein Stück weit fit gemacht werden für die Zukunft, betonte Datz. «Das brauchen wir nicht», so der Kommentar eines Versammlungsteilnehmers, was auch die Meinung der meisten Anwesenden widerspiegelte. Argumentiert wurde zudem dahingehend, dass ein Grossteil der Bahnreisenden sowieso mit dem Bus und nicht zu Fuss zum Bahnhof gelangen.
Mit nur einer Gegenstimme befürwortete die Gemeindeversammlung die Projektierung und den Bau einer vierten Kindergartenabteilung sowie den Ausbau der Photovoltaikanlage auf den bestehenden Kindergartengebäuden mit einem Gesamtbetrag von 1,41 Millionen Franken. Die Zahlen der zu erwartenden Kinder, die in den nächsten Jahren den Kindergarten besuchen werden, sprechen deutlich für einen Ausbau. In den bestehenden drei Kindergartenabteilungen können maximal 75 Kinder betreut werden. Bereits im Kindergartenjahr 2025/2026 wird mit 84 Kindern gerechnet, mit steigender Tendenz in den Folgejahren.
Der Bau der öffentlichen Treppenverbindung Rütistrasse/Fischingerweg wurde bedingt durch einen schwierigen Baugrund um rund 52 767 Franken teurer als geplant. Die Nettoinvestition beträgt rund 247 381 Franken. Die Versammlung genehmigte die Kreditabrechnung.
Berichte aus dem Gemeinderat
«Die Post muss nicht unbedingt rentieren, sondern funktionieren», sagte Gemeindeammann Beat Käser zum Thema, dass die Postfiliale in Stein geschlossen werden soll. Vorschläge wie eine Lösung danach aussehen könnte, stünden noch aus, bedauerte der Gemeindeammann. Nationalrat Christoph Riner hatte einen Vorstoss beim Bundesrat zur Rettung der Filiale eingereicht. Mit grossem Bedauern stellte Käser zum Thema fest: «Die Gemeinde steht auf verlorenem Posten.»
Eine erfreuliche Nachricht verkündete Käser betreffend der Sanierungsarbeiten beim Schulhaus. Die Arbeiten wurden beendet. Noch vor Weihnachten sollen die Räumlichkeiten wieder bezogen werden. Das Projekt Neugestaltung des Vorplatzes beim Saalbau wurde aufgeschoben. Andere Dinge hätten Priorität, betonte Käser.
Zum heiss diskutierten und emotionsgeladenen Projekt, der Umgestaltung des ehemaligen Parkplatzes des Pharmaunternehmens Novartis an der Schaffhauserstrasse, seien Einwendungen gemacht worden, berichtete Käser. Mit den Einwendern werde Kontakt aufgenommen und es soll eine Infoveranstaltung geben. Noch immer ist nicht ganz klar, wie die öffentliche WC-Anlage für Behinderte am Brückenkopf der historischen Holzbrücke aussehen wird. Mehrere Varianten wurden geprüft. In die engere Wahl rückt die Variante, in der Liegenschaft des Restaurants Rhy ein von aussen zugängliches und unabhängig vom Restaurant zu betretendes WC einzurichten. Gemeinderätin Sabine Datz konnte dazu allerdings noch keine Kosten nennen. Auf jeden Fall soll es im Vergleich zu einem Neubau billiger werden, betonte sie.
Zwei Anträgen von Einwohnern auf Einrichtung von Tempo-30-Zonen – in der Rütistrasse und in der Münchwilerstrasse – stimmte die Versammlung mehrheitlich zu. Die Antragsteller nannten als Grund für den Wunsch nach einer Verkehrsberuhigung, dass in den Quartierstrassen oft zu schnell gefahren werde. Die Gemeinderat wird die Möglichkeiten zur Realisierung prüfen.