Um während der Modernisierung des Museums Schiff nicht vergessen zu werden, wird regionale Geschichte in Laufenburger Altstadtschaufenstern gezeigt. Eine Rolle dabei hat auch Napoleon.
Susanne Hörth
Wer aktuell durch die Laufenburger Fischergasse spaziert, kommt ...
Um während der Modernisierung des Museums Schiff nicht vergessen zu werden, wird regionale Geschichte in Laufenburger Altstadtschaufenstern gezeigt. Eine Rolle dabei hat auch Napoleon.
Susanne Hörth
Wer aktuell durch die Laufenburger Fischergasse spaziert, kommt nicht umhin, vor dem Museum Schiff innehalten, um von aussen durch eine grosse Öffnung in der Mauer einen Blick in das Innere zu werfen. Von ruhigen Museumsbetrieb kann nicht die Rede sein. Es wird gegraben, gehämmert und geschraubt. Viel gibt es für die Handwerker zu tun. Die Altstadtliegenschaft wird in den nächsten Monaten weiterhin umfassend modernisiert, wodurch bis zur geplanten Wiedereröffnung im Jahr 2026 der gewohnte Museumbetrieb entfällt. Auf spannende regionale Geschichte mit Anschauungsobjekten müssen interessierte Altstadtbesucherinnen und -besucher trotzdem nicht verzichten. Um die Zeit bis zur Wiedereröffnung zu überbrücken, und auch, um präsent zu bleiben, gestaltet das Museumsteam regelmässig ein Schaufenster mit geschichtlichen Themen. Zwei neue haben sich nun hinzugefügt. Am Freitagmorgen konnte die NFZ den früheren Präsidenten des Museumsvereins Hannes Burger auf einem kurzen Spaziergang zwischen zwei Ländern und gleichzeitig auch auf einem Streifzug durch die Geschichte der Zweiländerstadt begleiten.
Zurück zu den Laufenknechten
Auf Schweizer Rheinseite, direkt am Brückenkopf, befindet sich das Tourismusbüro. In einem der Schaufenster richtet sich der Fokus auf die einstigen Handwerke von Salmfängern und Co. mit Anschauungsobjekten und kurzen Begleittexten. «Wir haben die Begleitbroschüre zur Ausstellung ‹Fischer, Flösser, Laufenknechte› von 1989 überarbeitet und neu herausgegeben», erklärt Hannes Burger. Beim Weitergehen über die alte Rheinbrücke zeigt er auf das ehemalige Zollhaus deutscher Seite. Unterhalb des kleinen Gebäudes präsentiert sich auf der hohen Ufermauer ein grosses Gemälde von Napoleon hoch zu Ross. Damit ist auch schon der Bezug zur einer weiteren Retroperspektive und dem nächsten Schaufenster hergestellt.
Im alten Zollhaus oberhalb der Ufermauer ist ein Ausschnitt der Ausstellung von 1991 zu sehen. Damals widmete sich das Museum anlässlich der 700-Jahresfeier der Eidgenossenschaft dem Thema: «Der Rhein wird Grenze – wie das Fricktal eidgenössisch wurde». Wie die Museumsverantwortlichen in einer Mitteilung festhalten, ging es damals insbesondere um die Ereignisse der Koalitionskriege, welche durch Napoleons Sieg in Europa territoriale und gesellschaftliche Veränderungen mit sich brachten.