Mittendrin der Klinikgeist «Matto»
11.12.2025 GansingenDie Suche nach dem Mörder oder der Mörderin ist keine leichte Aufgabe für den empathischen, etwas schrulligen Polizisten Studer. Hat er es in der psychiatrischen Anstalt neben speziellen Charakteren doch auch mit Klinikgeist «Matto» zu tun. Das Theater Gansingen ...
Die Suche nach dem Mörder oder der Mörderin ist keine leichte Aufgabe für den empathischen, etwas schrulligen Polizisten Studer. Hat er es in der psychiatrischen Anstalt neben speziellen Charakteren doch auch mit Klinikgeist «Matto» zu tun. Das Theater Gansingen lädt am 10. Januar zur Premiere dieses Kriminalstückes ein.
Susanne Hörth
«De Mänsch muess furt, sofort!» Eine Feststellung, der Taten folgen sollen oder doch nur eine verzweifelt-verärgerte Reaktion auf die Rückkehr einer autoritären und verhassten Führungsperson? Anstaltsleiter Direktor Borstli ist nach einer längeren Kur in «seine» Psychiatrie zurückgekehrt und wird von den Patienten sowie dem Klinik-Personal mit einem kleinen Fest sowie einigen Neuerungen begrüsst. Gerade letzteres stösst dem ewig gestrigen Direktor sauer auf, was er mit deutlichen Worten und Zurechtweisungen in Richtung seiner Stellvertreterin Dr. Laduner zum Ausdruck bringt. Mit ihren Worten «De Mänsch muess furt» schliesst dann auch der erste Akt in der neuen Produktion des Theaters Gansingen.
Rollenwechsel
Seit August wird unter der erstmaligen Regie von Markus Streit geprobt. Für den begeisterten Schauspieler, der sein Können schon mehrfach auf der Gansinger Theaterbühne unter Beweis gestellt hat, ist es ein Rollenwechsel. Auf und vor der Bühne stehen zu können, und nun mit seiner Regie auch beide Seiten erfahren zu können, bezeichnet er als spannend und sehr wertvoll. Er freut sich darüber, «mit einer super Truppe gestandener Schauspielerinnen und Schauspieler arbeiten zu dürfen». Zusammen mit ihnen studiert er nun seit mehreren Monaten das Stück «Matto» nach dem Roman «Matto regiert» von Friedrich Glauser ein. Die Theaterfassung dazu stammt von Renato Cavoli, der sich seinerseits an der Verfilmung des Klassikers orientierte.
«Matto regiert» hat Friedrich Glauser 1936 geschrieben. «Wir gehen also rund 100 Jahre zurück in die 1930er-Jahre», sagte denn auch Regisseur Markus Streit bei der Theaterprobe am Montagabend zu den anwesenden Medienleuten. Das bewegte Leben des Schriftstellers, der unter anderem selbst wiederholt psychiatrisch untergebracht worden war, wie auch die verschiedenen Charaktere des Stückes mit den Gansinger Darstellenden (insgesamt 18) zu studieren und zu diskutieren war für Markus Streit in seinem Regiedebüt eine Selbstverständlichkeit. Es gehe dabei um Verständnis und Verstehen für die damalige Zeit, betonte er.
Wachtmeister Studer
Als der verhasste Anstaltstyrann Borstli (gespielt von Thomas Leu) tatsächlich kurz nach seiner Rückkehr verschwindet, wird Wachtmeister Studer (Jules Steinacher) mit der Aufklärung des Falls betraut. Tatsächlich wird der Gesuchte dann tot – ermordet – aufgefunden. Wer ist die Täterin, wer der Täter? In Frage kämen einige, etwa seine Stellvertreterin Dr. Laduner (Daniela Boutellier). Doch auch andere mochten den Verstorbenen nicht. Wachtmeister Studer stösst bei seinen Ermittlungen auf eine Mauer des Schweigens. Dazu bekommt er es auch mit dem Hausgeist «Matto» zu tun. Das Publikum von «Matto» darf sich auf ein Stück freuen, welches mehr als nur ein Krimi ist. Regisseur Markus Streit hält dazu auch fest: «Die Inszenierung soll den Geist von Matto, der die Grenze zwischen Vernunft und Wahnsinn auf hebt, spürbar werden lassen. Gleichzeitig soll die Kraft der Liebe einen Weg aus dem Dunkeln aufzeigen.»
«Matto»
Das Theater Gansingen spielt ab 9. Januar 2026 Friedrich Glausers «Matto». 72 Prozent der Tickets seien bereits verkauft, freut sich Mareike Götzelmann, die im Verein für die Werbung zuständig ist. Die Aufführungen in der Turnhalle Gansingen sind:
Freitag, 9. Januar, 20 Uhr, Hauptprobe
Samstag, 10. Januar, 20 Uhr, Premiere
Samstag, 17. Januar, 20 Uhr
Sonntag, 18. Januar, 14 Uhr
Donnerstag, 22 Januar, 20 Uhr
Freitag, 23. Januar, 20 Uhr
Samstag, 24. Januar, um 20 Uhr, Dernière
Vorverkauf unter www.theater-gansingen.ch


