Mit neuen Perspektiven
06.06.2024 RheinfeldenDie Schützen Rheinfelden AG blickt auf ein gutes Geschäftsjahr 2023 zurück und das Hotel Eden erstrahlt in neuem Glanz. Das schafft Perspektiven.
Ronny Wittenwiler
Zur Schützen Rheinfelden AG gehören neben dem Schützen mit seiner Klinik auch die Hotels Eden und Schiff; nun hat das Unternehmen auf einem Leuchtturmprojekt den Deckel draufgetan: Nach der Wiedereröffnung von Klinik und Hotel im «Schützen» (Juni 2023) stand im Geschäftsjahr auch die umfassende Sanierung für vier Millionen Franken im Hotel Eden im Fokus – und diese konnte im Frühling nun abgeschlossen werden (die NFZ berichtete). Jetzt liegt der Jahresbericht der Schützen Rheinfelden AG vor und in diesem blicken die Verantwortlichen auf ein herausforderndes, aber gutes Geschäftsjahr 2023 zurück. Das sei nicht selbstverständlich, zumal insbesondere das Gesundheitswesen unter Druck sei, so Chefarzt und Klinikdirektor Hanspeter Flury, er ist zudem Vorsitzender der Geschäftsleitung. Trotz globaler Unsicherheiten und einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld habe der «Schützen» nahezu seine gesetzten Budgetziele erreicht. Der Nettoerlös aus der Ertragsrechnung (Umsatz) beläuft sich auf knapp vierzig Millionen Franken, unter dem Strich – auch dank Auflösung von stillen Reserven – resultiert ein Jahresergebnis von knapp 1,2 Millionen Franken. Auch ins abgelaufene Betriebsjahr fällt die grösste Aktienkapitalerhöhung in der Geschichte des «Schützen», was die eigenen Mittel (Schützen Immobilien AG) um gut 7,6 Millionen erhöhte.
Mit der gesamten Infrastruktur zurück am Markt
Anlässlich des Mediengesprächs vom Dienstag rückten die beendeten Sanierungsprojekte nochmals in den Mittelpunkt, denn: Mit ihrem Abschluss stünden dem Gesamtunternehmen wieder alle Räume für Klink und Hotellerie zur Verfügung. Dass sich das Unternehmen in einem anspruchsvollen Umfeld bewährt hat, zeigt sich auch anhand weiterer Zahlen. Die Klinik war im Berichtsjahr mit 92,4 Prozent ausgelastet (Vorjahr 94,9 Prozent), und das Hotel Schützen erfreue sich seit der Wiedereröffnung steigender Beliebtheit: Von Juni bis Dezember verzeichnete man 3547 Logiernächte durch externe Hotelgäste; im Schnitt verbrachten diese 1,5 Tage im «Schützen». Zudem wurden in den Seminarräumen der Hotels Schiff, Schützen und Eden im Berichtsjahr 556 Veranstaltungen durchgeführt.
Herausforderungen
Auch wenn die Baustellen im wahrsten Sinne des Wortes Geschichte sind: Herausforderungen bleiben. So hätten seit der Pandemie Kurz- und Langzeit-Erkrankungen zugenommen, zu schaffen mache ebenso der Personal- und Fachkräftemangel. Spürbar sei dieser nicht allein im Klinikbereich, genauso in der Hotellerie, wie Antonia Jann, Präsidentin des Verwaltungsrates der Schützen Rheinfelden AG, ausführte. «Dort sind wir im Bereich Küche besonders angewiesen auf gut ausgebildetes Personal.»
Es gilt, auch künftig mit passenden Rezepten in einem anspruchsvollen Umfeld reagieren zu können. Mit den zwei auf den neuesten Stand gebrachten Leuchttürmen «Schützen» und «Eden» hat das Unternehmen einen Wegweiser. Und damit neue Perspektiven.
So steht es im Rechtsstreit
Die juristische Auseinandersetzung mit der Implenia AG dauert an. Zur Erinnerung: Die Schützen Immobilien AG hatte Implenia als Generalunternehmen mit der Sanierung des Hotels und der Klinik Schützen beauftragt. Doch im März 2021 wurde der Generalunternehmungsvertrag mit Implenia mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Der Vorwurf: Lückenhafte Planung, nicht erbrachte Leistungen und verursachte Mängel (die NFZ berichtete). Die Schützen-Sanierung endete mit einer Verzögerung von rund zweieinhalb Jahren und entsprechenden Mehraufwendungen und Ertragseinbussen. Diesem Umstand geschuldet ist die jüngste Aktienkapitalerhöhung, und in einem Interview mit der NFZ (Oktober 2023) erklärte Verwaltungsratspräsidentin Antonia Jann: «Der Fall liegt noch immer beim Aargauer Handelsgericht. Unsere Klage ist gut begründet und die Mängel sind dokumentiert.» Dort, beim Handelsgericht, sei das Rechtsverfahren nach wie vor hängig, erklärten am Dienstag nun die Verantwortlichen: «Der erste Teil der Gerichtsexpertise ist abgeschlossen. Der zweite Teil der angeordneten Gerichtsexpertise wird im Lauf des Jahres 2024 erwartet. Wir sind zuversichtlich, dass unsere Forderungen gestützt werden.» (rw)