Mit 71 Jahren zurück in den Gemeinderat?

  11.05.2023 Stein, Gemeinden

Werner Schneider kandidiert bei den Ersatzwahlen in Stein

Vor sieben Jahren hat der heute 71-jährige Werner Schneider als Gemeinderat demissioniert. Nun will er in dieses Gremium zurück. Hauptgrund ist die erneute Thematik um die Fusion der Sisslerfeld-Gemeinden.

Bernadette Zaniolo

Am 18. Juni finden in Stein Ersatzwahlen für den Gemeinderat statt. Für die zwei frei werdenden Sitze haben fünf Kandidaten ihr Interesse angemeldet (die NFZ berichtete). Eher für eine Überraschung sorgt dabei die Kandidatur von Werner Schneider. Einerseits, weil er bereits früher im Gemeinderat war, andererseits weil er nicht für seine Partei, die FDP, in den Wahlkampf steigt. Und notabene mit 71 Jahren.

«Es hat zwei Gründe», hält Werner Schneider auf Anfrage der NFZ fest. Einerseits sei es die Sisslerfeld-Thematik, welche ihn schon seit vielen Jahren beschäftigt und andererseits «fühle ich mich noch immer fit.» Erfreut habe er auf seiner viermonatigen Weltreise Kenntnis erhalten, dass Sisseln und Stein über eine Fusion diskutieren wollen.

Schneider lebt mit seiner Familie bereits seit über 20 Jahren in Stein. Von 2010 bis Sommer 2016 war er im Gemeinderat. Er hat die Diskussionen um die Entwicklung der Sisslerfeld-Gemeinden in verschiedensten Gremien miterlebt. Im Gespräch mit der NFZ nennt er die ursprünglich vor Jahren angedachte Fusion von acht Gemeinden (Eiken, Sisseln, Münchwilen, Wallbach, Stein sowie Mumpf, Obermumpf und Schupfart). Diese kam bekanntlich nicht zustande; auch die Variante «Mittleres Fricktal» mit den Gemeinden Stein und jenen des Fischingertals (Mumpf, Obermumpf und Schupfart) scheiterte an der Abstimmung im November 2015.

Wer macht den ersten Schritt?
«Nun ist es Zeit für den ersten Schritt», findet Werner Schneider. Er blickt optimistisch in die Zukunft. «Ich bin überzeugt, dass die Zeit nun reif ist für einen Zusammenschluss.» Den Anfang könnten Sisseln und Stein machen. Für Schneider, der früher im Raum Baden wohnte, gehören jedoch die vier Sisslerfeld-Gemeinden Eiken, Münchwilen, Sisseln und Stein zusammen. Und der 71-jährige Familienvater – er hat zwei Töchter und zwei Enkel – verrät, dass ihn das Alter durchaus beschäftige; so engagiere er sich in der Pro Senectute für den Mittagstisch. «Gerade auch wegen der Altersfrage reizt es mich, nochmals zu kandidieren.» Mit einem Schmunzeln erwähnt Schneider, dass er bei seinem Rücktritt 2016 das zweitjüngste Gemeinderatsmitglied war.

Warum nicht für die FDP?
«Ja, ich bin immer noch Mitglied der FDP. Dies seit 40 Jahren», so Schneider auf die entsprechende Frage. Dass er für die lose Gruppierung «Einwohner von Stein» in den Wahlkampf steigt, hänge damit zusammen, dass er von verschiedenen Einwohnern angefragt wurde und unterstützt werde. Auch trete kein FDP-Mitglied aus dem Gemeinderat zurück, womit der Parteisitz auch nicht «verteidigt» werden müsse. In diesem Zusammenhang hält Schneider fest: «In der Gemeindepolitik steht für mich das Wohl der Bürger und nicht der Partei im Vordergrund. Das bedeutet nicht nur liberal eingestellt zu sein, sondern auch sozial.» Mit einem Lächeln sagt der ehemalige Präsident des Spitex-Fördervereins Fricktal: «Die Stimmbürger entscheiden, wem sie die Stimme am 18. Juni geben.»


Weitere Kandidaten

Am 18. Juni findet in Stein der erste Wahlgang für die Ersatzwahlen in den Gemeinderat statt. Fünf Personen haben innerhalb der Anmeldefrist ihre Kandidatur für einen der zwei freiwerdenden Sitze angemeldet. Nebst Werner Schneider sind dies Vanik Kaufmann, Jg. 1958, parteilos, unterstützt durch die SVP; Heike Rehmann, Jg. 1966, parteiunabhängig; Susanne Schauli Tungprasert, Jg. 1966, SP sowie Corinne Siegfried, Jg. 1977, FDP. (bz)


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