Mettauertal ist nicht ganz dicht
01.02.2025 BrennpunktFast jede Woche gibt es ein Leitungsleck in der Gemeinde Mettauertal. Das ruft nach näherer Betrachtung. Die NFZ hat beim Brunnenmeister nachgefragt; auch bei jenem in Frick.
Bernadette Zaniolo
Ein Fahrzeug der Gemeinde Mettauertal hält vor einem Haus an. Zwei ...
Fast jede Woche gibt es ein Leitungsleck in der Gemeinde Mettauertal. Das ruft nach näherer Betrachtung. Die NFZ hat beim Brunnenmeister nachgefragt; auch bei jenem in Frick.
Bernadette Zaniolo
Ein Fahrzeug der Gemeinde Mettauertal hält vor einem Haus an. Zwei Männer steigen aus, öffnen einen Schachtdeckel. Kurz darauf machen sie sich wieder von dannen. So kürzlich gesehen im Ortsteil Mettau der Gemeinde Mettauertal. Ist das der Beginn einer grossen Suchaktion nach einem Leitungsleck? Auf Anfrage hält Florian Wunderlin, Gemeindeschreiber von Mettauertal, fest: «Seit dem Jahreswechsel hat es nach meinem Kenntnisstand bereits drei Wasserleitungsbrüche gegeben. Wahrscheinlich stehen die Brüche im Zusammenhang mit der nassen und kalten Witterung.»
«Rufst du wegen eines Leitungslecks bei euch an?», so die Reaktion von Brunnenmeister Dominik Zumsteg, als ihn die Redaktorin kontaktiert. Schon an seiner Stimme merkt man, dass er gerade mit etwas Wichtigem beschäftigt ist. Zumsteg und weitere Mitarbeiter des Gemeindewerkes sind eben dabei, ein weiteres Leck zu orten. Es ist Montagmorgen und das vierte Leck seit Jahresbeginn. In einem weiteren Gespräch, das erst am späten Montagnachmittag stattfindet, erklärt der Brunnenmeister dann: «Es ist nichts Aussergewöhnliches, dass es in so kurzer Zeit vier Leitungslecks gegeben hat.» 2024 gab es während des ganzen Jahres so viele. Wer weiss, vielleicht ist das Leck von Montag das letzte in diesem Jahr in der Gemeinde Mettauertal. Laut Zumsteg gab es jedoch auch schon Jahre mit bis zu 22 Leitungsbrüchen.
Gutes Überwachungssystem
Wie er weiter sagt, verteilen sich die Leitungslecks fast auf jeden Ortsteil. Dank des guten Überwachungssystems, über das die Gemeinde Mettauertal verfügt, können gemäss dem Brunnenmeister neun von zehn Lecks entdeckt werden, bevor sie an der Oberf läche sichtbar werden. «Bei einem grossen Wasserverlust, werde ich direkt über das Smartphone informiert», erklärt Dominik Zumsteg. Dann heisst es, sofort loszugehen. Das Leck muss rasch geortet und die Leitung sofort geflickt werden. Solche Akutsituationen sind jedoch nicht häufig. «Etwa einmal pro Jahr», verrät Zumsteg, der seit zwölf Jahren Brunnenmeister ist.
Er führt gegenüber der NFZ weiter aus, dass der Wasserverlust im Gemeindegebiet mit 6 Prozent pro Jahr im Vergleich mit dem schweizerischen Durchschnitt von 13 Prozent tief sei. Gemäss persönlicher Einschätzung von Dominik Zumsteg sind solche Leitungsbrüche eher eine Folge der trockenen Sommer als der tiefen Temperaturen im Januar. Trockene Sommer würden zu Rissbildungen in den Böden führen. «Der Frost kam erst Mitte Januar.»
Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden
Das Netz der Hauptleitungen – ohne Hausanschlüsse – der Gemeinde Mettauertal umfasst 70 Kilometer. Im Bereich der Leckortung arbeitet Mettauertal mit den Nachbargemeinden Gansingen und Schwaderloch zusammen. So kommen die Geräuschmessgeräte, sogenannte Logger, bei Bedarf auch dort zum Einsatz.
Auch andernorts bis zu 20 Leitungsbrüche
Ruwen Bähler, zuständiger Brunnenmeister für die Gemeinden Frick, Gipf-Oberfrick und Wittnau, sagt auf Nachfrage, dass es immer wieder zu Leitungsbrüchen kommen könne. In Frick und Gipf-Oberfrick kam es im letzten Jahr zu zirka zehn Leitungsbrüchen, in Wittnau waren es gar um die zwanzig. Auch Bähler meint, dass tiefe Temperaturen Lecks begünstigen können, ebenso aber auch trockene Sommer. Des Weiteren hält er fest, dass es natürlich auch immer mit dem Alter und Zustand der Leitungen zusammenhänge. In den drei genannten Gemeinden liege der jährliche Wasserverlust bei 11 bis 15 Prozent. Zugleich stellt er die Frage in den Raum: Was ist die gerechnete Verlustmenge? Er verweist dabei auch auf grössere unerlaubte Wasserbezüge und solche, die sich je nachdem aufgrund von Bauarbeiten ergeben. Etwa, wenn nach Gebrauch das Wasser nicht abgestellt wird und es so munter weiter aus dem Wasserschlauch sprudelt.