Mensch und Technik im Mittelpunkt
22.10.2024 Frick, Gipf-OberfrickStützpunkt-Feuerwehr Frick: Endprobe mit zwölf Szenarien
Der grosse Aufwand, der minutiöse Ablauf und die zwölf gut gelungenen Szenarien brachten ein grosses Publikum zum Staunen: Die Stützpunkt-Feuerwehr Frick stellte an der Endprobe das Zusammenspiel von Mensch ...
Stützpunkt-Feuerwehr Frick: Endprobe mit zwölf Szenarien
Der grosse Aufwand, der minutiöse Ablauf und die zwölf gut gelungenen Szenarien brachten ein grosses Publikum zum Staunen: Die Stützpunkt-Feuerwehr Frick stellte an der Endprobe das Zusammenspiel von Mensch und Technik in den Mittelpunkt.
Paul Roppel
Nach 90 spannenden und eindrücklichen Minuten hatte das gegen 300 Personen zählende Publikum knapp 300 Meter auf dem Gänsackerweg in Gipf-Oberfrick zurückgelegt. Denn die Stützpunkt-Feuerwehr Frick arrangierte an der Endprobe am Samstagnachmittag ein Szenario nach dem andern sukzessive auf diesem Strassenabschnitt. Ein eindrücklicher Materialund Fahrzeugpark präsentierte sich am Ende auf der langen Wegstrecke. Es war ein anspruchsvolles Unterfangen mit Szenen- und Standortwechsel im Fünf- und Zehnminutentakt, das diszipliniertes Zeitmanagement und fachtechnisch gekonntes Vorgehen von den 110 eingerückten Feuerwehrleuten verlangte.
«Wir wollen dem Publikum heute das Zusammenspiel von Mensch und Technik präsentieren. Ob das wie geplant verläuft, wird sich weisen», sagte Kommandant Dominik Schmid, der das Geschehen über Lautsprecher moderierte. «Es war eine anspruchsvolle Schlussprobe, die auch mit spontanen Improvisationen gut gelaufen ist», zeigte er sich nach dem Übungsende sichtlich gelöst und zufrieden gegenüber der NFZ. Den Auftakt hatte die Verkehrsabteilung gemacht, welche die Umleitungen sowie die Absperrungen für die Zuschauer vorbereitet hatte. Schon folgte mit Sirenenklang das Kommandofahrzeug mit dem Einsatzleiter, der die ersten Erkundigungen vornahm.
Mit etwas Humor garniert
Zu aller Überraschung traf als nächstes ein Oldtimerfahrzeug ein, nämlich das «Grosi», welches im Aargau als erstes Tanklöschfahrzeug (TLF) in Frick 1961 bis 1978 im Dienst stand. Vom Pikettverein versuchten Angehörige in nostalgischen Uniformen mit Löschspritzen ein Feuer zu löschen. Schon fuhr eine neue Gruppe auf, welche die humorvolle Einlage mit einem zeitgemässen Angriff vom TLF 2006 ablöste. «Wir haben in diesem Jahr eine neue Brandschutzausrüstung angeschafft», vermerkte Schmid, der das erste Jahr als Kommandant der 124 Personen umfassenden Formation mit Leuten aus Oeschgen, Frick und Gipf-Oberfrick mit bislang 55 Einsätzen beendet. Auch ein neues Schlauchverlegefahrzeug wurde in Betrieb genommen, welches als Prototyp in der Schweiz mit zwei Schlauchkassetten mit je 2,3 Kilometern Schlauch angefertigt wurde und nun zum Einsatz kam. Wassertransportleitungen zu Löschwasserbecken als Reservoir wurden aufgebaut. Der Einsatz der Autodrehleiter für die Bergung einer Person ab Balkon bildete einen rigorosen Szenenwechsel. 14 Personen sind intensiv dafür ausgebildet und können den Rettungskorb bis 32 Meter ausfahren. Dem Hightechgerät folgte die Aufstellung der motorisierten Anhängeleiter zur nächsten Personenbergung.
Erfreulich hoher Probenbesuch
Das in diesem Jahr in Betrieb genommene Wechselladefahrzeug mit Kran brachte einen PKW, der für das folgende Unfallszenario mit Verletztenbergung und dem Einsatz der Hilfsmittel des Strassenrettungsfahrzeuges verwendet wurde. Zugleich kam das Ölwehrfahrzeug zum Einsatz. Wo das ganze Geschehen geleitet und dokumentiert wird, offenbarte sich im Einsatzleiterfahrzeug. Den Abschluss der Präsentation machte der Einsatz des auf einem Lastwagen installierten Hochleistungslüfters. Das breite Spektrum an Einsatzaktivitäten verlange auch intensives Üben, betonte Schmid. «Der Probenbesuch liegt bei 88 Prozent», zeigte er sich zufrieden. An der Schlussfeier, welche die Musikgesellschaft melodisch umrahmte, wurden 24 Personen für 100 Prozent Probenbesuch geehrt. Darunter stehen an der Spitze der Atemschutzchef Stefan Amsler, der alle seine 54 Proben besuchte, sowie Jannik Benz, der lückenlos seine 46 Proben absolvierte. Weiter wurden acht Austretende geehrt, darunter der Gefreite Paolo Cafaro nach 26 Dienstjahren, der 1050 Stunden Feuerwehrdienst leistete. Wachtmeister Markus Suter tritt nach 32 Jahren ab und leistete 2330 Stunden Feuerwehrdienst.