Meistertitel bleibt in Wegenstetten
08.10.2024 WegenstettenDie Schweizermeisterschaften im Ranch Roping erhielten auf der Stone Ranch in Wegenstetten Gastrecht. Die Einheimischen Silvan Schreiber und Thomas Schreiber liessen sich als Schweizermeister und Vizemeister feiern.
Hans Zemp
Wegenstetten bot den Ranch Ropern und Ranch ...
Die Schweizermeisterschaften im Ranch Roping erhielten auf der Stone Ranch in Wegenstetten Gastrecht. Die Einheimischen Silvan Schreiber und Thomas Schreiber liessen sich als Schweizermeister und Vizemeister feiern.
Hans Zemp
Wegenstetten bot den Ranch Ropern und Ranch Roperinnen beste Voraussetzungen für die diesjährige Austragung der Schweizermeisterschaften. Ranch Roping, auch Lassowerfen genannt, kennt man im fernen Westen schon lange. In der Schweiz erlebte es nun seine achte Auflage als Landesmeisterschaft. Der Verein Ranch Roping, 2022 gegründet, distanziert sich allerdings klar von sogenannten Speed-Wettkämpfen und lässt in seinen Wettbewerben nur die ruhige Arbeit mit dem Lasso zu. Das Motto: «Der Cowboy trägt Sorge zu seinen Rindern, denn es ist sein Kapital.»
Entsprechend klar sind denn auch die Bestimmungen zum schonenden Umgang mit Pferd und Rind. Dass dem deutlich nachgelebt wird, zeigte sich während des ganzen Wettkampftages am Verhalten von Rind und Pferd. Die Rinder liessen sich wegen der Lassos nicht aus der Ruhe bringen, machten es den Ropern allerdings nicht immer ganz einfach, sich einfangen zu lassen. Wer den schonenden Umgang mit den Tieren nicht pflegt, wird vom Wettkampf ausgeschlossen. Die eingesetzten Rinder, alles Black Angus, waren mit den Disziplinen, die zur Meisterschaft gehören, vertraut, den Umgang mit Pferden gewohnt, da alle auf der Stone Ranch beheimatet sind.
Dreiteiliger Wettkampf als Programm
Das Wettkampfprogramm setzte sich aus drei Teilen zusammen. Im ersten Teil waren aus den vierzehn eingesetzten und nummerierten Rindern, während fünf Minuten so viele wie möglich zu fangen. Die Nummer-Reihenfolge war dabei vorgegeben.
Die Fortsetzung bestand im Freezing. In diesem zweiten Teil war ein Rind einzufangen und in ein, mit auf dem Boden liegenden Stangen ausgelegtes, Viereck zu bringen. Nicht alle Rinder wollten einfach so in die Einfriedung gehen und dort drei Sekunden ruhig verharren. Ruhe und gekonntes Verhalten des Reiters, der Reiterin führten in vielen Fällen zum angestrebten Erfolg. Bei der dritten Disziplin waren verschiedene Würfe aus der langen Liste der Möglichkeiten verlangt. Beispiele waren da unter anderem verschiedene Headshots (Würfe über den Kopf) mit Sidearm Backhand und Vorhand.
Der Sieg blieb in Wegenstetten
Die zwölf gestarteten Mannschaften kamen aus Wegenstetten, Endingen, aus dem Bernbiet, dem Tessin sowie aus Ennetmoos und dem zürcherischen Wald. Mit dem Wegenstetter Silvan Schreiber setzte sich der Favorit einmal mehr durch. In seiner Karriere holte sich der Einheimische nicht überraschend bereits seinen fünften Meistertitel. Thomas Schreiber, auch er Wegenstetter, schob sich erstmals ins Führungstrio der Endabrechnung und durfte mit Rang zwei zum ersten Mal einen Ehrenplatz feiern. Der Riggisberger Daniel Frutiger wiederholte seinen dritten Rang aus dem Jahre 2022. Norman Beyer, auch er aus Riggisberg, musste sich nach fünf vorangehenden Medaillenrängen diesmal mit dem vierten Platz begnügen.
Ranch Roping gilt in der Schweiz als Randsportart. Augenfällig war einmal mehr der schonende Umgang mit den Tieren und das sehr freundschaftlich-kollegiale Verhalten zueinander. Erlaubte gegenseitige Hilfestellungen während des Wettkampfes wurden mit grösster Selbstverständlichkeit gegeben. An gegenseitigen Erfolgen freuten sich alle. Das Richtertrio Peter Mittelberger – er war für seinen Einsatz aus dem österreichischen Götzis angereist – Sabrina Daver und Susanna Ernst wertete fair und trug so zu einer würdigen Schweizermeisterschaft im Ranch Roping bei.