Mehr Strömung und Wellen im Rhein
16.05.2025 BrennpunktIn den Stromnetzen muss jederzeit ein stabiles Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch bestehen. An Tagen mit besonders viel Sonne und Wind kann es zu viel Strom geben. In solchen Situationen wird ein Teil der Stromproduktion auch bei den Wasserkraftwerken am Rhein reduziert.
Aufmerksame Beobachter am Rhein haben es bereits selber festgestellt. Es gibt Tage mit unterschiedlichen Strömungsverhältnissen im Rhein, teilweise sogar mit Schaumbildung. Das Unternehmen Naturenergie, welches auch die Wasserkraftwerke in Rheinfelden und Laufenburg betreibt, hat nun in einer Mitteilung erklärt, warum dies passiert. Der Grund ist, auch Wasserkraftwerke werden «heruntergeregelt». Bei einem Überangebot an Strom – etwa an sonnigen, windreichen Wochenenden und Feiertagen – kann mehr Energie erzeugt werden, als tatsächlich benötigt wird. Während in einem ersten Schritt konventionelle Kraftwerke mit hohen Brennstoffkosten heruntergefahren werden, ist bei weiterbestehendem Überangebot auch eine Reduktion der Produktion aus erneuerbaren Quellen notwendig. Um die Stabilität des Stromnetzes zu gewährleisten, werden dann Wasserkraftwerke gezielt heruntergeregelt oder temporär abgeschaltet.
Dabei wird weniger, respektive kein Wasser durch die Turbinen geleitet und das Wasser fliesst über das Stauwehr ab. Die Stromproduktion sinkt, respektive stagniert. Dabei bleibt der Wasserdurchfluss und die Regulierung des Oberwasserpegels erhalten, hingegen hat dies Auswirkungen direkt unterhalb des Stauwehrs, indem sich die Strömungsverhältnisse verändern und Wellenbildung erfolgt. Naturenergie richtet ihren Appell denn auch an die Freizeitschifffahrt, Sportvereine und Schwimmende, dies unbedingt zu beachten. (mgt/nfz)