Am kommenden Sonntag stimmen wir über einen weiteren Ausbau der Autobahn ab. Seit Jahren schon wird davor gewarnt, was Studien unlängst beweisen: Mehr Strassen führen zu mehr Verkehr und damit letztlich auch zu mehr Stau. Gerade bei bereits bestehenden Strassen ist ...
Am kommenden Sonntag stimmen wir über einen weiteren Ausbau der Autobahn ab. Seit Jahren schon wird davor gewarnt, was Studien unlängst beweisen: Mehr Strassen führen zu mehr Verkehr und damit letztlich auch zu mehr Stau. Gerade bei bereits bestehenden Strassen ist dies besonders deutlich. Wer keine Studie lesen will, wirft einfach einen Blick ins Ausland. Dort gibt es genügend Beispiele, wie eine zusätzliche Spur den alltäglichen Stau verlängert. Zurück zum geplanten Ausbau. Wo liegen die Hauptprobleme? Wenn durch zusätzliche Strassen mehr Fahrzeuge in die Städte kommen, bedeutet dies noch mehr Druck auf das dortige, heute schon überlastete Netz. Ein Ausbau in den Zentren ist aus Platzgründen an den meisten Orten unmöglich. Es kommt zum Rückstau auf die neu gebauten Strassen. Ein weiteres Argument sind die Kosten. Vielerorts ist zu lesen, dass die aktuellen Investitionen gering seien und diese durch die Autofahrenden selbst finanziert werden. Doch dabei geht vergessen, dass die Allgemeinheit für die externen Folgekosten von Luftverschmutzung, Lärm, Unfällen und die damit verbundenen Gesundheitskosten aufkommt. Neuste Zahlen des Bundes zeigen, dass diese Kosten viel höher sind als angenommen. Rund 20 Milliarden Franken pro Jahr, zusätzlich zu den Bau- und Unterhaltskosten.
Mein Fazit: Es braucht andere Lösungen, als immer mehr Strassen zu bauen. Mehr Investitionen in den öffentlichen Verkehr, die Fahrradwege und vor allem neue Mobilitätskonzepte, damit weniger Menschen allein auf der Strasse mit dem Auto unterwegs sind. Mit einem Nein zum Autobahnausbau setzen wir das richtige Zeichen und geben dem Bund die Möglichkeit, bessere Lösungen zu erarbeiten.
ROLF SCHMID, GROSSRAT SP, FRICK