«Man weiss, man ist nicht allein»
29.10.2025 PersönlichDie Austauschschülerinnen Laís Dalmonico und Bianca Duarte erzählen
Im Rahmen des internationalen Jugendaustausches, organisiert durch den Rotary-Club, leben Laís Dalmonico aus Brasilien und Bianca Duarte aus Paraguay seit rund drei Monaten in der Schweiz. Sie ...
Die Austauschschülerinnen Laís Dalmonico und Bianca Duarte erzählen
Im Rahmen des internationalen Jugendaustausches, organisiert durch den Rotary-Club, leben Laís Dalmonico aus Brasilien und Bianca Duarte aus Paraguay seit rund drei Monaten in der Schweiz. Sie erzählen von ihren ersten Eindrücken.
Janine Tschopp
Beide sprechen schon ziemlich gut Deutsch, während sie von den ersten Wochen in einem fremden Land erzählen. Laís Dalmonico (17) kommt aus Brasilien und wohnt seit Anfang August bei einer Gastfamilie in Bözen. Sie ist im Rahmen des internationalen Jugendaustausches, organisiert durch den Rotary-Club, für ein ganzes Jahr bei drei verschiedenen Gastfamilien im Fricktal. Sie besucht die 2. Klasse der «Alten Kanti» in Aarau. «Das Gebäude ist alt und historisch und hat viel Charme», ist ihr sofort aufgefallen.
Bianca Duarte (17) kommt aus Paraguay und lebt derzeit bei einer Gastfamilie in Augst. Ihre nächste Gastfamilie ist in Oeschgen zu Hause. Bianca besucht die 2. Klasse des Gymnasiums Kirschgarten in Basel.
Begeistert von der Natur
Beide Mädchen sind von der Natur in der Schweiz sehr beeindruckt. So schwärmt Laís von einer Arbeitswoche, welche ihre Klasse auf dem Urnerboden verbracht hat. Auch für Bianca ist es die Natur im fremden Land, die sie bis jetzt am meisten begeisterte. Sie durfte mit einem anderen Rotary-Mitglied einen Ausflug nach Flims unternehmen und hatte mit der schönen Landschaft und dem Caumasee das Gefühl, im Paradies zu sein. Überrascht war Bianca von der Pünktlichkeit, die in der Schweiz gelebt wird. Wenn der Zug vier Minuten Verspätung habe, spreche man hier schon von «unpünktlich». In Paraguay sei es normal, dass man zwei Stunden später komme. Laís ist am meisten von den kurzen Distanzen in der Schweiz beeindruckt. «Alles liegt hier so nahe beieinander», sagt sie.
Gut aufgehoben
Die beiden jungen Frauen freuen sich, im Austausch in der Schweiz zu sein. Natürlich hätten sie ab und zu Heimweh. Bianca vermisst manchmal ihre Familie und ihre Freunde, bei Laís ist es insbesondere ihre 13-jährige Schwester, die ihr fehlt. Wenn sie an ihre Heimat denken, vermissen beide auch ihr typisches Essen. «Chipa Guasú» ist eine paraguayische Spezialität, ein Kuchen aus Maiskörnern, Käse, Milch, Ei und weiteren Zutaten. «Das ist mein Lieblingsessen», strahlt Bianca und zeigt Bilder davon, die sie in ihrem Handy aufgerufen hat. Laís vermisst den Strand und Brigadeiros, typisch brasilianische Pralinen.
Beide fühlen sich hier aber gut aufgehoben und haben bisher noch nie bereut, den Schritt für den Austausch getan zu haben. «Man weiss, man ist nicht allein», sagt Laís. Da gibt es die Gastfamilie, Kollegen und Kolleginnen aus der Schule, andere Austauschschülerinnen und -schüler sowie individuelle Betreuungspersonen des Rotary-Clubs. Reisen, Deutsch lernen, andere Kulturen kennenlernen und Erfahrungen sammeln, waren die Gründe, warum sich die beiden für einen Austausch entschieden haben.
Zum ersten Mal Skifahren
Bis im kommenden Sommer werden Bianca und Laís noch in der Schweiz sein. Auf was freuen sie sich am meisten, wenn sie an die kommende Zeit denken? «Ich freue mich auf den Winter und auf den Schnee. In Paraguay gibt es keinen Schnee», sagt Bianca. Auch Laís freut sich auf den Schnee und auf Weihnachten, die sie zum ersten Mal ohne ihre Familie, aber mit ihrer Gastfamilie verbringen wird. «Und aufs Skifahren», lacht sie. Esther Studer ist bei Rotary Rheinfelden-Fricktal für den internationalen Jugendaustausch verantwortlich und wird im Winter Laís’ Gastmutter sein. «Im Februar fahren wir in die Skiferien. Dann siehst du ganz viel Schnee und wirst Skifahren und Schlitteln können», sagt Esther Studer und Laís’ Augen glänzen.
Eine zweite Heimat finden oder Gastfamilie werden
. Der Rotary- Jugendaustausch steht allen offen, auch wenn man keine Verbindung zum Rotary-Club hat. Weitere Informationen unter https://www.rotaryswissyep.ch/de/programme/jahresaustausch.Inden beiden Fricktaler Rotary-Clubs sind Esther Studer (esther.studer@indivia.ch) und Rolf Roniger (rolf.roniger@bluewin.ch) für den internationalen Jugendaustausch zuständig. Sie freuen sich über Kontaktaufnahmen interessierter Jugendlicher und potentieller Gastfamilien. Anmeldeschluss für das Schuljahr 2026/2027 ist der 31. Oktober 2025. Am 2. November, um 13.30 Uhr finden in Lenzburg der diesjährige Informationsanlass zum Internationalen Jugendaustausch sowie die «Country Fairs» statt. Laís Dalmonico aus Brasilien und Bianca Duarte aus Paraguay werden an der Messe ihre Länder repräsentieren. (jtz)



