Am Dienstag hat der «Solar Butterfly», das grösste solarbetriebene Fahrzeug der Welt, Rheinfelden besucht. Anlässlich des Energie- und Umweltforums des Gewerbevereins wurden zukunftsträchtige Lösungen gegen die Klimakrise präsentiert.
Valentin ...
Am Dienstag hat der «Solar Butterfly», das grösste solarbetriebene Fahrzeug der Welt, Rheinfelden besucht. Anlässlich des Energie- und Umweltforums des Gewerbevereins wurden zukunftsträchtige Lösungen gegen die Klimakrise präsentiert.
Valentin Zumsteg
Er war schon in den USA, Asien und Afrika – am Dienstagabend hat der «Solar Butterfly» nun in Rheinfelden einen Zwischenstopp eingelegt. Zuerst besuchte er verschiedene Schulen, dann das Energie- und Umweltforum des Gewerbevereins Rheinfelden und schliesslich präsentierte sich das weltgrösste solarbetriebene Fahrzeug der Öffentlichkeit. Es bot sich den Interessierten die Gelegenheit, den Anhänger und die Technik dahinter zu besichtigen.
Selbst aktiv werden
Beim «Sonnen-Schmetterling» handelt es sich um einen zehn Meter langen Wohnwagen mit aufklappbaren Solarf lügeln. Er produziert den Strom für einen Tesla X, welcher ihn zieht. Initiant des Projekts ist Louis Palmer. Das Fahrzeug soll in vier Jahren mit wechselnder Beset-
zung 1000 Schulen und Universitäten besuchen sowie 1000 Lösungen gegen die Klimakrise besichtigen. Ziel ist es, das Bewusstsein für diese Lösungen zu schärfen und Menschen auf der ganzen Welt zu inspirieren, selbst aktiv zu werden.
Der Rheinfelder Roger Buser, Professor an der Hochschule Luzern, war mit seinen Studenten an der Konzeption dieses besonderen Gefährts massgeblich beteiligt (die NFZ berichtete). Er gehörte ebenso zur Crew, die im vergangenen Herbst damit durch Indien fuhr und zahlreiche Schulen und weitere Institutionen und Firmen besuchte. Buser berichtete am Energie- und Umweltforum von dieser Reise, den Herausforderungen und besonderen Erlebnissen. «Wenn wir nichts unternehmen gegen den Klimawandel, dann steigt die Temperatur auf der Erde bis ins Jahr 2100 um 5,5 Grad. In diesem Fall würden 80 Prozent der Tierspezies verschwinden. Stürme, Dürren und Lebensmittelknappheit wären weitere Folgen», so Buser.
«Handeln, nicht diskutieren»
Louis Palmer präsentierte Lösungen, um dies zu verhindern. So hat zum Beispiel die Uni Nijmegen ein Elektroauto entwickelt, das nicht eingesteckt werden muss, weil es vollständig mit den verbauten Photovoltaik-Elementen aufgeladen werden kann. In der Schweiz war die Crew des «Solar Butterflys» zu Besuch bei der Firma Planted, die Fleischersatzprodukte herstellt und in Indien wurde eines der grössten Solarkraftwerke der Welt besichtigt. Buser und Palmer berichteten auch von einem Schweizer Tüftler, der rezyklierbare Kleider herstellt, die als Fischfutter dienen können. «Jeder von uns kann Teil der Lösung sein», betonte Palmer. Das sieht auch Stadträtin Claudia Rohrer so: «Wir sind auf viele Inputs aus der Bevölkerung und dem Gewerbe angewiesen, um die Klimaziele zu erreichen. Viele Puzzleteile ergeben ein Ganzes.»
Dieses Jahr besteht das Kyoto-Protokoll seit zwanzig Jahren. Das Abkommen umfasst klare Regeln, wie die Treibhausgase weltweit reduziert werden sollten. Über 190 Staaten haben es ratifiziert – jetzt muss es nur noch umgesetzt werden. Die Initianten des «Solar-Butterf lys» beabsichtigen, im November 2025 an der Klimakonferenz in Brasilien das Projekt zu präsentieren und die 1000 Lösungen aufzuzeigen. Roger Buser: «Die Politiker müssen nicht darüber diskutieren, sondern handeln. Die Lösungen sind vorhanden.»