«Lärm an der Quelle bekämpfen»
05.12.2025 FrickFricker Gemeinderat kritisiert Sanierungspläne des Astra
Der stark befahrene Autobahnabschnitt Rheinfelden-Frick wird in den nächsten Jahren saniert. Mit welchen Mitteln, darüber sind sich der Gemeinderat Frick und das federführende Astra uneins.
Simone ...
Fricker Gemeinderat kritisiert Sanierungspläne des Astra
Der stark befahrene Autobahnabschnitt Rheinfelden-Frick wird in den nächsten Jahren saniert. Mit welchen Mitteln, darüber sind sich der Gemeinderat Frick und das federführende Astra uneins.
Simone Rufli
Noch bis zum 9. Dezember liegt die umfassende Dokumentation zum Erhaltungsprojekt Rheinfelden-Frick öffentlich auf. Stark verkürzt: der bestehende Deckbelag soll durch einen SDA 8-12 ersetzt werden. Für den Gemeinderat Frick ist das zu wenig, wie Gemeindeschreiber Michael Widmer gegenüber der NFZ betont: «Der Gemeinderat ist enttäuscht, dass das Astra nach wie vor keinen Einbau eines Flüsterbelags vorsieht. Damit könnte der Lärm wirksam an der Quelle bekämpft werden.» Enttäuschend sei auch, dass keine anderen Massnahmen wie zum Beispiel eine Geschwindigkeitsreduktion oder bauliche Massnahmen wie ein Ersatz und eine Erhöhung von Lärmschutzwänden geplant seien. Würde die Autobahn so saniert, wie es das Astra plant, würde der unbefriedigende aktuelle Lärmzustand für die Lebensdauer des Belags zementiert, so Michael Widmer. «Dies gilt es zu verhindern.» Denn «aufgrund der weiter zunehmenden Verkehrsfrequenzen ist mit noch mehr Lärm zu rechnen». Entsprechend sei jetzt der richtige Zeitpunkt, um sich zur Wehr zu setzen.
Zu einschneidend, zu teuer
Das Astra führt in seinem Bericht verschiedene Massnahmen auf, die für eine Lärmreduktion ergriffen werden könnten, kommt jedoch bei allen zum Schluss, dass sie – im Verhältnis zur Lärmbelastung – zu einschneidend oder zu teuer wären. Ein poröser Asphaltbelag schlucke zwar noch mehr Lärm als der geplante SDA 8-12-Belag, die Lebensdauer sei aber nur rund halb so lang, der Unterhalt aufwendig, ein separates Entwässerungssystem nötig. Eine Geschwindigkeitsreduktion allein zur Lärmreduktion wird auch unter Berücksichtigung der jüngsten Rechtsprechung als unverhältnismässig erachtet und nicht umgesetzt. Zudem seien im Rahmen früherer Sanierungsprojekte (1996 bis 2009) in allen Gemeinden Lärmschutzmassnahmen realisiert und/ oder bestehende Lärmschutzwände erhöht worden.
Im Auftrag der Gemeinde Frick prüft derzeit ein auf Lärmschutzrecht spezialisierter Rechtsanwalt die Auf lageakten. «Danach wird entschieden, welche konkreten Massnahmen gefordert werden», so Michael Widmer.
Das Erhaltungsprojekt erstreckt sich vom Anschluss Rheinfelden Ost bis zum Anschluss Frick. Betroffen sind die Gemeinden Möhlin, Zeiningen, Mumpf, Eiken, Oeschgen und Frick. Nicht betroffen sind die Gemeinden Münchwilen und Stein, für welche ein separates Ausführungsprojekt (AP) Lärmschutz Münchwilen und Stein mit Datum vom 12.9.2022 bereits vorliegt und im Zeitraum vom 8.12.2022 bis zum 31.1.2023 öffentlich aufgelegt wurde. Ebenfalls nicht Gegenstand des vorliegenden Projekts ist die Gemeinde Rheinfelden, da es östlich des Anschlusses Rheinfelden Ost keine Gebäude mit lärmempfindlicher Nutzung gibt.
Ein gemeinsames Auftreten der Gemeinden entlang der A3 sei nicht auszuschliessen, erklärt Michael Widmer. «Die Lärmbelastung ist in den einzelnen Gemeinden zwar unterschiedlich. Die rechtlichen Grundsatzfragen allerdings sind ähnlich. Die verschiedenen Anrainergemeinden prüfen derzeit, inwiefern ein koordiniertes gemeinsames Vorgehen sinnvoll wäre. Der Gemeinderat steht zudem in engem Kontakt mit der Fricker ‹IG Lärm›, die sich sehr engagiert für zusätzliche Lärmschutzmassnahmen einsetzt.»

