Im Zuge der Renaturierung der Sissle im Gebiet Stieracker werden im gleichen Abschnitt drei weitere Projekte umgesetzt. Die aktuellen Witterungsverhältnisse erweisen sich dabei als Glücksfall.
Simone Rufli
Wer heute zu Fuss oder mit dem Velo vom Fricker Dorfzentrum ...
Im Zuge der Renaturierung der Sissle im Gebiet Stieracker werden im gleichen Abschnitt drei weitere Projekte umgesetzt. Die aktuellen Witterungsverhältnisse erweisen sich dabei als Glücksfall.
Simone Rufli
Wer heute zu Fuss oder mit dem Velo vom Fricker Dorfzentrum herkommend durch die Quartierstrasse Stieracker nach Hornussen spaziert bzw. fährt, tut dies mitten durch das Werkgelände der Stahlton Bauteile AG. Doch damit ist bald Schluss. Nachdem das umfangreiche Planungs- und Bewilligungsverfahren abgeschlossen ist, und diese Woche auch das Wetter mitspielte, erfolgte am Montag der Baustart. Das Projekt gliedert sich in vier Bereiche: Verlegung der kantonalen Radroute – vom Werkareal der Stahlton Bauteile AG hinüber ans Ufer der Sissle, wo auch der Fussweg durchführen wird; Erstellung von Werkleitungen zur zukünftigen Arealerschliessung der Stahlton Bauteile AG; Bau einer Abwassertransportleitung zur Anbindung des Abwasserverbands Bözberg West an den Abwasserverband Sisslebach und letztlich an die ARA Kaisten, wodurch die Auf hebung der ARA Hornussen möglich wird sowie als viertes die ökologische Aufwertung und Revitalisierung der Sissle.
Austrocknung verhindern
Die Sissle zwischen Frick und dem Rhein ist stark kanalisiert und fliesst oft in einem breiten und seichten Gerinne. Zudem trocknet der Bach in niederschlagsarmen Perioden vermehrt aus. Nun soll das Gerinne im Bereich des Gewässerraums verbreitet werden und eine Niederwasserrinne soll sicherstellen, dass der Bach auch bei Trockenheit immer genug Wasser führt und Rückzugsorte für Krebse und Fische aufweist.
Bereits sichtbar ist der Fortschritt bei der «Abhumusierung», ein Arbeitsschritt, der, gemäss Vorgabe des Kantons, zum Schutz des Kulturlands nur bei trockenem Wetter erfolgen darf. Um diese bodenschutzrechtliche Freigabe zu erlangen, sei eigens ein auf bodenkundliche Begleitung spezialisiertes Büro beigezogen worden, so Marcel Herzog. «Es ist die Feuchtigkeit des Bodens, die darüber entscheidet, ob das Kulturland mit Baumaschinen befahren werden darf. Darum haben wir im Stieracker eine Messstation stehen.» Die aktuellen Witterungsverhältnisse seien so ideal, dass die Abhumierung beschleunigt erfolge und auch morgen Samstag weiter gearbeitet werde.
Radroute via Feldhof
Die Bauzeit beträgt rund 20 Monate. Die Arbeiten erfolgen abschnittsweise und es wird mit mehreren Bauequipen parallel gearbeitet. Ein verbindliches Bauende könne derzeit nicht angegeben werden, so Marcel Herzog. Um den Velofahrerinnen und Velofahrern in dieser Zeit eine sichere Fahrt zu ermöglichen, wird ab kommendem Montag die Radroute aus dem Stieracker weg- und umgeleitet. Mit dem Ende des Werkleitungsbaus an der Stöcklimattstrasse kann der Radweg nun wieder über den Kreisel an der Hauptstrasse via Feldhof zur Tamoil-Tankstelle führen.