Kritik an geplanter Schalterschliessung

  05.04.2023 Wegenstetten

Die geplante Aufhebung des Schalters in Wegenstetten sorgt an der Generalversammlung der Raiffeisenbank Wegenstettertal für Diskussionen.

Nachdem die Bank ihre Genossenschafterinnen und Genossenschafter mit den Versammlungsunterlagen bedient hatte, sprach Verwaltungsratspräsident Jascha Schneider-Marfels in der NFZ vom 21. März über die Pläne, den bedienten Bankschalter am Standort Wegenstetten schliessen zu lassen. Eine Konsultativabstimmung anlässlich der Generalversammlung in Zuzgen sollte den Puls der Basis fühlen. Das ist nun geschehen und zahlreiche Stimmberechtigte haben dabei ihre Bedenken zum Ausdruck gebracht.

Opposition aus Wegenstetten
Konkret heisst es in einer Medienmitteilung: «Heftig diskutiert wurde die geplante Schliessung des Schalters in Wegenstetten, wo gemäss den Plänen des Verwaltungsrats künftig ein Beratungsangebot sowie ein Bankomat mit Einzahlungsfunktion zur Verfügung stehen sollen.» An der Generalversammlung hätten Schneider-Marfels und Markus Haef liger, Vorsitzender der Bankleitung, darauf hingewiesen, dass der Schalter kaum noch genutzt werde, erhebliche Kosten verursache und Personalressourcen binde, die bei der Beratung fehlen würden. Dennoch: «Ein grosser Teil der in Wegenstetten wohnhaften Genossenschafter sprach sich gegen dieses Ansinnen aus», teilt die Bank mit. Aus den Voten sei deutlich hervorgegangen, dass der Schalterdienst zumindest in eingeschränkter Form zur Verfügung stehen solle. In der Mitteilung heisst es, der Verwaltungsrat habe «zugesichert, diese kritischen Stimmen im Rahmen seines Entscheids über die Zukunft des Schalters in Wegenstetten zu berücksichtigen.»

«Personalbestand ausgebaut»
An der Generalversammlung – sie fand in Zuzgen statt – nahmen 358 Genossenschafterinnen und Genossenschafter teil. Diese stimmten unter anderem dem Antrag des Verwaltungsrats zu, den Anteilschein mit sechs Prozent zu verzinsen. Die Generalversammlung hiess ausserdem einstimmig den Jahresbericht gut und erteilte dem Verwaltungsrat und der Bankleitung in globo Decharge. Verwaltungsratspräsident Schneider-Marfels informierte über die Strategie des Verwaltungsrats, die Bank zu einem Ansprechpartner in allen Finanzfragen umzubauen, um die Abhängigkeit vom Hypothekargeschäft zu verringern. Schneider-Marfels erklärte die gestiegenen Personalkosten: «Wir investieren in unser Personal, das heisst, wir haben den Personalbestand ausgebaut und gezielt begonnen, unsere Mitarbeitenden als Berater zu schulen. Wir haben das Glück, als Genossenschaft keinen Shareholder zu haben, der eine Gewinnmaximierung erwartet. Wir können uns kompetente und persönliche Beratung unserer Genossenschafterinnen und Genossenschafter, die ja die Eigentümer der Bank sind, leisten.»

Bilanzsumme von rund 400 Millionen Franken
Der Vorsitzende der Bankleitung, Markus Haefliger, präsentierte die Geschäftszahlen für das Jahr 2022. «Die Kapitalsituation der Raiffeisenbank Wegenstettertal ist äusserst stabil und erfreulich. Mit einem Jahresgewinn von 0,5 Millionen Franken für das Geschäftsjahr 2022 stärkt sie ihre Eigenkapitalbasis erneut. Wir weisen nun eine Bilanzsumme von rund 400 Millionen Franken auf.» Am Ende der Generalversammlung w urde Vize-Präsident Gerhard Wunderlin für sein 10-Jahre-Jubiläum als Verwaltungsrat geehrt.

Im zweiten Teil des Abends sorgten Talks mit dem Leiter Nachhaltigkeit von Raiffeisen Schweiz, Erol Bilecen, und dem Jagdobmann von Wegenstetten, Martin Willi, für spannende Hintergrundinformationen zu den Themen Nachhaltigkeit, Energie und Sponsoringmöglichkeiten. Durch den Abend führte Sandra Schiess von Radio SRF, die auch den Verwaltungsratspräsidenten und den Vorsitzenden der Bankleitung, Markus Haefliger, mit treffenden Fragen konfrontierte.

Die kulturell interessierten Besucherinnen und Besucher des Abends kamen mit dem bekannten Entertainer und Comedian Peter Pfändler voll auf ihre Kosten. (mgt/nfz)


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