Ein Denkmal für den Stechpälmer
21.11.2025 Fricktal«Das ist auch für mich eine spannende Geschichte», sagt Eisenkünstler Daniel Schwarz und meint damit die Arbeit am voluminösen Schmuck für den neuen Kreisel im Dorfzentrum von Effingen. Ein Besuch im Atelier.
Simone Rufli
Ende September, seine ...
«Das ist auch für mich eine spannende Geschichte», sagt Eisenkünstler Daniel Schwarz und meint damit die Arbeit am voluminösen Schmuck für den neuen Kreisel im Dorfzentrum von Effingen. Ein Besuch im Atelier.
Simone Rufli
Ende September, seine Ausstellung «Art8» ging gerade zu Ende, da machte sich Daniel Schwarz an sein nächstes Projekt: einen Kreiselschmuck. Obwohl er seit vielen Jahren mit der Aufgabenstellung vertraut ist und er mit seiner Strassen-Kunst über das Fricktal hinaus Bekanntheit erlangt hat, ist der aktuelle Auftrag für den Effinger ein ganz besonderer. «Einen Kreisel unmittelbar vor meiner Haustüre gestalten zu dürfen, das ist schon speziell», meinte er bereits im September und dann wieder kürzlich, als ihn die NFZ in seinem Atelier besuchte – kaum hundert Meter vom neuen Kreisel auf der Hauptstrasse entfernt.
Jetzt, da der Fortschritt schon sichtbar ist, lassen sich die Dimensionen erkennen. Sechs Meter wird sein Werk am Ende in die Höhe ragen, das ist inzwischen klar. Alle dazu nötigen Bewilligungen mitsamt den statischen Berechnungen liegen vor. «Bis auf eine Höhe von zwei Metern bestimmt der Kanton aus Sicherheitsgründen mit. Schlank und hoch war deswegen eine Vorgabe», so Schwarz. Über der zwei Meter-Marke ist die Freiheit des Künstlers zwar nicht grenzenlos, aber doch grösser.
Mächtgier Sockel, riesiger Kopf
Noch will Daniel Schwarz nicht alle Details preisgeben, nur so viel: Über dem mächtigen Sockel mit dem Böztaler Wappen wird, dreidimensional und rund 270 Zentimeter hoch, der Kopf des Stechpälmers thronen. Dazu muss man wissen, der Stechpälmer ist nicht irgendwer, er ist die zentrale Figur beim traditionellen Effinger Eierleset und auch für Daniel Schwarz mit vielen Emotionen verbunden. «Es ist eine Figur, die die Leute hier kennen und die auch für mich wichtig ist, bin ich doch mit dem Eierleset grossgeworden.» Das Vorbild für den riesigen Kopf ist die altehrwürdige Maske. Sie hat er bis in die kleinste Furche studiert.
Das Material, das Schwarz für den Kreiselschmuck verwendet, ist ein Gemisch aus Chromstahl und Eisen, «wobei der Chromstahl aus Sicherheitsgründen nicht spiegeln darf, weshalb ich ihn schleife». Mit der Zeit, so Schwarz, werde die Aussenhaut rostig. «Ein schöner Kontrast zum angeschliffenen Chromstahl.»
Mit dem Hammer in Form treiben
Noch sei er sich nicht über alle Details der Fertigung im Klaren, räumt Schwarz ein. Zum Beispiel, wie er in dieser Grössenordnung den dreidimensionalen Kopf mit dem Hammer in Form treiben wird, ob es eine Unterkonstruktion geben wird. «Ich gehe davon aus.» Oder auch wie er die Blätter am Kopf des Stechpälmers fertigen wird. Einen Kran für die Montage brauche er auf jeden Fall, «um zuerst den Sockel mit dem Wappen und dann den Kopf des Stechpälmers über das massive Zentralrohr stülpen zu können.
Beim Zeitplan will er sich nicht auf die Äste hinauslassen. Spätestens im April 2026 zum Eierleset aber will er den Kreiselschmuck vor seiner Haustüre fertig haben.


