«Krankheit darf kein Armutsrisiko mehr sein»

  18.09.2023 Fricktal

Nationalratskandidatin Silvia Guhl Lawson, EVP, Oeschgen

Für Nationalratskandidatin Silvia Guhl Lawson spielen Freiheit und Verantwortung eine wichtige Rolle. Das Problem der steigenden Krankenkassenprämien muss dringend angepackt werden, sagt sie.

Bernadette Zaniolo

NFZ: Frau Guhl, welche Rolle würde bei Ihrer politischen Arbeit künftig die Religion spielen?
Silvia Guhl Lawson:
Christliche Werte prägen meine Entscheidungen. Dabei spielen Freiheit und Verantwortung eine wichtige Rolle. Und das Engagement für Benachteiligte. Dass jeder Mensch als Gottes Ebenbild wertvoll und geliebt ist, beeinflusst den Umgang mit meinen Mitmenschen. Als Gottes Geschöpfe tragen wir Verantwortung für unsere Umwelt.

Was würden Sie gegen die steigenden Krankenkassenprämien unternehmen?
Dieses Problem muss dringend angepackt werden. Gerade auch für Mittelstands-Familien sind die Prämien eine grosse Belastung. Unser qualitativ hochstehendes Gesundheitswesen krankt an verschiedenen Stellen. Alle Akteure müssten am gleichen Strang ziehen, um die Gesundheitskosten in den Griff zu bekommen. Hohe Prämien können dazu verleiten, mehr Leistungen in Anspruch zu nehmen. Masshalten ist gefragt bei Leistungserbringern und -empfängern.

Ist die Heiratsstrafe ein alter Zopf?
Aktuell bezahlen Ehepaare mehr Steuern und erhalten nur eineinhalb AHV-Renten, statt zwei einzelne Renten wie unverheiratete Paare. Die EVP unterstützt die Volksinitiativen «Ja zu fairen Bundessteuern» und «Ja zu fairen AHV-Renten – Diskriminierung der Ehe endlich abschaffen». Der Anteil an Konkubinatspaaren steigt stetig und es ergibt keinen Sinn, warum Ehepaare ihnen gegenüber noch länger benachteiligt werden sollten.

Wieso braucht das Fricktal eine Vertretung im Bundeshaus?
Jede Region sollte im Bundeshaus vertreten sein, um für ihre spezifischen Interessen eintreten zu können. Allgemein wichtige Themen sind für mich soziale Gerechtigkeit, die Reform der Sozialversicherungen (Krankheit darf kein Armutsrisiko mehr sein), starke Familien, nachhaltige Wirtschaft und eine gesunde Umwelt. Die EVP als Kleinpartei in der Mitte spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle in der Konsensfindung im Bundeshaus.

Wie soll die Schweiz künftig ihre Beziehungen zur EU regeln?
Die Verflechtungen mit der EU sind eng, trotzdem würde ich keinen EU-Beitritt anstreben, sondern eine möglichst gleichberechtigte Partnerschaft, obwohl sich die EU aufgrund ihrer Grösse in der stärkeren Verhandlungsposition befindet.

Wie soll die Schweiz die Neutralität handhaben?
Wenn die Neutralität hilft, bei Konflikten zu vermitteln, dann ist sie zu begrüssen. Wenn sie nur als Vorwand dient, um aus Konf liktsituationen Profit zu schlagen, dann ist sie fragwürdig.

Sind Sie in diesem Jahr mit dem Flugzeug in die Ferien geflogen, wenn ja wohin?
Im Frühling flog ich nach Madeira, mit meinem Mann und meiner Schwester.


Silvia Guhl Lawson

Alter: 54
Beruf: Sozialarbeiterin, Betriebswirtschafterin HF.
Ehrenamt: Vorstand ref. Kirche Frick, Finanzkommission Oeschgen
Hobbys: Bewegung in der Natur, Lesen, Kochen, Neues entdecken.
Familie: verheiratet, zwei erwachsene Kinder


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