Kostbares Gut
29.11.2024 FricktalGleich mehrere Geschäfte der Mumpfer Gemeindeversammlung von heute Freitag betreffen die Wasserversorgung; darunter zwei Kredite in Höhe von insgesamt 570 000 Franken.
Ronny Wittenwiler
Das Grundwasserpumpwerk Chisholz, 1974 erstellt, liefert rund 65 Prozent des ...
Gleich mehrere Geschäfte der Mumpfer Gemeindeversammlung von heute Freitag betreffen die Wasserversorgung; darunter zwei Kredite in Höhe von insgesamt 570 000 Franken.
Ronny Wittenwiler
Das Grundwasserpumpwerk Chisholz, 1974 erstellt, liefert rund 65 Prozent des Trink- und Brauchwassers im Wasserwerk Mumpf-Wallbach. Für 915 000 Franken soll Chisholz nun saniert werden. «Das Projekt beinhaltet die Sanierung des Gebäudes und den notwendigen Ersatz der alten Installationen», heisst es in der Botschaft. Es seien zweckmässige Massnahmen für den weiteren sicheren Betrieb der Anlage. Der nun in Mumpf dafür beantragte Verpflichtungskredit in Höhe von 320 000 Franken entspricht einem Kostenanteil von 35 Prozent. 65 Prozent (rund 595 000 Franken) entfallen auf die Gemeinde Wallbach. Der Kostenteiler ergibt sich aus dem durchschnittlichen Wasserverbrauch der letzten Jahre.
Eine lange Leitung für den Notfall
Der zweite Verpf lichtungskredit betrifft den Bau einer Notwasserleitung. Fällt das Grundwasserpumpwerk Chisholz aus, würden die zwei Quellen in Mumpf den Trinkwasserbedarf nicht zu decken vermögen und der Löschschutz sei nicht mehr gewährleistet, erklärt der Gemeinderat. Deshalb soll vom Tschopperthof (Zeininger Boden), über die Widmattkreuzung bis zum Wasserleitungsnetz im Wolftürli (Wallbach) eine Wasserleitung erstellt werden. So könne im Notfall Wasser aus der Wasserversorgung Möhlin in das Leitungsnetz von Wallbach und Mumpf eingespeist werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 719 000 Franken. Der Anteil der Gemeinde Mumpf beträgt 250 000 Franken (35 Prozent), knapp 468 000 Franken (65 Prozent) entfallen auf Wallbach.
Auch auf der Traktandenliste: Eine Erhöhung der Wassergebühren. Die geplanten Investitionen der nächsten Jahre würden nicht allein aus dem laufenden Betrieb finanziert werden können. Um einer Verschuldung der Wasserkasse entgegenzuwirken, sei eine vorübergehende Erhöhung der Benützungsgebühr von 2.50 auf 3.50 Franken pro Kubikmeter erforderlich. Der Gemeinderat beantragt eine solche rückwirkend per 1. April 2024 (Beginn Ableseperiode). Gemäss aktuellem Finanzplan könne die Gebühr ab 2031 wieder reduziert werden.
Gemeindevertrag statt Verband
Die Wasserversorgung soll ausserdem neu organisiert werden. Beantragt wird die Auflösung des Gemeindeverbands und stattdessen das Wasserwerk «Mumpf-Wallbach» via Gemeindevertrag zu regeln. Hierzu heisst es: «Der seit 1993 bestehende Gemeindeverband Wasserwerk Mumpf-Wallbach hatte seine Berechtigung, als er mit dem Unterhaltsfond über ein eigenes Vermögen verfügte und der Vorstand damit in eigener Kompetenz Unterhaltsprojekte und Investitionen auslösen konnte. Die Äufnung des Unterhaltsfonds ist seit 2021 finanzrechtlich nicht mehr zulässig. Der Unterhaltsfonds wurde mittlerweile aufgelöst. Sämtliche Investitionskredite sind über die Gemeinderäte und die Gemeindeversammlungen zu finanzieren. Der Vorstand hat praktisch keine Kompetenzen mehr. Es ist nicht mehr zweckmässig, eine Verbandsorganisation aufrecht zu erhalten, die nur noch administrativ tätig ist.» Auch dieses Geschäft über die Wasserversorgung will der Gemeinderat heute Abend in trockene Tücher bringen. Die Gemeindeversammlung in der Mehrzweckanlage Burgmatt beginnt um 19.30 Uhr.