Ein halbes Jahr war es weg, jetzt hängt es wieder hoch oben an seinem Platz, erst noch in neuer Schönheit: das Wirtshausschild des Restaurants Feldschlösschen am Rhein.

Ronny Wittenwiler

Es ist kostbare Ware, die da vorsichtig via Kranvorrichtung hochgehievt wird, und ein kleines Marktgasse-Spektakel für einen kurzen Moment. «Hegen und pflegen, unbedingt», sagt Ina Link und schaut dem Treiben zu. Sie weiss, was es braucht, um Kunstvolles wie ein Wirtshausschild dauerhaft zu erhalten. Ein paar Minuten später ist überm Eingang an der rekonstruierten Fassade des Restaurants Feldschlösschen Stadt ein solches Schild wieder neu montiert. Restauratorin Ina Link hat es in ihrem Atelier in Niederlenz wieder in Schuss gebracht. Rund 130 Arbeitsstunden habe die gesamte Rekonstruktion an Wirtshausschild und dem dazugehörenden Ausleger in Anspruch genommen.

Sie gehören zum Stadtbild
Den mit Abstand grössten Teil an den Gesamtkosten übernimmt die Stiftung Roniger (Gründerfamilie Feldschlösschen). Bereits zum vierten Mal haucht sie damit den traditionellen Wirtshausschildern im Städtchen neues Leben ein. Die Stiftung bringt sich mit 20 000 Franken ein. Das Schild und der dazugehörende Ausleger, alles in allem rund einhundert bis vielleicht einhundertzwanzig Kilogramm schwer, sind seit gestern Mittag wieder an ihrem Ort. Markus Klemm, Präsident der Stiftung Roniger, freut sich: Er spricht von einem Stück Kulturgut, die rekonstruierten Wirtshausschilder würden wesentlich zur Verschönerung des Stadtbilds beitragen. In der Tat: Das mit Blattgold verzierte Kunstwerk, mehrfachbeschichtet mit einer Ölfarbfassung, glänzt wieder wie neu. Und Ina Link, die Fachfrau, weiss ganz genau, was es braucht, damit es noch lange so weiter glänzt, dort oben über der Marktgasse. «Immer schön hegen und pflegen, unbedingt.»

Kam ein Wirtshausschild geflogen. Jetzt ist es gelandet.