Kleine Kraftwerke auf Laufenburger Hausdächern
16.01.2024 LaufenburgEinzelne Solarmodule zu «kaufen» und damit eigenen Sonnenstrom beziehen zu können: Was bisher nur von grossen Energieversorgern angeboten wurde, soll als Pilotprojekt nun in Laufenburg ebenfalls möglich werden.
Susanne Hörth
Steigende Strompreise und gleichzeitig auch das Bewusstsein für eine nachhaltige Energiegewinnung sorgen für einen grossen Boom bei Photovoltaik-Anlagen. Doch nicht jeder, der eine solche bauen lassen möchte, kann es auch tun. So etwa in der Laufenburger Altstadt, in der bei den historischen Mittelalterhäusern strenge Vorgaben herrschen.
Ein innovatives KMU aus Frick, möchte Abhilfe schaffen. Geschäftsführer und Erfinder Alessandro Medici wohnt selbst in der Laufenburger Altstadt. Hier würde er gerne auch Solarstrom beziehen. Mangels vorfügbaren Angebots hat er kurzerhand selbst eines kreiert und es dem Laufenburger Stadtrat präsentiert. Bei diesem stiess er auf offene Ohren. «Wir befinden uns aktuell in einer Situation, in welcher sich die Bevölkerung beklagt, dass sie nicht vom Solarstrom profitieren kann», sagt Stadtammann Herbert Weiss und freut sich nun, dass hier künftig Hand geboten werden kann.
Pro Solarmodul 240 Kilowattstunden
Die Idee von Alessandro Medici und seinem Unternehmen Powerblox ist nicht wirklich neu, sondern wird von grossen Energieanbietern – etwa die AEW in Rheinfelden – bereits angeboten. Gleichwohl handelt es sind in Laufenburg um ein Pilotprojekt. Eines, das es der Stadt als kleine Energieversorgung ermöglicht, das Bedürfnis nach Solarstrom abzudecken.
Einwohnerinnen und Einwohner – unabhängig ob Wohneigentümer oder Mieter – können für 560 Franken ein Solarmodul kaufen und erhalten damit pro Jahr 240 Kilowattstunden direkt von ihrer Stromrechnung abgezogen. Je mehr Module erworben werden, desto grösser ist natürlich die Menge an zu beziehendem Solarstrom. Der Betrag pro Modul ist einmalig und weist eine Nutzungsdauer von 20 Jahren aus. Stadtammann Herbert Weiss bezeichnete es als ein sehr zukunftsweisendes Vorhaben. «Wir befinden uns aktuell in einer Situation, in welcher sich die Bevölkerung beklagt, dass sie nicht vom Solarstrom profitieren kann.» Hier fügt Alessandro Medici an: «Es ist wichtig, dass wir nicht nur Probleme aufzeigen, sondern vielmehr Lösungen präsentieren können.» Diese Lösung sieht vor, dass bei genügend Interessenten für Solarmodule die bereits vorgängig evaluierten Laufenburger Gemeindedächer mit den Panels bestückt werden. Um mit dem Projekt starten zu können, sollte mindestens ein Dach eines öffentlichen Gebäudes «verkauften» Modulen bestückt werden können.
Installation, Betrieb und Wartung wie auch die Koordination mit der Gemeinde sind im einmaligen Modulpreis inbegriffen. Powerblox wird die Solarmodule nicht selbst installieren, sondern arbeitet hierfür mit der Firma Miloni Solar AG zusammen.
Ziel ist es, im Jahr 2025 starten zu können. Wer sich für ein oder gleich mehrere Module interessiert, erfährt noch mehr auf der Homepage Laufenburg.power-blox.com