Erstmals präsentiert der Gipf-Oberfricker mit «Brüderleben» einen eigenen Roman
Kaspar Lüscher hat schon viele Texte verfasst und sie an den unterschiedlichsten Orten und Veranstaltungen präsentiert. Es waren stets Auftragsarbeiten. Nun hat der Autor ein ...
Erstmals präsentiert der Gipf-Oberfricker mit «Brüderleben» einen eigenen Roman
Kaspar Lüscher hat schon viele Texte verfasst und sie an den unterschiedlichsten Orten und Veranstaltungen präsentiert. Es waren stets Auftragsarbeiten. Nun hat der Autor ein eigenes Werk geschrieben, aus welchem er am Donnerstag in der Fricker Galerie Artune lesen wird.
Susanne Hörth
Kaspar Lüscher aus Gipf-Oberfrick ist als Geschichtenschreiber und Erzähler bekannt. Man kennt ihn ebenso als Schauspieler in den unterschiedlichsten Rollen auf der Theaterbühne. Gerade erst stand er noch mit seiner Tochter Mia Lüscher, ausgebildete Schauspielerin, mit dem Stück «Kaninchenjagd oder wenn Dobrowski kommt» auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Nach rund dreijähriger Schweizer-Tournee ist am vergangenen Freitag im Kellertheater Murten der letzte Vorhang gefallen,
Dafür hebt der Gipf-Oberfricker einen anderen Vorhang etwas an und ermöglicht Einblicke in einen Schaffensbereich, der bisher der Öffentlichkeit verborgen geblieben ist. Erstmals präsentiert der Schriftsteller ein Werk, das er nicht als Auftragsarbeit verfasst hat. «Kann ich das auch so, ohne dass eine bestimmte Inhaltsvorgabe und ein gewisser Zeitdruck vorhanden sind», fragte sich Lüscher. Die Antwort darauf liefert er im Gespräch mit der NFZ gleich nach. «Ich lese am nächsten Donnerstag im Artune in Frick Kapitel aus einem Roman, den ich schreibe.» Noch am Schreiben? «Es existiert zwar bereits, ist aber tatsächlich noch in einer Erstfassung, ich bin es am Überarbeiten», darauf der Autor. Ohne Druck und vorerst ganz für sich zu schreiben, bedeute für ihn auch, sich immer wieder mal in die Abgeschiedenheit eines «stillen Kämmerleins», etwa in das Bergchalet eines Freundes, zurückzuziehen. Schreiben ist das eine, die Recherche das andere. Für letzteres taucht der Gipf-Oberfricker in die Geschichte des 20. Jahrhunderts ein. «Sie beginnt Ende des Ersten Weltkrieges, dauert bis in die 1970er-Jahre. Es handelt vom Wiederaufbau, von der Wirtschaft, vom Leben selbst», gewährt er einen kleinen Einblick in sein Werk.
Eigene Familiengeschichte?
Mit der Nennung des Arbeitstitels «Brüderleben» drängt sich die Frage auf, ob Kaspar Lüscher Teile seiner eigenen Familiengeschichte zu Papier gebracht hat. Darauf reagiert er weder mit einem Ja noch mit einem Nein. Vielmehr verweist er auf das Leben selbst, welches unentwegt eigene und fremde Geschichten verwebt. Sie treffen aufeinander, fliessen voneinander weg, um sich in anderer Form irgendwo wieder zu begegnen. Daraus entsteht Neues, etwa «Brüderleben». Auf die sich selbst gestellte Frage, «Kann ich das auch so?», bekam Kaspar Lüscher zusätzliche Bestätigung und Lob von Schriftsteller-Kollegen. Er hatte ihnen «Brüderleben» zum Lesen gegeben. Motiviert dadurch und gleichwohl etwas aufgeregt, blickt er nun dem kommenden Donnerstag entgegen. Um 19.30 Uhr heisst es dann für das Publikum Platz zu nehmen im Artune und einzutauchen in Kaspar Lüschers «Brüderleben».
Lesung mit Kaspar Lüscher in der Galerie Artune in Frick am Donnerstag, 21. September, 19.30 Uhr.