Der Chef der Rheinrettung Rheinfelden hat scharfe Kritik an der Alarmierung durch die Notrufzentrale der Kantonspolizei geäussert. Jetzt nimmt die Kantonspolizei Aargau Stellung dazu.
Valentin Zumsteg
Das Thema sorgt in Rheinfelden für Diskussionen: Der Chef der ...
Der Chef der Rheinrettung Rheinfelden hat scharfe Kritik an der Alarmierung durch die Notrufzentrale der Kantonspolizei geäussert. Jetzt nimmt die Kantonspolizei Aargau Stellung dazu.
Valentin Zumsteg
Das Thema sorgt in Rheinfelden für Diskussionen: Der Chef der Rheinrettung, Richard Graf, hat diese Woche in der NFZ seinem Unmut freien Lauf gelassen. Er ist unzufrieden, wie die Alarmierung über die kantonale Notrufzentrale funktioniert – oder eben nicht immer funktioniert. Wenn im Rhein bei Rheinfelden ein Unglück passiere, werde die Rheinrettung häufig zu spät oder gar nicht alarmiert. «Teilweise wird zuerst nur eine Polizeipatrouille geschickt», bemängelte er. Dies sei unverständlich, da das Boot der Rheinrettung permanent einsatzbereit sei und die Mitglieder den Fluss in diesem Abschnitt sehr gut kennen. «Bei einer Rheinrettung geht es um Sekunden, nicht um Minuten oder Stunden», so Graf.
Stadtrat wurde bereits vorstellig
Jetzt reagiert die Kantonspolizei Aargau auf die Kritik aus dem Fricktal. «Wir haben kein Interesse daran, uns über die Medien eine Debatte mit dem Rheinfelder Rheinrettungsdienst zu liefern. Schliesslich geht es vor allem um einen sinnvollen Dienst an der Öffentlichkeit, den die Angehörigen ehrenamtlich leisten und welcher Leben rettet», hält Polizeisprecher Bernhard Graser gegenüber der NFZ fest. Trotzdem geht er inhaltlich auf die Kritik ein: «Den erhobenen Vorwürfen möchten wir dennoch entgegnen, dass sich der Stadtrat Rheinfelden zur Frage der Alarmierung bereits anfangs Jahr an die Kantonspolizei Aargau gewandt hatte.» In der Folge trafen sich Vertreter von Kantonspolizei, Feuerwehr und Stadtrat in Rheinfelden zu einer Besprechung. «Dabei konnten wir aufzeigen, dass exemplarisch vorgebrachte Rettungseinsätze unter der Einsatzleitung der deutschen Polizei abgelaufen waren. Gleich verhielt sich die Situation beim geschilderten Ereignis vom 18. Juni, wobei die deutsche Polizei ebenfalls auf den Beizug der Schweizer Rheinrettung verzichtete», so Graser. An jenem 18. Juni ist eine Frau beim Wasserkraftwerk Rheinfelden in den Rhein gestürzt und ertrunken. Warum die Schweizer Rheinrettung in diesem Fall nicht aufgeboten wurde, ist für Richard Graf absolut unverständlich.
Mehr Aufmerksamkeit schenken
Die Kantonspolizei will aber Hand bieten für eine gute Lösung. Bernhard Graser erklärt dazu: «Gerne nehmen wir die neuerliche Kritik aber zum Anlass, bei zukünftigen Einsätzen unter unserer Leitung dem frühzeitigen Aufgebot der Rheinrettung noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken. So zählt bei einer Flussrettung tatsächlich jede Sekunde.»