Fricktaler Vorstoss im Aargauer Parlament
Die Richtplanung soll in der Nordwestschweiz über die Kantons- und Landesgrenzen hinaus koordiniert werden. Dies regt die Rheinfelder GLP-Grossrätin Béa Bieber in einer Interpellation an.
Valentin Zumsteg
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Fricktaler Vorstoss im Aargauer Parlament
Die Richtplanung soll in der Nordwestschweiz über die Kantons- und Landesgrenzen hinaus koordiniert werden. Dies regt die Rheinfelder GLP-Grossrätin Béa Bieber in einer Interpellation an.
Valentin Zumsteg
Im Fricktal und der ganzen Nordwestschweiz hört der Lebensraum der Menschen nicht an der Kantons- oder Landesgrenze auf. Hier lebt und denkt man grenzüberschreitend. «Die Nordwestschweiz ist in besonderem Masse ein vernetzter Lebens- und Wirtschaftsraum, geprägt von hoher Siedlungsdichte, bedeutender Verkehrsinfrastruktur sowie sensiblen Natur- und Landwirtschaftsflächen», schreibt die Rheinfelder GLP-Grossrätin Béa Bieber in einer Interpellation, die sie am Dienstag im Parlament in Aarau eingereicht hat.
«Macht wenig Sinn»
Gleichzeitig sei der Aargau stark verflochten mit dem benachbarten Ausland (Südbaden, Elsass) und innerhalb der Schweiz mit den Kantonen Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Solothurn. «Vor diesem Hintergrund macht eine isolierte Richtplanung auf Ebene einzelner Kantone wenig Sinn», findet Bieber. Nur eine flächendeckende, kantonsübergreifende – und idealerweise auch länderübergreifende – Richtplanung werde den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gerecht. Aus Sicht von Béa Bieber betrifft dies nicht nur die Koordination von Bauzonen, Verkehrsinfrastruktur und Siedlungsentwicklung, sondern insbesondere auch die ökologische Infrastruktur. «Themen wie Fruchtfolgef lächen, Schutz der Biodiversität, ökologische Vernetzungsachsen und der Umgang mit Natur- und Erholungsräumen sowie deren langfristige Sicherung lassen sich nicht an Kantons- oder Landesgrenzen stoppen.»
«Notwendig und dringend»
Der Verein «Starke Region Basel/ Nordwestschweiz» sowie verschiedene grenzüberschreitend agierende Gremien haben gemäss Bieber wiederholt betont, dass eine solche Koordination notwendig und dringend ist, um die Standortqualität der gesamten Region nachhaltig zu schützen. Konkret möchte die Grossrätin vom Regierungsrat erfahren, welche Koordinationsmechanismen aktuell zwischen den Kantonen Aargau, Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Solothurn in der überregionalen Richtplanung bestehen. «In wie weit werden regionale Planungsverbände wie zum Beispiel Fricktal Regio aktiv in diesen Prozess eingebunden?» Ebenfalls möchte sie wissen, ob es eine abgestimmte Strategie der Nordwestschweizer Kantone zur Sicherung der Fruchtfolgef lächen gibt. Dies auch im Hinblick auf die Balance zwischen Siedlungsdruck und Erhalt von wichtigen Naturflächen.