Kantersieg fürs Referendumskomitee
30.09.2025 FrickFrick schmettert Projektierungskredit Ersatzneubau Mehrzweckhalle ab. Die Reaktionen.
Mit 1329 Nein gegen 539 Ja haben die Stimmberechtigten in Frick am Sonntag den Projektierungskredit für den Ersatzneubau der Mehrzweckhalle mit Schulräumen abgelehnt. In dieser Deutlichkeit überrascht das Ergebnis.
Simone Rufli
Wie auch immer man in Frick zum Ersatzneubau der Mehrzweckhalle mit Schulräumen steht, etwas Positives konnten am Sonntag alle aus dem Resulat lesen: Mit 1329 Nein gegen 539 Ja bei einer Stimmbeteiligung von 52,8 Prozent liess das Ergebnis an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Zwar bedauere der Gemeinderat die Ablehnung des Kredits, so die zuständige Gemeinderätin Susanne Gmünder Bamert, er anerkenne aber den demokratischen Entscheid. «Jetzt wissen wir, was Sache ist und der Boden für den weiteren Weg, in welche Richtung auch immer er führen mag, ist geebnet.» Sie hoffe, dass sich nun nach erfolgter Abstimmung der Graben, der sich in diesem Prozess aufgetan habe, wieder zugeschüttet und gemeinsam eine gute Lösung gefunden werden könne. «Jetzt, wo mit der Wahl vom Sonntag auch die kritischen Stimmen im neuen Gemei nderat ver treten si nd, sollte das möglich sein», so die auf Ende Jahr scheidende Gemeinderätin. Das weitere Vorgehen wird in der neuen Legislaturperiode durch den neu gewählten Gemeinderat bestimmt.
Absage an Luxus-Varianten
Erfreut über das klare Resultat und doch erstaunt über die Deutlichkeit äusserte sich am Sonntag Etienne Frey, Sprecher des Referendumskomitees, gegenüber der NFZ. Das Referendumskomitee teilt zwar die Auffassung, dass die Mehrzweckhalle aus dem Jahr 1958 in einem schlechten baulichen Zustand ist, das vorliegende Projekt sei aber an den Bedürfnissen vorbeigeplant worden. «Ich glaube, das Votum ist klar. Die deutliche Mehrheit hat sich gegen teure Luxus-Varianten ausgesprochen und dem Gemeinderat einen klaren Auftrag erteilt.» Frey fordert vom Gemeinderat eine Kursänderung und die Offenheit, das Schulsystem an der Fricker Oberstufe zu überdenken. «Das Votum ist auch ein klares Zeichen dafür, dass die Bevölkerung nicht bereit ist, Steuerfuss-Erhöhungen als selbstverständlich hinzunehmen.»
Eine Frage der Zeit
Angesichts der angespannten finanziellen Lage der Gemeinde habe man mit einem knappen Entscheid rechnen müssen, meinte Olivier Kreis, Sprecher des Pro-Komitees. Dass die Argumente der Gegner in diesem Ausmass verfangen würden, «das hat mich überrascht». Erfreut zeigte sich Kreis über die mit 52,8 Prozent aussergewöhnlich hohe Stimmbeteiligung. «Die Frage nach dem Nein ist jetzt, wie lange es dauert, bis wir für die unbestritten sanierungsbedürftige Halle eine neue Lösung haben.»
Weil gegen den Beschluss der Einwohnergemeinde-Versammlung vom 20. Juni 2025 das Referendum ergriffen worden war, mussten Fricks Stimmbürgerinnen und Stimmbürger am Sonntag noch einmal über den 1,93 Millionen Franken teuren Projektierungskredit für den 20 Millionen teuren Ersatzneubau der Mehrzweckhalle 1958 mit zusätzlichen Schulräumen abstimmen. Bereits das Referendum war mit 778 gültigen Unterschriften deutlich zustande gekommen. Noch deutlicher fiel nun am Sonntag das Nein an der Urne aus.