Gemeindeversammlung entscheidet am 26. November
Die Gemeinde Kaiseraugst hat schon heute den mit Abstand tiefsten Steuerfuss im Fricktal. Jetzt soll er nochmals gesenkt werden – und zwar markant. Die Unterschiede im Fricktal werden immer grösser.
Valentin ...
Gemeindeversammlung entscheidet am 26. November
Die Gemeinde Kaiseraugst hat schon heute den mit Abstand tiefsten Steuerfuss im Fricktal. Jetzt soll er nochmals gesenkt werden – und zwar markant. Die Unterschiede im Fricktal werden immer grösser.
Valentin Zumsteg
In Kaiseraugst sprudeln die Aktiensteuern der grossen Firmen seit Jahren. Das sorgt dafür, dass die Gemeinde nicht nur rund 55 Millionen Franken auf der hohen Kante hat, sondern mit 60 Prozent auch den tiefsten Steuerfuss im Fricktal ausweist. Doch es geht noch tiefer. Weil sich die finanzielle Lage weiterhin erfreulich präsentiert, schlägt der Gemeinderat nun eine erneute Steuersenkung vor, diesmal um 10 Prozentpunkte. Das Budget 2026, über das die Gemeindeversammlung am 26. November entscheiden wird, basiert dementsprechend auf einem Steuerfuss von neu 50 Prozent. Dies bestätigt Gemeindepräsident Jean Frey gegenüber der NFZ.
In einem Jahr kann es wieder raufgehen
«In den vergangenen Jahren haben wir immer einen Überschuss erwirtschaftet. Wir können uns eine Senkung um 10 Prozentpunkte erlauben», erklärt Frey. Die Finanzkommis sion stehe hinter diesem Schritt, der vorerst auf drei Jahre vorgesehen sei.
Der Gemeindepräsident schliesst jedoch nicht aus, dass der Steuerfuss in einem Jahr wieder erhöht werden muss. Der Gemeinderat wolle flexibel bleiben. «Wir wissen nicht, wie hoch die Aktiensteuern in Zukunft ausfallen werden.» Er verweist aber auf das Polster von rund 55 Millionen Franken, über das die Gemeinde verfügt.
«Ein mutiger Schritt»
Wie er weiter ausführt, sieht das Budget 2026 einen Fehlbetrag von 2,8 Millionen Franken vor. Rund die Hälfte davon hängt mit der geplanten Steuerfuss-Reduktion zusammen. «Es ist ein mutiger Schritt, wir wollen das jetzt aber probieren und dem Volk etwas zurückgeben», so Frey.
Auf das Jahr 2024 hat die Gemeinde den Steuerfuss bereits von 65 auf 60 Prozent gesenkt. Segnen die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger die vorgeschlagene Reduktion am 26. November erneut ab, stösst Kaiseraugst in die absolute Spitzengruppe der steuergünstigen Gemeinden im Kanton Aargau vor. Nur Oberwil-Lieli hat mit 48 Prozent aktuell noch einen tieferen Steuerfuss. In Geltwil sind es ebenfalls 50 Prozent. Zum Vergleich: In Oberhof und Wölf linswil beträgt der Steuerfuss 125 Prozent, in Schwaderloch 123 Prozent. Da liegen – finanziell gesehen – Welten dazwischen.