Jublasurium: Das grösste diesjährige Zeltlager der Schweiz ist im Gang
08.06.2025 Brennpunkt10’000 Kinder und Jugendliche geniessen das nationale Pfingstlager von Jungwacht Blauring in Wettingen. Am Samstag erhielten sie Besuch von Bundesrat Martin Pfister und dem Aargauer Landammann Dieter Egli.
Vom 7. bis 9. Juni findet das nationale Pfingstlager von Jungwacht Blauring Schweiz (kurz «Jubla») in Wettingen (AG) statt – das grösste diesjährige Zeltlager der Schweiz. 10'000 Kinder und Jugendliche bewohnen für drei Tage eine Zeltstadt mit über 1’000 Schlafzelten. Nach dem ersten Lagertag haben die Kinder und Jugendlichen aus der ganzen Deutschschweiz bereits viel erlebt: Die Teilnahme an einer grossen Insektenkonferenz, eine Nacht im Zelt, Tanzen und sportliche Aktivitäten sowie einmalige Gemeinschaftserlebnisse während dem ersten Bühnenmoment mit Clairon-Konzert und einem kleinen Theater. Auch das schlechte Wetter am Samstagnachnmittag vermochten die ausgelassene Stimmung unter den Teilnehmenden nicht trüben.
Lagererfahrungen als Lebensschule
Am Samstag stattete auch Bundesrat Martin Pfister dem nationalen Pfingstlager einen Besuch ab – gemeinsam mit weiteren Personen des Unterstützungskomitees. «Dieser Geruch nach Regen, Dreck und Zelten» erinnerte den Bundesrat an seine eigenen Erlebnisse in Pfingstlagern. Bundesrat Pfister betonte den Wert solcher Lager für unsere Gesellschaft: «Wir brauchen Orte mit guten Erlebnissen, die einem fürs Leben lang Kraft geben. Schlussendlich lebt davon unsere Schweiz: Zusammen etwas durchführen und zusammen etwas erleben.» Auch der Aargauer Landammann Dieter Egli war im Pfingstlager zu Besuch. Für ihn sind solche Lagererfahrungen eine «Lebensschule». «Jugendlich entwickeln in all diesen Stunden ehrenamtlicher Arbeit soziale Werte», sagt Egli, der früher selbst in einer Jugendorganisation engagiert war. «Sie lernen, ihre Meinung zu vertreten, flexibel zu sein und vor Leute hinzustehen. Hier erlernen sie den Dialog, der so wertvoll für unsere Gesellschaft ist.»
Zwei Wochen Aufbau mit 700 ehrenamtlichen Helfenden
Insgesamt 700 ehrenamtliche Helfende waren seit dem 23. Mai am Aufbauen, täglich zwischen 50 und 180 Personen. Herzstück sind dabei die zwei grossen Blachenzelte auf dem Hauptplatz. Dafür wurden 788 Blachen aneinandergeknüpft und an 18 Baumstämmen hinaufgezogen. Auch die Dimensionen für die benötigte Infrastruktur sind enorm. So wurden knapp zwei Kilometer Trinkwasserleitungen, eine Fussballfeldfläche Schutzplatten und zehn Kilometer Stromkabel verlegt. «Wenn so viele motivierte Jugendliche zusammenkommen, entsteht Grosses», sagt Caroline Albrecht, Co-Verbandspräsidentin von Jungwacht Blauring Schweiz. «Es entstehen Projekte von herausragender Qualität mit viel Kreativität und dem Mut, Neues zu wagen. Und das alles geschieht ehrenamtlich – neben Schule, Ausbildung oder Beruf.»
64’780 Stunden ehrenamtliche Arbeit
Seit vier Jahren ist das ehrenamtliche Organisationskomitee mit den Vorbereitungen beschäftigt. Das Team zählt 110 junge Erwachsene, die sich in ihrer Freizeit für den Anlass engagieren. Zusammen mit den ehrenamtlichen Helfenden für den Auf- und Abbau sowie während des Anlasses leisten sie schätzungsweise 64’780 Stunden ehrenamtliche Arbeit. Sie schaffen somit ein unvergessliches Erlebnis, auf das alle Teilnehmende auch in vielen Jahren noch voller Freude zurückblicken werden. Ein Jubla-Lager dieser Grösse findet nur selten statt; so war das letzte im Jahr 2016 in Bern.
Nachhaltigkeit im Fokus
Das Pfingstlager wird unter den Richtlinien von Jugend+Sport durchgeführt. Im Fokus des Anlasses steht ein achtsamer Umgang mit den natürlichen Ressourcen und den Mitmenschen. Nachhaltigkeit geniesst im Kinder- und Jugendverband einen hohen Stellenwert. So hält auch das Jublasurium ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept ein. Unterstützt wird der Anlass unter anderem von der Raiffeisen Jubiläumsstiftung.