Am 15. Juni ist Joël Lässer als neuer Rheinfelder Stadtrat für die Amtsperiode 2026/2029 gewählt worden. Auf eine Kandidatur als Ammann oder Vizeammann verzichtet er – nach reiflicher Überlegung.
Valentin Zumsteg
Joël Lässer hat mit ...
Am 15. Juni ist Joël Lässer als neuer Rheinfelder Stadtrat für die Amtsperiode 2026/2029 gewählt worden. Auf eine Kandidatur als Ammann oder Vizeammann verzichtet er – nach reiflicher Überlegung.
Valentin Zumsteg
Joël Lässer hat mit sich gerungen, doch jetzt ist es klar: Er wird bei den Rheinfelder Ammann- und Vizeammann-Wahlen am 28. September nicht antreten. «Nach der Wahl als neuer Stadtrat im Juni sind verschiedene Leute auf mich zugekommen und haben gesagt, ich solle auch für ein weiteres Amt kandidieren», erzählt der 43-jährige Rechtsanwalt und Mediator. Die Aufgaben würden ihn grundsätzlich reizen.
Ein grosses Aber
«Ich glaube, ich verfüge über die Fähigkeiten und wäre bereit, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen. Ich habe kein Problem, Gremien zu führen, Sitzungen zu leiten und vor Leuten zu stehen. Deswegen habe ich es mir lange überlegt.» Doch es gibt für den Parteilosen ein grosses Aber: «Es ist nicht üblich, dass ein Neugewählter gleich als Ammann oder Vizeammann kandidiert.» Zudem respektiere er das Resultat der Stadtratswahlen, bei denen er das fünftbeste Ergebnis erzielt hat; die vier anderen Gewählten liegen also vor ihm. Er wolle sich deswegen auf das Ressort fokussieren, das er erhalte und zügig lernen, wie das Stadtratsgremium, die Verwaltung und die Stadt funktionieren. Eine Kandidatur als Ammann oder Vizeammann bei einer nächsten Gelegenheit kann er sich aber gut vorstellen. Wichtig ist ihm, dass er weiterhin seine Rolle als Familienmensch wahrnehmen kann, sagt der Vater von zwei schulpflichtigen Kindern. Joël Lässer ist auch Präsident der Fasnachtsgesellschaft Rheinfelden. Dieses Amt will er beibehalten. «Ich werde aber mehr Aufgaben delegieren müssen. Ich habe das im Verein bereits angekündigt.» Zudem will er weiterhin Sport treiben, dies als Ausgleich zur Arbeit und politischen Tätigkeit. Heute ist Lässer mit einem Pensum von 80 Prozent als Jurist bei den Industriellen Werken Basel tätig. «Ich werde das Pensum im Hinblick auf das Amt als Stadtrat reduzieren. In welchem Umfang, ist noch offen.» Er freut sich auf seine neue Aufgabe in der Exekutive der Stadt Rheinfelden. Wenn er frei auswählen könnte, würde er gerne das Bauressort oder Bildung, Kultur und Sport übernehmen. «Aber ich nehme selbstverständlich das Ressort, das zur Verfügung steht», so Lässer.
Gibt es eine Kampfwahl?
Bereits seit längerem klar ist, dass Claudia Rohrer (SP, bisher), die bei den Stadtratswahlen das beste Ergebnis erreicht hat, Frau Stadtammann werden und damit die Nachfolge des abtretenden Franco Mazzi (FDP) übernehmen möchte. Benjamin Steiger (parteilos), der als Neuer das zweitbeste Resultat erzielte, hat nach der Wahl bekanntgegeben, dass er als Vizeammann und somit Nachfolger des ebenfalls abtretenden Walter Jucker (SVP) kandidieren wird. Für Susanna Schlittler (FDP, bisher), die am drittmeisten Stimmen holte, ist eine Kandidatur als Ammann oder Vize kein Thema, wie sie gegenüber der NFZ erklärt. Dominik Burkhardt (GLP, bisher), der auf den vierten Rang kam, lässt sich bislang nicht in die Karten schauen: «Dazu kann ich voraussichtlich bis Ende Woche oder nächste Woche Definitives sagen», hält er fest. Somit bleibt noch offen, ob es am 28. September zu einer Kampfwahl um Ammann oder Vizeammann kommen wird.