Italianità auf Schloss Beuggen
02.06.2023 RheinfeldenInternationale Opernstars huldigen Giuseppe Verdi und Enrico Caruso
Ein Novum auf Schloss Beuggen: erstmals stehen Open Air-Veranstaltungen auf dem Programm. Am Freitag, 9. Juni wird Giuseppe Verdis Rigoletto aufgeführt, der darauffolgende Abend ist Enrico Carusos 150. Geburtstag ...
Internationale Opernstars huldigen Giuseppe Verdi und Enrico Caruso
Ein Novum auf Schloss Beuggen: erstmals stehen Open Air-Veranstaltungen auf dem Programm. Am Freitag, 9. Juni wird Giuseppe Verdis Rigoletto aufgeführt, der darauffolgende Abend ist Enrico Carusos 150. Geburtstag gewidmet. Diese beiden Veranstaltungen bilden den Auftakt einer neuen klassischen Konzertreihe im freien Gelände rund um das ehrwürdige Gemäuer.
Birgit Schlegel
Allseits bekannt und stets gut besucht, haben sich die klassischen Konzerte in den Räumlichkeiten von Schloss Beuggen längst etabliert. Mit den kommenden beiden Open Air-Veranstaltungen betritt Schlossbesitzer und Organisator Alexander Schwabe nun Neuland. Gleich an zwei Abenden steht der italienische Operngesang der Romantik im Mittelpunkt. Verantwortlich für die Umsetzung ist Michael Vaccaro, künstlerischer Leiter der Opera Classica Europe und ausgebildeter Tenor. Seit 2002 bringt er Opern in den schönsten Schlössern Europas zu Aufführung. «Wir haben ihn kontaktiert und ihm von unserer Vision erzählt», so Schwabe, «und so ist sofort eine ausgesprochen gute und tolle Zusammenarbeit entstanden.» Erwarten darf das Publikum nun zwei prächtige Opernabende.
Rigolettos Narretei wird zum Fluch. Carusos Lebensweise zum Verhängnis
Mit Rigoletto wird Giuseppe Verdis erstes Meisterwerk, welches ihm zu Weltruhm verholfen hat, im Hof des Barockschlosses zelebriert. Der Hofnarr Rigoletto, Spässe treibend und über die höfischen Günstlinge spottend, wird vom Grafen von Monterone, dem Vater eines Opfers, wegen seiner Bosheit verflucht. Als Rigoletto versucht, seine geliebte Tochter Gilda vor den vermeintlichen Avancen seines Gebieters, dem Herzog von Mantua, zu schützen, wird ihm Monterones Fluch zum Verhängnis. Das Bauwerk von Schloss Beuggen bietet in der kommenden Inszenierung nicht nur das gebührende Ambiente, sondern ist zugleich Kulisse für das tragische Operngeschehen. Denn «wir wollen das wunderbare Gebäude mit ins Geschehen einbeziehen. Die Sängerinnen und Sänger singen aus dem Schloss, und die Fassade ist zugleich das Bühnenbild», erläutert Alexander Schwabe. Die Inszenierung ist klassisch und entspricht den Vorgaben des Komponisten und des Librettisten. Die Besetzung der Protagonisten in der Beuggen-Inszenierung ist hochkarätig. Den Hofnarren Rigoletto gibt der italienische Bariton Marco Chingari, seinen verhängnisvollen Compagnon Sparafucile der Bassist Gianluca Breda. Das berühmte «La donna è mobile» des Herzogs von Mantua wird vom aus Mexico stammenden Tenor Marco Antonio Rivera dargeboten. Und mit der international bekannten rumänisch-schweizerischen Sopranistin Elena Mosuc als Rigolettos Tochter Gilda, hat der künstlerische Leiter eine Perle des Belcanto verpflichten können. Musikalisch geleitet wird der Opernabend von Michael Clark, dem amtierenden Chordirektor am Theater Basel. Das Projektorchester setzt sich aus erfahrenen Theatermusikerinnen und -musikern zusammen, die Chormitglieder stammen aus den Theatern Mannheim und Basel.
Der zweite Opernabend steht ganz im Zeichen des legendären Sängers Enrico Caruso. Ein grosses Aufgebot an Tenören gibt sich dabei die Ehre und zelebriert, begleitet vom Orchester Virtuosi Brunenses aus Brünn, mit einer wunderbaren Operngala seinen 150. Geburtstag. Auch heute noch steht Carusos Gesang für starken Ausdruck, stimmliche Agilität und Klarheit. Nicht nur seinem ausserordentlichen Talent verdankte der Tenor Weltruhm, sondern auch dem Glück, in einem Zeitalter grosser Erfindungen gelebt zu haben. Denn nicht zuletzt verhalf ihm die Erfindung des Grammophons zu Weltruhm. Carusos Ehrgeiz kannte keine Grenzen, was sich gesundheitlich bemerkbar machte. Seine Stimme war bald ruiniert. 1920 erfolgte sein letzter Auftritt, am 2. August 1921 starb er in seiner Heimatstadt Neapel.
Doch wie steht eigentlich Schlossherr Alexander Schwabe persönlich zur Oper? «Mein Urgrossvater Hugo Schwabe war Intendant vom Theater Basel. Alle meine Vorfahren haben Musik gemacht. Ich durfte Cello lernen und habe eines aus dem 17. Jahrhundert geerbt.» Worauf er sich freut? «Auf zwei traumhafte Opernabende bei Prosecco, italienischem Wein und italienischen Gaumenfreuden!»
Freitag, 9. Juni, 19.30 Uhr, Rigoletto, Oper in drei Akten, Schloss Beuggen; Samstag, 10. Juni, 19.30 Uhr, Galanacht der Tenöre, Schloss Beuggen; Tickets unter www.reservix.de oder Telefon 0049 761 8884 9999