Kürzlich organisierte die Bibliothek Möhlin mit der Kantonspolizei einen Vortrag über Cybercrime. Fast sechzig Zuhörerinnen und Zuhörer nahmen teil, um mehr über die wachsenden Gefahren der Internetkriminalität zu erfahren.
Viele Betrüger im ...
Kürzlich organisierte die Bibliothek Möhlin mit der Kantonspolizei einen Vortrag über Cybercrime. Fast sechzig Zuhörerinnen und Zuhörer nahmen teil, um mehr über die wachsenden Gefahren der Internetkriminalität zu erfahren.
Viele Betrüger im Netz
Laut Kantonspolizei Aargau wurden im letzten Jahr 216 Strafanzeigen wegen Anlagebetrugs registriert. Die finanziellen Schäden, die durch diese Betrugsmaschen verursacht wurden, sind enorm: Der Deliktsbetrag beläuft sich auf über 17 Millionen Schweizer Franken. Dabei handelt es sich um Summen, die häufig durch gezielte Täuschung und das Ausnutzen von Vertrauen in vermeintlich sichere Investitionsmöglichkeiten erlangt werden. Die Fachgruppe Kriminalprävention des Polizeikonkordats Nordwestschweiz schätzt, dass die tatsächliche Zahl der Opfer etwa fünfmal höher sein könnte. Diese Schätzung beruht auf der Annahme, dass viele Betroffene den Betrug aus Scham oder Unsicherheit nicht zur Anzeige bringen.
Moderne Heiratsschwindler
Neben dem Anlagebetrug stand auch der sogenannte «Romance Scam» im Fokus, eine moderne Variante des klassischen Heiratsschwindels. Die Kantonspolizei Aargau behandelte im gleichen Zeitraum 52 Fälle dieses perfiden Betrugsmusters. Bei dieser Betrugsform werden Menschen emotional manipuliert, oft durch vorgetäuschte Liebesbeziehungen über soziale Netzwerke und Online-Dating-Plattformen, um sie finanziell auszunehmen. Auch hier wird die Dunkelziffer als erheblich höher eingeschätzt, da sich viele Opfer aus Scham oder Angst davor, belächelt zu werden, nicht an die Polizei wenden. «Es ist uns ein Anliegen, über diese Gefahren aufzuklären und die Bevölkerung zu sensibilisieren», betonte Marco Dössegger von der Kantonspolizei. «Gerade im Bereich des Romance Scams ist es wichtig, dass Betroffene wissen, dass sie nicht allein sind und es keine Schande ist, sich Hilfe zu holen.» Die Leiterin der Bibliothek Möhlin freute sich über das Interesse. Geplant sind weitere Vorträge und Informationsabende zu relevanten Themen. (mgt)