Im Schulhaus Hornussen soll durch Umnutzung neuer Raum entstehen
05.06.2025 FricktalStrassensanierung, Einführung gebührenpflichtiger Parkplätze, LED-Leuchten in Gemeindeliegenschaften, mehr Schulraum – in Böztal stehen wegweisende Entscheide an. Am Montagabend informierte der Gemeinderat ausführlich über vier Traktanden der ...
Strassensanierung, Einführung gebührenpflichtiger Parkplätze, LED-Leuchten in Gemeindeliegenschaften, mehr Schulraum – in Böztal stehen wegweisende Entscheide an. Am Montagabend informierte der Gemeinderat ausführlich über vier Traktanden der Gemeindeversammlung vom 26. Juni.
Simone Rufli
Mit dem Thema «Umrüstung der Beleuchtung von Gemeindeliegenschaften auf LED» und dem «Parkierungsreglement» kamen zwei Geschäfte zur Sprache, die an einer früheren Versammlung an den Gemeinderat zurückgewiesen worden waren. Überarbeitet kehren sie jetzt auf die Traktandenliste der Gemeindeversammlung vom 26. Juni zurück.
Bei der Anpreisung der Vorteile einer Umrüstung auf LED erhielt Gemeinderätin Esther Röthlin am Montagabend im Birkensaal in Hornussen fachmännische Unterstützung von Sven Bergundthal von der Firma Trilux. Er riet von Retrofit-Lösungen mit LED-Tubes ab – «zu wenig nachhaltig, begrenzte Lebensdauer, veraltete Komponenten» – und empfahl, ganz auf neue LED-Leuchten zu setzten. Unter Retrofitting versteht man das Ersetzen von herkömmlichen Leuchtmitteln, zum Beispiel Glühbirnen, durch LED-Leuchtmittel, in vorhandenen Fassungen. Umrüstung auf neue LED-Leuchten ja, so der Tenor im Saal, für den Moment aber auf Schulräume und Turnhallen in den vier Ortsteilen begrenzt.
Keine Schikane
Weiter ging es mit dem neuen Parkierungsreglement. Das sei keine Schikane, vielmehr ein Mittel, mit dem Private daran gehindert werden sollen, dauerhaft zum Nulltarif auf öffentlichem Grund zu parkieren, betonte Gemeindeammann Robert Schmid. Neben Verständnis für dieses Anliegen gab es aber auch viele Fragen: Wie genau das mit den Parkkarten funktionieren soll, wo und wie viel im Voraus die Karten zu beziehen sind, ob es gerechtfertigt sei, dass Lehrpersonen und Gemeindepersonal weiterhin gratis parkieren können …
Apropos Lehrpersonen: Im Schulhaus in Hornussen wird der Platz eng, nachdem die Kinder aus dem seit zwei Jahren doppelt geführten Kindergarten im August in die erste Klasse kommen. Mit einer Verdichtung im Inneren könne das Problem allerdings gelöst werden, so Esther Röthlin. «So können wir Raum schaffen für sechs Klassen.» Der Haken: Sobald eine Türe umplatziert oder ein Raum umgenutzt wird, hat das Konsequenzen für den Brandschutz und entsprechend auf die Kosten. Der Gemeinderat geht von Kosten von rund 690 000 Franken aus.
Für 1,6 Millionen Franken möchte der Gemeinderat die Liegenschaft Eichebaum in Effingen kaufen. Aktuell mietet die Gemeinde das Haus für die Unterbringung von 15 Flüchtlingen. Das Haus, aus Sicht des Gemeinderats eine strategische Landreserve, könne später auch anderweitig genutzt werden.
6 anstatt 13 Zentimeter
Eingangs hatten Kreisingenieur Stefano Donatiello und Projektverfasser Marco Cafaro (KSL-Ingenieure) sehr anschaulich über die Notwendigkeit einer Belagssanierung auf der Kantonsstrasse K482 (Zeiherstrasse) referiert. Strukturschäden in der Fahrbahn, eine nicht gesetzeskonforme Entwässerung und eine Belagsschicht, die mit knapp 6 Zentimetern anstatt der geforderten 13 Zentimeter den Anforderungen längst nicht mehr genüge, mache die Sanierung auf einer Strecke von 475 Metern nötig. Betroffen ist der Strassenabschnitt zwischen dem Hornissen-Kreisel und dem Ende des Baugebiets. Landerwerb sei keiner nötig, eine vorübergehende Beanspruchung von Landwirtschaftsfläche werde nach den Ansätzen des Bauernverbands entschädigt. Frühester Baubeginn ist Frühjahr 2026. Die Planer rechnen mit einer Bauzeit von rund dreiviertel Jahr. Finanziert wird die Sanierung ausschliesslich von Gemeinde und Kanton. Den Hauseigentümern an der Zeiherstrasse entstehen keine Kosten, nur mit dem Parkieren entlang der Strasse (baugebietsseitig) ist es nach der Sanierung vorbei.
Ob die Gemeindeversammlung am 26. Juni den Anträgen des Gemeinderats zustimmt, wird sich zeigen. Sicher ist, die fundierte Information am Montagabend wurde geschätzt.