Initiative für «bezahlbaren Wohnraum»
19.09.2024 RheinfeldenVier Ortsparteien engagieren sich für mehr bezahlbaren Wohnraum in Rheinfelden. Das Stimmvolk soll über entsprechende Massnahmen entscheiden können.
Mit der Volksinitiative «für mehr bezahlbaren Wohnraum in Rheinfelden», initiiert durch die GLP, setzen sich vier Rheinfelder Ortsparteien für die Sicherung und Förderung von erschw inglichem Wohnraum in der Stadt ein. Gemeinsam haben Grüne, SP, GLP und die Mitte Grundlagen für die Initiative, das entsprechende Argumentarium und den Initiativtext erarbeitet. Die Initianten der Volksinitiative fordern, dass bezahlbarer Wohnraum in Rheinfelden erhalten und über einen definierten Zeitraum spürbar gesteigert wird. Dies soll durch eine intelligente Verdichtung und eine aktive Immobilienpolitik der Stadt erreicht werden. Gemeinnützige Wohnbauträger und innovative Wohnformen sollen besonders gefördert werden, um der sozialen und demografischen Vielfalt der Stadt gerecht zu werden. Die Initiative zielt darauf ab, dass die Stadt Rheinfelden bis 2040 ausreichend bezahlbaren Wohnraum schafft, der sich an der spezifischen Einkommensstruktur der Gemeinde orientiert. Dabei sollen Mieten in diesem bezahl baren Bereich ein Drittel des Haushaltseinkommens nicht überschreiten.
Die Initianten erwarten von der Stadtverwaltung, dass sie die Dringlichkeit des Problems erkennt und entsprechend handelt. Gefordert wird unter anderem die Erhebung des Bedarfs an bezahlbarem Wohnraum, die Förderung gemeinnütziger Wohnbauträger und die Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses zur Wohnentwicklung zwischen Stadt und privaten Bauträgern. Bezahl barer Wohnraum sei schwer zu finden, dies für Studierende, Alleinerziehende, Seniorinnen und Senioren und allgemein Menschen mit kleinerem Einkommen. «Wohnraum ist genügend vorhanden; aber oft nicht im stemmbaren Kostenbereich. Der Ausbau und die Ansiedlung von weiteren Industriezweigen sind im Fricktal im vollen Gange. Diese Entwicklungen führen unweigerlich zu einem Anstieg der Wohnbevölkerung, der die Stadt vor neue Herausforderungen, auch im Bereich von bezahlbarem Wohnraum, stellt», schreiben die Initianten.
Die Gründe für die steigenden Wohnkosten seien vielfältig: Knappes Bauland, steigende Baukosten, das Ende der Niedrigzinsphase und zunehmende Anforderungen an den Wohnbau. «Dies wird verstärkt durch das wachsende Missverhältnis zwischen Wohnbautätigkeit und Nachfrage sowie die zunehmende Komplexität und Verzögerungen bei Bauprojekten. Experten prognostizieren, dass im Kanton Aargau bis Ende 2024 etwa 3000 Wohnungen fehlen werden.»
Rund 800 Unterschriften für die Initiative nötig
Nun gelte es, raschmöglichst die nötigen rund 800 Unterschriften für die Einreichung der Initiative zu sammeln. In den kommenden Wochen werden die Initianten also aktiv Unterschriften sammeln, um dem Rheinfelder Stimmvolk anschliessend die Möglichkeit zu geben, an der Urne über diese wichtigen Anliegen zu entscheiden. «Uns ist wichtig, dass die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger darüber entscheiden können, was sie für Rheinfelden möchten», halten die Initianten fest. (mgt/nfz)
An folgenden Daten werden Unterschriften gesammelt: 25. September, 13 bis 16 Uhr, Altstadt vis-à-vis Rathaus. 28. September von 9.30 bis 12 Uhr, Rheinfelder Altstadt, vis-à-vis Rathaus. Herbstwarenmarkt 5./6.10. jeweils von 11 bis 14 Uhr, Schifflände und am Stand der SP. Unterschriftenbogen können auf den Webseiten der Parteien heruntergeladen werden.