Das Leben kehrt zurück in den «Schützen»
04.05.2023 Wirtschaft, GastronomieDie Modernisierung des Hotels und der Klinik Schützen in Rheinfelden hat nicht wie geplant anderthalb Jahre, sondern fast vier Jahre gedauert. Bald kann die Einweihung gefeiert werden.
Valentin Zumsteg
«Ich freue mich riesig, dass bald wieder Leben einkehrt und wir ...
Die Modernisierung des Hotels und der Klinik Schützen in Rheinfelden hat nicht wie geplant anderthalb Jahre, sondern fast vier Jahre gedauert. Bald kann die Einweihung gefeiert werden.
Valentin Zumsteg
«Ich freue mich riesig, dass bald wieder Leben einkehrt und wir Hotelgäste und Patientinnen und Patienten begrüssen dürfen, das hat uns allen sehr gefehlt», sagt Martin Sonderegger, Direktor Hotellerie und stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsleitung der Schützen Rheinfelden AG. Er steht in der neuen Lobby des Stammhauses dieses Rheinfelder Betriebs, der Hotel und Klinik vereint und zu dem neben dem «Schützen» auch das «Schiff» und das «Eden» gehören.
Ein Fall für das Handelsgericht
Die letzten Jahre waren für den Hoteldirektor und die gesamte Führungsriege nicht einfach. Im August 2019 hat die Sanierung des «Schützen» begonnen; diese konnte jedoch nicht wie geplant nach anderthalb Jahren abgeschlossen werden, sondern es dauerte fast vier Jahre. Der Grund ist ein Rechtsstreit mit dem Generalunternehmer Implenia, der ursprünglich mit der Modernisierung beauftragt worden war, aber die Arbeiten nicht zur Zufriedenheit der Schützen AG erledigt hat. Mit dem Fall wird sich das Aargauer Handelsgericht befassen müssen, es geht um eine Millionen-Forderung an das Bauunternehmen. Wann es zur Verhandlung kommt, ist noch offen.
«Seit wir mit dem neuen Bau-Management zusammenarbeiten und auch lokale Handwerksbetriebe zum Einsatz kommen, läuft es bestens. Jetzt sind wir im Zeitplan», sagt Sonderegger. Deswegen kann demnächst die Wiederöffnung des Hotels und der Klinik im «Schützen» gefeiert werden. Derzeit sind die Handwerker noch mit den letzten Arbeiten beschäftigt, doch am 30. Mai folgt die offizielle Einweihung mit vielen geladenen Gästen. Am 31. Mai ist dann ein Tag der offenen Tür geplant, zu dem die Bevölkerung eingeladen ist.
«Bald wieder Seminare und Hochzeiten»
Ab dem 1. Juni sind die Klinik und das Hotel im «Schützen» wieder in Betrieb. «Wir haben vier Jahre auf die Hotelgäste gewartet. Es ist schön, dass wir nun bald wieder Seminare, Hochzeiten und andere Feiern durchführen können. Das Restaurant, das bereits seit längerem offen ist, läuft gut», sagt Martin Sonderegger.
Die Reaktionen der Stammgäste und der Firmen, mit denen das Hotel in der Vergangenheit zusammengearbeitet hat, seien vielversprechend: «Sie freuen sich, dass wir bald wieder offen sind. Wir haben schon zahlreiche Buchungen.» 26 Hotelzimmer mit insgesamt rund 50 Betten stehen bereit, hinzukommen 39 Patientenzimmer. Alles ist modernisiert und erneuert worden. Das zeigt sich besonders gut in der Lobby, die mit der Reception, einem Aufenthaltsbereich und der Bibliothek im Vergleich zu vorher grosszügig gestaltet ist.
Gartenmauer kommt weg
«Die Zimmer sind zeitgemäss und modern. Wir haben aber auch mit dem Bisherigen gearbeitet, so sind teilweise unter den Teppichen und dem Linoleum alte Holzböden freigelegt worden», erklärt Sonderegger. «Uns war es wichtig, den Charakter unseres Stammhauses zu bewahren, aber den Komfort deutlich aufzuwerten.» Insgesamt wurden dafür rund 20 Millionen Franken aufgewendet. Der vierte Stock, der bisher nur zu Fuss erreichbar war, ist jetzt mit dem Lift zugänglich. Auch der Schützen-Keller, wo zahlreiche Konzerte und weitere Veranstaltungen stattfinden, ist dank eines Treppenlifts besser erschlossen. Der Jugendstil-Saal, der für das gesellschaftliche Leben von Rheinfelden von Bedeutung ist, erstrahlt ebenfalls in neuer Frische. Der Schützen-Garten mit Gastronomie erfährt eine schrittweise Neugestaltung. Die Mauer, welche den Garten umgibt, wird zurückgebaut. Die Arbeiten dazu haben bereits begonnen.
Im «Schützen» ist also ein Ende der Bauzeit absehbar, doch es geht im «Eden» weiter. Dort beginnen die Modernisierungsarbeiten im Sommer. Die rund 40 Patientinnen und Patienten, die heute im «Eden» untergebracht sind, wechseln deswegen im Juni in den «Schützen». Während der Sanierung des Hotels Eden, die voraussichtlich bis im Frühjahr 2024 dauert, bleiben das Bad und der Spa-Bereich geöffnet. Für die Bewirtschaftung des schönen Gartens hat sich das Eden-Team etwas Spezielles einfallen lassen: Wenn es das Wetter zulässt, betreuen die Lernenden das Sommerrestaurant.