Wenn der Beruf Berufung ist: Wundexpertin Maria Anselm

Die diplomierte Pflegefachfrau, Maria Anselm, absolvierte bei der Reha Rheinfelden eine Ausbildung zur Wundexpertin und leitet die Abteilung Wundmanagement.

Maria Anselm erzählt von einem wichtigen Schlüsselmoment, als sie im zweiten Semester ihres Studiums im Chemiekittel im Labor stand und realisierte: Das ist nicht das, was ich ein Leben lang tun möchte. «Den Grund für dieses Gefühl konnte ich damals nicht fassen», berichtet sie. Auf der Suche nach einem Plan B empfahl ihr eine Freundin, mit ihr ein Pflegepraktikum im Universitätsspital Basel zu absolvieren.

Sie begann ihr Praktikum auf der Medizinischen Intensivstation und erhielt dann die Möglichkeit, in die chirurgische Abteilung zu wechseln. «Auf der Intensivstation war es sehr interessant, aber auf der chirurgischen Abteilung durfte ich mehr Hand anlegen.» Sie erzählt weiter: «Dort lernte ich zwei Pflegekräfte kennen, welche in mir die Passion für die Pflege geweckt haben.»

Ausbildung gestartet
Damals noch in Lörrach wohnhaft, absolvierte sie die Ausbildung zur examinierten Pflegefachkraft im Spital in Bad Säckingen. Sie durchlief mehrere Abteilungen im Spital sowie die Aussenstandorte Reha, Psychiatrie und ambulante Pflege. «Das Konzept der Reha hat mir von Anfang an gut gefallen. Es ist schön, wenn es den Leuten im Laufe einer Behandlung immer besser geht.»

Nach ihrer Ausbildung, im Dezember 2012, erhielt sie die Möglichkeit, in die Reha Rheinfelden zu wechseln. Rund elf Monate später erfuhr sie, ihre Ausbildung war mittlerweile auch SRK-anerkannt, von einer freiwerdenden Stelle als Wundexpertin. «Ich habe mich sofort gemeldet und durfte die Ausbildung im April 2014 starten.»

Nach eineinhalb Jahren schloss sie die Ausbildung erfolgreich ab und ist seither Diplomierte Wundexpertin SAfW (Swiss Association for Woundcare).

Vom Arbeitgeber unterstützt
Im Anschluss an ihre Ausbildung zur Wundexpertin folgten einige Weiterbildungen. Sie wurde später Leiterin der Abteilung Wundmanagement und konnte bei vielen strategischen Entscheidungen mitwirken. Aufgrund ihrer Initiative wurde in der Reha Rheinfelden die Wundvisite ins Leben gerufen. «Mir war wichtig, eine Wunde nicht nur akut zu behandeln, sondern deren Verlauf über eine längere Zeit beobachten zu können.» Die Wundvisiten werden entweder auf der Station oder im Wundbehandlungsraum durchgeführt. Beim Aufbau des gesamten Wundmanagements mit Wundvisite, Wundbehandlungsraum und vielen weiteren strategischen Ideen fühlte sich Maria Anselm von ihrem Arbeitgeber immer stark unterstützt. Auch das grosse Vertrauen der Ärzte trägt dazu bei, dass sie sich bei der Reha sehr geschätzt fühlt. «Ja, ich komme jeden Tag mit viel Freude hierher.»

«Der komplizierteste Verband ist mein Lieblingsverband»
«Ich liebe dieses Material. Und der komplizierteste Verband ist mein Lieblingsverband», strahlt Maria Anselm, während sie vor dem Verbandswagen steht, die Handschuhe anzieht und einzelne Bestandteile herausnimmt. «Diesen Wundbehandlungsraum gibt es erst seit zwei Jahren.» Und man hört, dass bei dieser Aussage ein bisschen Stolz mitschwingt.

Wunden sind ja nicht immer nur schön. Gibt es nie Berührungsängste? «Nein, die Wundbehandlung hat für mich bisher nie Überwindung gekostet», sagt sie und schmunzelt: «Einzig, die Entstehungsgeschichte, wie es zur Wunde kam, möchte ich nicht immer im Detail wissen.»

Welche Wünsche hat die Wundexpertin für die Zukunft? «Ich freue mich darauf, dass wir uns im vierköpfigen Wundmanagement-Team etablieren können. Weiter wünsche ich mir, dass sich das Wundmanagement bei der Reha auch in Zukunft stetig weiterentwickeln wird. Eine Möglichkeit könnte da beispielsweise ein Wundambulatorium sein.»

Wie auch immer die Zukunft genau aussehen wird. Eines ist klar: Maria Anselm ist in der Reha Rheinfelden und im Wundmanagement angekommen. Das merkt man deutlich, wenn man mit ihr über ihren Beruf und den Weg zur jetzigen Tätigkeit spricht. Ihr Beruf ist für sie Berufung und ihr Weg – von der Chemiestudentin über die Pflege-Praktikantin zur Wundexpertin – ist ein Beispiel dafür, dass es sich immer lohnt, für eine Leidenschaft zu kämpfen.

Fachwissen, Erfahrung und Fokus auf Aus- und Weiterbildung

In der Reha Rheinfelden arbeiten rund 720 Fachpersonen für die Erreichung der bestmöglichen Rehabilitation in interdisziplinären Teams zusammen. Sie vertrauen dabei auf grosses Fachwissen und langjährige Erfahrung jedes Einzelnen. Den jährlich über 2400 stationären Patienten stehen 204 Betten in Privat-, Halbprivat- und Allgemeinabteilungen zur Verfügung. Rund 11 000 Fälle werden im CURATIVA, das ambulante Zentrum der Reha Rheinfelden, jährlich betreut.

Die Reha Rheinfelden legt grossen Wert auf die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden und bietet neben Berufspraktika diverse Ausbildungen in den Bereichen Medizin, Administration und Hotellerie an.