«Ich habe die Menschen und die Region einfach gern»
26.10.2023 FricktalDer neu gewählte Nationalrat Christoph Riner freut sich auf seine künftigen Aufgaben
Als Nationalrat möchte sich Christoph Riner neben den nationalen Themen nach wie vor für die Regionen und ihre Menschen einsetzen. Familie und Hobby sind für den SVP-Mann aus Zeihen wichtig, um auch immer wieder auftanken zu können.
Susanne Hörth
NFZ: Herr Riner, es sind nun bereits einige Tage seit Ihrer Wahl in den Nationalrat vergangen. Wie haben Sie die Zeit seither erlebt?
Christoph Riner: Sehr schön. Schön ist insbesondere auch, dass sich so viele Menschen mit mir freuen. Ich habe enorm viele Mails und Nachrichten erhalten. Gefreut hat mich ebenfalls der Empfang in Zeihen.
Sind Sie trotz der grossen, freudigen Aufregung wieder im Alltag angekommen?
Selbstverständlich. Die Freude hält natürlich an, gleichwohl bin ich längst wieder mit beiden Beinen auf dem Boden gelandet.
Sie haben nicht nur Stimmen von SVP-Sympathisanten, sondern auch von vielen anderen Leuten erhalten. Verpflichtet das auch, deren Themen aufzugreifen?
Bei so vielen Stimmen habe ich sicher auch von anderen Parteiwählern Stimmen erhalten. Gerade im Fricktal kennt man mich. Viele wissen, dass ich mich auch überparteilich für unsere Region wie auch generell für die Regionen einsetze.
Das werden Sie auch in Zukunft tun?
Auf jeden Fall.
Am Wahltag haben Sie das im Gespräch mit der NFZ unter anderem auch mit der Bemerkung bestätigt, dass Sie mit ganzem Herzen Fricktaler sind und als solcher für die Regionen einstehen. Bisher als Grossrat war es sicher einfacher, sich im Kanton mit regionalen Themen einzubringen. Können Sie das auch auf nationaler Ebene?
Richtig, ich bin ein Fricktaler durch und durch. Ich habe die Menschen und die Region einfach gerne. Und ja, es stimmt, im Kantonsparlament konnte ich direkt Einf luss auf die Regionalpolitik nehmen. Wir haben im Grossen Rat aber auch festgestellt, dass in Bern oft Vorgaben beschlossen werden, die dann in den Kantonen und Gemeinden umgesetzt werden müssen. Somit kann man auf Bundesebene neben den übergeordneten Themen sehr wohl auch Regionalpolitik betreiben. Im Nationalrat gilt es, die Vorlagen so zu beschliessen, dass Regionen wie unser Fricktal davon profitieren können und sicher nicht darunter leiden müssen.
Ihren Worten ist zu entnehmen, dass Ihnen Ihr bisheriges Amt als Grossrat auch ein Fundament für Ihr weiteres politisches Wirken gibt.
Dass ich den Parlamentsbetrieb in Aarau seit 14 Jahren kenne, ist bestimmt hilfreich. Ich werde aber sicher viel Neues dazu lernen. Darauf freue ich mich.
Es wird auf jeden Fall Veränderungen in Ihrem politischen Wirken geben. Wo sehen Sie die grössten?
Es stehen jetzt nationale Themen an, in welche ich mich einarbeiten muss und bei welchen ich mitwirken will. Wie schon erwähnt, sind wir auch gefordert, Vorlagen so zu machen, dass Kantone und Gemeinden ihren Spielraum behalten und nicht alles von Bern bestimmt wird.
Der Nationalrat findet sich in jeweils dreiwöchigen Sessionen zusammen. Wie können Sie neben dieser zeit- und arbeitsintensiven Aufgabe künftig Beruf, Familie und Hobbys vereinbaren?
Beruflich wird es sicher eine gewisse zeitliche Anpassung geben. Während den Sessionen werde ich in Bern gefordert sein. An den Wochenenden bin ich in der Heimat.
Das ist Ihnen wichtig?
Auf jeden Fall. Zuhause bei Familie und Hobbys aufzutanken, ist wichtig. Sonst fehlt die Kraft für das politische Amt. Ich will auch in Zukunft Zeit mit den Vereinskollegen verbringen, zum Beispiel an einem Schützenfest.
Apropos Zuhause: Ganz knapp den Einzug in den Nationalrat verfehlt hat Colette Basler. Die SP-Frau ist wie Sie aus Zeihen. Auch ein ehemaliger Bundesrat hat in Eurer Gemeinde seine Wurzeln. Gibt es in Zeihen einen besonders guten politischen Nährboden?
(lacht herzhaft) Das kann sein, aber ich glaube eher an einen Zufall. Was aber sicher auffällt: wir haben in Zeihen immer eine sehr hohe Stimmbeteiligung haben, am Sonntag waren es 63,5 Prozent. Die Menschen hier sind interessiert. Das hilft uns politisch aktiven Menschen sicher auch. Es ist mir deshalb wichtig, auch weiterhin eine Stimme für die Leute aus der Region zu sein. (sh)