«hela ist eine extrem coole Institution»

  09.10.2025 Persönlich

Elf Jahre, davon zehn als Präsident, hat Raffael Blaser dem hela-Vorstand angehört. Wenn auch sein Nachfolger mit Patrick Bernhart bereits gewählt, so ist die 75. hela noch fest in den Organisationshänden von Raffael Blaser.

Susanne Hörth

NFZ: Herr Blaser, Ihre Mutter Silvia Blaser hat viele Jahre im hela-Vorstand das Aktuariat geführt. Trifft die Aussage zu, dass Sie bereits als Kind in die hela-Aufgaben hineingewachsen sind? Raffael Blaser: Unbedingt. Ich durfte schon früh meiner Mutter helfen und dabei auch erfahren, wie es funktioniert und was es dafür alles braucht. Oft war die ganze Familie eingespannt. Dadurch, dass ich die hela schon so lange begleite, erlebe ich auch, wie in den letzten Jahren der Aufwand zugenommen hat.

Wo beispielsweise:
Es braucht immer mehr Bewilligungen. So holen wir mittlerweile für alle hela-Beizlis die erforderliche Ausschank-Bewilligung ein.

Jetzt sind wir schon mitten in Ihrer Vorstandstätigkeit. Vor zehn Jahren, Sie gehörten damals dem Genossenschaftsvorstand gerade erst ein Jahr an, haben Sie das Präsidium übernommen. Konnten Sie sich damals auf der Arbeit Ihres langjährigen Vorgängers Guido Maier ausruhen?
Ausruhen ist sicher zu viel gesagt. Die Grundpfeiler der hela mit Chilbi, Markt und Gewerbeschau sind schon lange vorhanden. Unsere Aufgabe war und ist es, dafür besorgt sein, dass diese drei Pfeiler auf einem gesunden Fundament stehen.

Wir sind als Genossenschaft und damit nicht gewinnbringend organisiert. Trotzdem muss das Geld stimmen. Daher ist die preisliche Entwicklung ein sehr zentrales Thema, welches uns stets beschäftigt. Alles wird immer teurer.

Wichtig ist auch immer, dass wir neben den Grundpfeilern zusätzliche Attraktionen bieten können. Es macht mich stolz, dass ich die Bühne zu einer festen hela-Konstante machen konnte.

Apropos Konstante. hela ist eine feste Grösse in der Agenda ganz vieler Leute. Steigt dadurch auch der Erwartungsdruck an den Vorstand?
Ja, natürlich. Es wird nicht nur vom Gebotenen her viel erwartet, sondern auch vom Rundherum. Dazu gehört beispielsweise die ganze Parkplatzsituation oder die Abfallentsorgung.

Sie haben den zunehmenden Aufwand ja bereits angesprochen. Was hat sich in den letzten zehn Jahren hier zusätzlich verändert?
Sicher die Strompreise. Teurer geworden ist zudem auch all das andere, was wir für den Dreitageanlass einkaufen müssen. Verändert hat sich leider auch die Gesellschaft. Konsumieren wollen viele, helfen und mitmachen leider immer weniger. Das führt unter anderem dazu, dass wir seit einigen Jahren keine Tombola mehr haben, weil sich niemand dafür zur Verfügung stellt.

Was ist unverändert geblieben?
Dass die hela ein toller Anlass mit ihren, wie schon erwähnt, drei Standpfeilern ist. Und natürlich, dass die Leute nach wie vor sehr gerne an die hela kommen. Wir sind ein Publikumsmagnet. hela ist der Anlass, an dem stets auch viele Heimweh-Laufenburger teilnehmen.

Die Organisation des Dreitageanlasses ist auch bei der anstehenden 75. Durchführung kein Selbstläufer. Wie wichtig ist hierbei auch der Zusammenhalt im Vorstand?
Es ist das A und O. Ohne einen guten Zusammenhalt würde es nicht funktionieren. Die Organisation ist nicht die Arbeit eines einzelnen, sondern des Teams.

Was hat Sie bewogen, das Präsidentenamt auf die zurückliegende Genossenschaftsversammlung abzugeben und ganz aus dem Vorstand auszutreten?
hela ist eine extrem coole Institution. Eine, die es verdient, dass man sich zu 100 Prozent für sie einsetzen kann. Als ich das Präsidentenamt übernommen habe, hatte ich noch keine Kinder. Meine Familie sowie die zunehmenden beruflichen Aufgaben lassen mir nicht mehr den zeitlichen Rahmen, den es braucht. Mit Patrick Bernhart übernimmt nun ein Mann, der sich diese Zeit nehmen kann.

Sie werden am kommenden Sonntag auf der Bühne verabschiedet. Konnten Sie sich schon etwas zurücklehnen und die Arbeit Ihrem Nachfolger überlassen?
Diese hela läuft noch unter mir, ich habe vieles aufgegleist. Patrick Bernhart begleitet mich seit einem Jahr sehr intensiv dabei, nimmt an OK-Sitzungen teil, kommt überall mit und ist mittlerweile auch allen vorgestellt worden.

Kann Patrick Bernhart bei Bedarf auch weiterhin auf Ihre Unterstützung zählen?
Selbstverständlich. Ich möchte den Service, den ich vor zehn Jahren von meinem Vorgänger Guido Maier erhalten habe, auch meinem Nachfolger bieten. Wie ich damals, wird auch Patrick bald selbstständig seinen Weg gehen und erste Ansprechperson für die hela sein.

Was geben Sie ihm mit auf diesen Weg?
Geduld ist etwas vom Wichtigsten. Es braucht ebenso eine gewisse Langatmigkeit. Er wird als Drehund Angelpunkt die Ansprechperson im OK für die Leute sein. Als Präsident kommt einem nicht eine bestimmte Aufgabe zu, sondern vor allem der Auftrag, alles zusammenzuhalten. Und das wird Patrick Bernhart gut machen. Davon bin ich überzeugt. Er ist ein Teamplayer.


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