Der renovierte Jugendstilsaal im «Schützen» war am Freitagabend bis auf den letzten Platz besetzt, als Dr. Sarah Straub zum musikalischen Themenabend «Demenz» begrüsst werden konnte. Der Nerv wurde mit dem gewählten Thema offenbar getroffen. Sarah Straub ...
Der renovierte Jugendstilsaal im «Schützen» war am Freitagabend bis auf den letzten Platz besetzt, als Dr. Sarah Straub zum musikalischen Themenabend «Demenz» begrüsst werden konnte. Der Nerv wurde mit dem gewählten Thema offenbar getroffen. Sarah Straub verstand es aufs Beste, aus ihrer Arbeitspraxis in der Demenzsprechstunde der Uniklinik in Ulm einfach und verständlich zu berichten. Sie erklärte, dass es über 50 verschiedene Arten von Demenz gibt und dass die Krankheit schwer ist, für die Betroffenen und deren Angehörige. «Wir alle sollten uns bemühen, die Betroffenen zu sehen und ihnen in unserer Mitte mit Respekt zu begegnen. Möglichst grosse Unterstützung sollten die Menschen erfahren, die Demenzerkrankte pflegen und begleiten, denn dies kostet Kraft», machte sie klar. Sie erzählte auch Beispiele ihrer eigenen Situation mit ihrer an Demenz erkrankten Grossmutter. Sarah Straub gab aber auch wichtige Tipps, wie man gegen eine mögliche Demenzerkrankung angehen kann: Bluthochdruck vermeiden, geistig rege bleiben, Diabetes vermeiden oder gut behandeln, Cholesterinwerte im Griff behalten sowie Schwerhörigkeit behandeln. Viel Bewegung verlangsamt den Krankheitsverlauf. Und auch mit der richtigen Ernährung (eine frisch zubereitete mediterrane Ernährung mit wenig Fleisch hilft, das Demenzrisiko zu verringern). Sie forderte auf, bei Verdacht auf Demenz einen Fachspezialisten zu konsoultieren, also einen Termin bei einem Psychiater oder Neurologen zu vereinbaren. «Wir können einen Beitrag leisten, dass Demenzpatienten am Alltag teilhaben können. Dies geht ganz einfach, in dem wir Tempo rausnehmen», beendete sie ihren Vortrag. Zum Abschluss sang sie ein Lied über Demenzerkrankung, welches sie mit Konstantin Wecker zusammen geschrieben hat.Beim anschliessenden Apéro war das Interesse gross, sich mit ihr auszutauschen, ihr Buch «Wie meine Grossmutter ihr Ich verlor» zu kaufen und signieren zu lassen. (mgt)
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