Fricker Sauriermuseum ist um eine Halle gewachsen
Visionen für ein neues Sauriermuseum in Frick gibt es schon lange. Die Pläne dafür werden greifbarer. Konkreter ist aktuell jedoch der erweiterte Platz des bisherigen Museums. Am Sonntag wurde die neue Saurierhalle ...
Fricker Sauriermuseum ist um eine Halle gewachsen
Visionen für ein neues Sauriermuseum in Frick gibt es schon lange. Die Pläne dafür werden greifbarer. Konkreter ist aktuell jedoch der erweiterte Platz des bisherigen Museums. Am Sonntag wurde die neue Saurierhalle eingeweiht.
Susanne Hörth
«Die Halle ist eine Riesenchance, um zu zeigen, was wir alles haben», freute sich Fricks Gemeinderätin Susanne Gmünder Bamert am Sonntagmittag bei der Einweihung der neuen Saurierhalle. Zu dem von ihr erwähnten «alles» gehört unter anderem «XL». Der Plateosaurier lebte vor zirka 210 Millionen Jahren zusammen mit vielen weiteren Saurierarten auf dem heutigen Fricker Gemeindegebiet. Mit seinen acht Metern ist das 2015 in der Tongrube geborgene Skelett der bisher grösste Fund eine Plateosauriers in Frick. Zu gross, um im bestehenden Sauriermuseum im Untergeschoss des Primarschulhauses 1912 gezeigt werden zu können. Deshalb wurde der Urzeitbewohner für mobile Einsätze aufbereitet.
Bevor er erneut als Botschafter für die Fricker Dinosaurier in der Welt umherreist – nächstes Ziel ist Braunschweig – verbringt er die nächsten drei Wochen liegend und das in seiner vollen Grösse in der neuen Saurierhalle. In dieser wird sich in absehbarer Zeit, wenn nicht gerade acht, aber doch zirka 6 Meter gross, auch «Sprüngli» zeigen. «Sein Name haben wir ihm wegen den vielen ‹Sprünge›, Rissen, in seinen Knochen gegeben», erklärt Museumsleiterin Andrea Oettl. Bis zu seiner Präparation sind die Knochen des 2024 entdeckten Plateosauriers «Sprüngli» in schützende Gipseier eingegossen. Es ist einer der Schritte, bis die Knochenfunde aufbereitet und zu einzelnen Gliedmassen oder gar ganzem Saurier zusammengesetzt werden können. Dem Entdecken, Bergen bis hin zum Aufbereiten ist in der neuen Halle ein eigener Bereich gewidmet. In diesem wird es künftig auch möglich sein, Präparationen live zu erleben oder vielleicht sogar selbst einmal unter fachkundiger Begleitung Hand anzulegen.
Ehemalige Industriehalle
In der Begeisterung, mit welcher Gemeinderätin Susanne Gmünder Bamert und Museumsleiterin Andrea Oettl von den bisherigen wie auch weiteren Arbeiten in der neuen Saurierhalle erzählen, ist auch die Dankbarkeit gegenüber der Firma Jakob Müller Group zu spüren. Die in Frick ansässige Firma stellt die grosse Halle in unmittelbarer Nähe zum bestehenden Sauriermuseum unentgeltlich zur Verfügung. Mit diesem zusätzlichem Raumangebot können bisher in Kisten verpackte Saurierknochenfunde nun einer breiten Öffentlichkeit gezeigt werden.
Es sei immer wieder schön zu erleben, wie viel Sympathie die Dinosaurier bei den Leuten in Frick und der Umgebung geniessen, so Andrea Oettl. In der internationalen Fachwelt hat sich der Saurierort Frick schon längst einen bekannten Namen geschaffen. Um der Faszination für die Urzeittiere wie auch der wissenschaftlichen Arbeit noch besser gerecht zu werden, ist seit langem ein neues Museum geplant. Die Saurierhalle ist laut Oettl ein wichtiger Zwischenschritt in Richtung dieses Zukunftsprojektes. Es steht mittlerweile im direkten Zusammenhang mit dem Projekt «Erschliessung Hinterer Bahnhof». Hinter dem Bahnhof, genauer auf dem Areal der ehemaligen Tonwerke Keller AG, soll Stand heute das neue Sauriermuseum zu stehen kommen.