Am vergangenen Wochenende luden BirdLife-Naturschutzvereine zur Beobachtung des herbstlichen Vogelzugs ein. Die Schweiz nahm damit zusammen mit 33 weiteren Ländern am EuroBirdwatch teil.
Rund 2181 Teilnehmende in der Schweiz beobachteten insgesamt über 35 000 Zugvögel auf ...
Am vergangenen Wochenende luden BirdLife-Naturschutzvereine zur Beobachtung des herbstlichen Vogelzugs ein. Die Schweiz nahm damit zusammen mit 33 weiteren Ländern am EuroBirdwatch teil.
Rund 2181 Teilnehmende in der Schweiz beobachteten insgesamt über 35 000 Zugvögel auf dem Weg in ihre Winterquartiere. Seit über 30 Jahren steht das erste Oktoberwochenende in der Schweiz ganz im Zeichen der Zugvögel. Eine Grosszahl der diesjährigen 60 teilnehmenden lokalen Naturschutzvereine von BirdLife Schweiz sind schon seit vielen Jahren dabei, einige sogar von Anfang an. Dies ist nicht verwunderlich, denn der Blick in den Himmel bietet im Herbst dank den hindurchziehenden Vögeln ein faszinierendes Schauspiel. Nicht selten können ausserordentliche Naturbeobachtungen gemacht werden. Zu den diesjährigen ornithologischen Highlights zählen zum Beispiel auffällig viele Wiesenpieper, Kornweihe und Sichler, welche in den Feuchtgebieten gesichtet wurden.
Bei der Zugvogelbeobachtung während des EuroBirdwatch werden immer auch die drei häufigsten Arten bestimmt. Dieses Jahr waren dies in der Schweiz der Buchfink (10 084 Vögel), die Ringeltaube (6205 Vögel) und der Star (2739 Vögel). Die interessierten Besucherinnen und Besucher konnten die grossen Schwärme, aber auch einzeln ziehende Vögel mit den zur Verfügung gestellten Fernrohren und Feldstechern beobachten und sich von Fachpersonen zum Phänomen Vogelzug informieren lassen. Neben Beobachtungsständen boten einige Sektionen von BirdLife Schweiz Exkursionen, öffentliche Beringungen und Spiele für Gross und Klein an.
Der EuroBirdwatch möchte neben der Faszination für den Vogelzug auch das Bewusstsein um die Gefahren stärken, die den Vögeln auf ihrem Weg ins Winterquartier begegnen. Die meisten Langstreckenzieher sind Insektenfresser. Durch das Insektensterben wurde ihre Nahrungsgrundlage stark eingeschränkt. Die Trockenlegung von Feuchtgebieten, die intensive Landwirtschaft und die Überbauung haben viele Lebensräume und Rastgebiete von Zugvögeln in Mitleidenschaft gezogen. Im Vergleich zu diesen Bedrohungsfaktoren ist die Wilderei im Mittelmeerraum jedoch zweitrangig. (mgt)