Béa Bieber blickt auf ihr Jahr als Präsidentin des Oberrheinrats zurück
Die Rheinfelder Grossrätin Béa Bieber präsidierte in diesem Jahr den Oberrheinrat. Sie war damit die erste Vertreterin des Kantons Aargau in diesem Amt. Die Fricktalerin zieht eine ...
Béa Bieber blickt auf ihr Jahr als Präsidentin des Oberrheinrats zurück
Die Rheinfelder Grossrätin Béa Bieber präsidierte in diesem Jahr den Oberrheinrat. Sie war damit die erste Vertreterin des Kantons Aargau in diesem Amt. Die Fricktalerin zieht eine positive Bilanz.
Valentin Zumsteg
Es war eine Premiere: Mit der Rheinfelder Grossrätin Bieber Bieber (glp) hatte in diesem Jahr erstmals eine Aargauerin das Präsidium des Oberrheinrates inne. Ihre Amtsperiode endet am 31. Dezember, die offizielle Übergabe an ihren Nachfolger Bernd Mettenleiter (Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg) erfolgt am 17. Januar in Offenburg.
Vorreiterrolle im Klimaschutz
Mit Blick auf die vergangenen zwölf Monate und die Arbeit des 71-köpfigen Gremiums zieht Béa Bieber eine positive Bilanz: «Der Oberrheinrat zeigt auf, dass grenzüberschreitende Zusammenarbeit selbst im Kleinen eine grosse Wirkung entfalten kann. Das ist in einer Zeit, die von Konflikten und Krisen geprägt ist, besonders wichtig.»
Einen Schwerpunkt setzte Bieber in ihrer Amtszeit auf das Thema Nachhaltigkeit. Anfang Dezember hat sie als Präsidentin des Oberrheinrats zusammen mit Vertretern der Oberrheinkonferenz und der Trinationalen Metropol-region Oberrhein eine Charta zur grenzüberschreitenden Klima- und Energiestrategie unterzeichnet. Darin ist unter anderem festgehalten, dass der Oberrhein im europäischen Vergleich eine Vorreiterrolle in den Bereichen Klimaschutz, erneuerbare Energieversorgung und Klimaanpassung einnehmen soll. Die drei Institutionen wünschen sich beispielsweise, dass in der Oberrheinregion ein grenzüberschreitendes Transportnetz für Wasserstoff entwickelt wird.
Ein anderes Thema, das Béa Bieber am Herzen liegt, ist das Dreiland-Spiel, welches in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Nordwestschweiz entstanden ist und im nächsten Jahr in Produktion gehen soll. «Wir müssen noch mehr Verständn is für den g renzüberschreitenden Arbeits- und Lebensraum Dreiland schaffen. Dies gelingt mit diesem Spiel sehr gut», ist Bieber überzeugt. Es soll an Schulen, die dies wünschen, abgegeben werden.
Wie Bieber weiter ausführt, hat sich der Oberrheinrat zusammen mit anderen Institutionen stark für Basel als Austragungsort des Eurovision Song Contest (ESC) eingesetzt. «Das enorme Potenzial des ESC 2025 für die Wirtschaft soll grenzüberschreitend genutzt werden. Das Dreiland als Tourismusdestination kann so gestärkt werden.»
«Es war mir eine Ehre»
Ein anderes Anliegen war Béa Bieber, dass die Mitglieder des Oberrheinrats das Fricktal und den Aargau kennenlernen. Im Januar hat deswegen eine Vorstandssitzung in Rheinfelden stattgefunden, im Juni folgte eine Plenarversammlung. «Wir boten an einer Veranstaltung auch dem Hightech-Zentrum Aargau die Gelegenheit, sich vorzustellen.» Deswegen ist Béa Bieber überzeugt, dass der Kanton und die Region vom Präsidial-Jahr profitieren konnten.
Für sie persönlich standen die vielen Begegnungen und Kontakte im Dreiland im Zentrum: «Es war mir eine Ehre, dieses Präsidium innezuhaben und mich mit Herzblut für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit einzusetzen.»
Der Oberrheinrat
Der deutsch-französisch-schweizerische Oberrheinrat ist die Versammlung der politisch Gewählten der Oberrheinregion. Er wurde 1997 gegründet, um die grenzüberschreitende Information und politische Absprache am Oberrhein zu verbessern. Im Oberrheinrat vertreten 71 deutsche, französische und schweizerische Gewählte die Interessen der Bevölkerung. Vertreten sind Mitglieder von Landes- und Kantonsparlamenten, dem Regionalrat, dem Departementalrat, von Stadt- und Landkreisen sowie Bürgermeisterinnen und Bürgermeister. (nfz)