GP Rüebliland wird zur WM-Hauptprobe
04.09.2025 FricktalDie Weltspitze des Juniorenradsports trifft sich am 49. GP Rüebliland
Nur zwei Wochen vor den Weltmeisterschaften in Ruanda ist der GP Rüebliland heuer der letzte grosse Formtest. Etappenorte sind Sulz (Freitag), Kaisten (Samstag) und Altishofen/ Nebikon (Sonntag). Die Strecken sind allesamt recht anspruchsvoll.
Der 49. GP Rüebliland wird aller Voraussicht nach wieder hochklassigen Radsport in den Kanton Aargau bringen. Nicht weniger als 26 Teams aus dem Inund Ausland haben sich eingeschrieben. Das ergibt dann ein 156 Mann starkes Fahrerfeld.
Es ist keine Übertreibung, wenn man das Fahrerfeld als absolutes Topfeld betrachtet. Da stehen einmal die acht Nationalteams aus der Schweiz, Deutschland, Österreich, Dänemark, Schweden, Polen, Luxemburg und Finnland am Start. Hinzu gesellen sich sehr starke Markenteams aus den Radsportnationen Frankreich, Italien, Deutschland, England, Holland, Dänemark und Belgien – darunter auch das französische Team Decathlon AG2R La Mondial. Startberechtigt sind ausschliesslich 17- und 18-jährige Radsportler. Favoriten auszumachen ist recht schwierig, denn die hügelige Strecke behagt längst nicht allen und verlangt auch Geduld. Bestimmt zu beachten gilt es aber den Dänen Noah Andersen, welcher im Vorjahr als 17-Jähriger schon Gesamtzweiter des GP Rüebliland wurde und nun natürlich gewinnen möchte. Zum Favoritenkreis zählt ausserdem der Mountainbike-Europameister Anatol Friedl aus Österreich. Zu beachten sind aber auch die beiden starken Italiener Mattia Agostinacchio (Querweltmeister) sowie Roberto Capello (italienischer Meister im Einzelzeitfahren). Den Schweizern fällt wohl eher eine Aussenseiterrolle zu.
Etappenorte sind Sulz, Kaisten und Altishofen/Nebikon
Neu sind nur noch Ganztagesetappen geplant. Es gibt demnach keine Halbetappen mehr. Die Rundkurse, die gefahren werden, sind kürzer, dafür kommen die Fahrer viermal in Kaisten oder gar fünfmal in Sulz und Altishofen/Nebikon am Start und Ziel vorbei, was die Attraktivität für die Zuschauer sowie die Sicherheit erhöht.
Eröffnet wird der 49. GP Rüebliland morgen Freitag, 5. September, um 13.30 Uhr, in Sulz, wo die Fahrer zum Auftakt 102 Kilometer mit 1950 Höhenmetern abspulen. Es folgt die Samstagetappe in Kaisten, die um 13 Uhr gestartet wird und 94,4 km (1680 Höhenmeter) misst. Beendet wird die Rundfahrt am Sonntag, 7. September, mit der sehr schweren Schlussetappe (110 km und 2150 Höhenmeter) in Altishofen bei der Firma Galliker Transporte. Vor zwei Jahren endete hier die Rundfahrt mit dem Solosieg des Franzosen Léo Bisiaux. Eine Massenankunft ist hier wohl eher unwahrscheinlich.
Finanziell auf Kurs
Eine Gratwanderung ist stets die finanzielle Seite. Das Organisationskomitee unter der Leitung von Ueli Schumacher hatte diesbezüglich keine leichte Aufgabe. Die Nachwuchsfahrer kennt man noch zu wenig und deshalb «beissen» die Sponsoren nicht an wie wilde Löwen. Immerhin konnte der Hauptsponsor Tudor gehalten werden. Vielleicht auch weil Tudor-Profi Fabian Weiss aus Sulz kommt, dem Startort. Neben dem Tudor-Leadertrikot wird um folgende Trikots gefahren: Punkteleader (Swiss Cycling Aargau); Bergpreis (Volg); Sprint (Swisslos), bester Jungfahrer (Club maillon d’Or). Das Budget der Rundfahrt liegt bei anspruchsvollen 100 000 Franken. Wichtig sind natürlich die vielen Helfer, darunter auch zahlreiche ehrenamtliche. Im Einsatz stehen deren 170. Für die Sicherheit im Einsatz stehen zudem 50 Motorräder.
Die Radsportfans sollten sich die Tage zwischen dem 5. und dem 7. September reservieren, denn auch der Nachwuchs verdient eine ansehnliche Kulisse und von einigen Fahrern wird man mit Bestimmtheit in Zukunft noch einiges hören, denn der GP Rüebliland gilt als optimales Sprungbrett im Radsport. Ein Blick in das goldene Buch spricht Bände: Thomas Pidcock, Mathieu van der Poel, Fabian Cancellara, Marc Hirschi, Gino Mäder, Mats Pedersen, Quinn Simmons usw. fuhren einst den GP Rüebliland und waren später erfolgreiche Profis. (mgt)