Gegen Kürzungen bei J+S
09.09.2025 AargauJugend- und Sportverbände wehren sich
Die Aargauer Sportund Jugendverbände schlagen Alarm: Mit den vom Bund angekündigten Kürzungen bei Jugend und Sport (J+S) drohen massive Einbussen für die Sport- und Jugendförderung im Kanton und in der ganzen Schweiz.
Die Aargauer Sport- und Jugendverbände wehren sich gegen Kürzungen bei Jugend und Sport (J+S) und im Entlastungspaket 2027. Die Jugendförderung im Aargau werde mit 1,73 Millionen Franken Einsparungen abgestraft. Die Aargauer Sport- und Jugendverbände sagen daher entschieden nein zu diesen Massnahmen. An der kürzlich durchgeführten Infoveranstaltung im Turnzentrum Aargau forderten Vertreterinnen und Vertreter aus Sport, Politik und Wirtschaft ein klares Bekenntnis zur Fortführung der Sport- und Jugendförderung. «Was muss der Schweizer Sport, was müssen unsere Jugendorganisationen, unsere Vereine und Verbände noch alles leisten und beweisen, damit diese Arbeit – für unsere Gesellschaft – endlich ernsthaft anerkannt wird?», fragte Jörg Sennrich, Präsident der IG Sport Aargau, anlässlich seiner Ansprache. J+S ist seit über 50 Jahren das grösste Sportförderprogramm des Bundes und gilt weltweit als einzigartig. Allein 2024 wurden 680 000 Kinder und Jugendliche erreicht – ein Rekordjahr. Gleichzeitig ist der jährliche Kredit von 115 Millionen Franken voll ausgeschöpft. Ab 2026 plant der Bund eine Kürzung der Subventionen um 20 Prozent. Für den Kanton Aargau bedeutet dies eine Kürzung von insgesamt 1,73 Millionen Franken – zulasten von rund 60 000 Kindern und Jugendlichen. Allein der Aargauer Turnverband mit seinen knapp 17 000 Kindern und Jugendlichen in 400 Vereinen verliert rund 300 000 Franken an Unterstützung. Auch Fussball-, Jugend- und Freizeitverbände wie Jubla, Cevi oder Pfadi sind massiv betroffen.
Folgen für die Gesellschaft
Die Kürzungen hätten weitreichende Konsequenzen: Höhere Elternbeiträge, steigende Vereinskosten, Gefahr, dass finanzschwächere Familien ausgeschlossen werden, Rückgang von Vereinsangeboten und negative Auswirkungen auf Gesundheit, Integration und Chancengleichheit.
«Sparen auf Kosten unserer Zukunft ist keine Lösung. Der Erfolg von J+S darf nicht bestraft, sondern muss langfristig gesichert werden», betont Sandro Erdin, Leiter Sport des Aargauer Turnverbands.
Die Aargauer Sportverbände fordern daher vom Bund und den Parlamentariern keine Kürzungen bei J+S und im Sportbereich des Entlastungspakets 2027, sowie eine klare Unterstützung für das geplante Aargauer Sportgesetz, das kantonal eine zukunftsorientierte gesamtheitliche Förderung sicherstellt.
Zudem rufen die Sportverbände die Politik, Gesellschaft und die Bevölkerung auf, sich aktiv einzusetzen. «Unsere Denkweise von heute wird den Sport und die Gesellschaft von morgen entscheiden», so schloss Jörg Sennrich, Präsident IG Sport Aargau, die Veranstaltung. (mgt/nfz)