Gegen die Schliessung der Poststelle

  11.09.2025 Stein

Steiner Gemeinderat kämpft für den Erhalt

«Die Schweizerische Post hält an der Schliessung der Poststelle in unserem Grenzdorf fest. Dabei hat ihr der Ständerat im März 2025 in die Hände gespielt», schreibt die Gemeinde Stein in einer Mitteilung. Die kleine Kammer habe eine Motion, welche vom Nationalrat angenommen wurde, abgelehnt. Hierzu wird angemerkt, dass die Motion den Umbau der Post, und damit eine weitere Runde von schweizweit 170 Standortschliessungen, bis zu einer Revision des Postgesetzes stoppen wollte. Die Gemeinde Stein betont jedoch auch: «Der Schweizerischen Post muss zugestanden werden, dass sie sich für eine gute Agenturlösung bei einem der ortsansässigen Grossverteiler einsetzt. Wie die Erfahrungen in anderen Dörfern zeigen, kann diese Umwandlung der Poststelle zu verbesserten Öffnungszeiten führen.» Allerdings sei das Dienstleistungsangebot gegenüber einer regulären Poststelle eingeschränkt. Dies bedeutet, dass einige Dienstleistungen von der Kundschaft zukünftig in Möhlin bezogen werden müssen. Hier fügt die Gemeinde Stein an: «Wobei die Erfahrung zeigt, dass in einigen Jahren die Existenz der verbliebenen Filialen erneut hinterfragt werden wird.» Die Entwicklung der Industrie im Sisslerfeld ist für die Post bei der Beurteilung nicht relevant, wird in der Mitteilung weiter festgehalten. «Die Grossunternehmen greifen für die Postdienstleistungen nicht auf die lokale Poststelle zurück, sondern haben direkte Zugänge zur Post, beziehungsweise zu Konkurrenzunternehmen. Die Bedürfnisse der tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche im Sisslerfeld arbeiten, werden dabei aussen vorgelassen. Die Tatsache, dass die Steiner Post zahlreiche Kundinnen und Kunden aus Deutschland hat, ist aus Sicht der Postverantwortlichen irrelevant.»

Der Steiner Gemeinderat hat sich entschieden, um den Erhalt der Poststelle im Dorf zu kämpfen. Nachdem in der vergangenen Woche die formelle Verfügung über die Schliessung der Poststelle an der Langackerstrasse 1 eingetroffen ist, wird der Gemeinderat eine Überprüfung dieses Entscheids bei der PostCom (Eidgenössische Postkommission) verlangen. «Leider kann die Beschwerdeinstanz nur Empfehlungen abgeben, an welche die Post nicht gebunden ist.»

Um den seit Jahren betriebenen Abbau des ‹Service Public› durch die Schweizerische Post zu beenden, muss zwingend die Bundespolitik eingreifen, zeigt sich der Steiner Gemeinderat überzeugt. Leider sei sie bisher dazu nicht bereit und man dürfe sich die Frage stellen, ob eine vollständige Liberalisierung der Postdienstleistungen (Aufhebung des Postregals) schlussendlich einen kundenfreundlicheren und kostengünstigeren Service mit sich bringe, als dies der Bundesbetrieb Post zu bieten bereit sei, heisst es abschliessend in der Mitteilung. (mgt)


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